Gemischtes Terrarium mit mehreren Arten?

  • Hallo, das hier ist mein erster Post in diesem Forum! Ich bin noch ziemlich neu in der Welt der Tausenfüßler und hätte ein paar kleine Fragen und würde mich sehr freuen, wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte!

    Und zwar habe ich schon seit längerer Zeit ein Terrarium/Faunarium, das gefüllt & ausgestattet ist, aber keine Bewohner hat. Ich überlege daher schon lange, ein paar kleine Bewohner dafür zu besorgen. Da ich aber gerne ein gemischtes Terrarium mit 2 bis 3 verschiedenen Arten hätte, wollte ich mich erkundigen, ob ihr mir zu den folgenden Arten Ratschläge geben könnt


    Ich interessiere mich für:

    - Bandfüßer (am liebsten Orthomorpha sp.)

    - einen kleinen/mittelgroßen Tausendfüßler (am liebsten den Regenbogentausendfüßer (Tonkinbolus dollfusi))

    - Saftkugler (am liebsten Rhopalomeris sp. aff. carnifex)

    Meine Fragen zu diesen Arten sind: Welche von ihnen könnte man zusammen in einem Terrarium halten? Oder würden die sich in die Quere kommen? Wäre es möglich, einen einzelnen Tausendfüßler und einen einzelnen Bandfüßer mit einer kleinen Gruppe Saftkugler zusammen zu halten? Die Größe des Terrariums/Faunariums beträgt etwa 46 L x 30 B x 33 H, daher wäre der Platz etwas begrenzt, aber für genügend Klettermöglichkeiten und Rückzugsorte wäre gesorgt (zur Not könnte auch noch ein größeres Terrarium beschafft werden).

    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!

    LG,

    Espen

  • Hallo Espen

    Wirklich beantworten kann ich dir deine Frage nicht.

    Bei Bandfüssern ist auf jeden Fall zu beachten, dass sie ein blausäurehaltiges Wehrsekret aussondern, mit dem sie sich selbst und andere Mitbewohner vergiften können.

    Gute Belüftung und ein ausreichend grosses Behältnis sind wichtig.

    Saftkugler scheinen auch nicht so leicht zu halten sein. Es gibt aber jemanden im Forum, der sich damit auskennt.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo espen.laub,

    ich persönlich kann dir nur dazu raten allgemein, jede Art einzeln zu halten und zu züchten -ganz abgesehen von der Behältergröße deines Falles, die das mMn. schon verbietet.

    Waldfee’s Erklärung ist der Grund, weshalb man Bandfüßer nicht vergesellschaftet.

    Die können sogar sich selbst vergiften, die Toleranz anderer Arten zu dem ausgeschiedenem Cyanid dürfte nochmals geringer sein.

    Ich glaube Waldfee meint mich, was die Kugler angeht. :)

    Kugler jeglicher Art sollte man nicht vergesellschaften, weil sie empfindlich auf Störung reagieren und allgemein spezielle Pfleglinge sind. Sie eignen sich auch garnicht für Anfänger. Ihr Wehrsekret ist außerdem dazu gedacht, andere Wirbellose zu betäuben und immobilisieren. Ein großer Spirostreptus sp. 1 wird von dem wenigen Mengen Sekret eines Kuglers nichts merken, aber Nachwuchs unter 20mm Körperlange könnte Komplikationen erfahren, wenn ein Saftkugler defensiv reagiert.

    Da Saftkugler eigentlich sehr gelassen sind, bezweifle ich, dass dies passieren würde, aber dieses Restrisiko möchte zumindest ich nicht ausreizen.

    MfG

  • Hallo Espen

    Nicht nur die Saftkugler, auch der Regenbogentausendüsser Tonkinbolus dollfusi und die meisten Bandfüsser gelten als nicht ganz einfache Pfleglinge. Neben den oben von Sabine und Beetlebreeder genannten Gründen kommt noch hinzu, dass die Arten wohl etwas anspruchsvoller beim Futter sind als viele andere Tausendfüsser und immer genügend Substrat in den richtigen Zersetzungsstadien benötigen. Wenn es unbedingt mehrere Arten für den Einstieg sein sollen, würde ich mit eher "einfacheren", klassischen Arten beginnen wie Centrobolus sp. Mosambique, Benoitolus siamensis, Anadenobolus monilicornis u.ä.

    Ich verstehe die Begeisterung, ein Lebensraum zu gestalten und ihn mit verschiedenen interessanten Arten auszustatten. Auch ich wollte damals gleich mit einem Miniaturjungel und verschiedensten Arten beginnen. Leider lernt man die Bedürfnisse einer Art erst richtig kennen, wenn man sie eine Weile erfolgreich pflegt. Daher auch von mir der Tipp, sich zuerst einmal eine Art auszusuchen, das Terrarium spezifisch für die Bedürfnisse der Art einzurichten und die Art erfolgreich zu kultivieren. Dann merkt man mit der Zeit selbst, was funktioniert bzw. funktionieren könnte und was nicht.

    Liebe Grüsse,
    Mohammed