Kordel's Einstieg in die Diplopoden-Narretei

  • Was konntest du beobachten, als du die Wasserschale noch im Terra hattest?

    1. Wurde sie von den Tieren (häufig/ausgiebig) genutzt?

    Sie wurde regelmäßig genutzt. Ich hatte sehr viele Tiere damals im Terra (Nachwuchs), es kam allerdings nie zu einem Stau vor der Schale^^ soll heißen ab und zu hat mal einer getrunken...

    2. Hattest du den Eindruck, die Füßer tranken "viel" Wasser?

    Da ich nicht einschätzen kann wie schnell so ein Tier wirklich trinken kann ist das schwer zu beantworten...

    Kann also nicht sagen dass wenn da ein Tier zwei Minuten am Wasser war es auch zwei Minuten getrunken hat...

    3. Konntest du einen Zusammenhang zwischen Wasseraufnahme und Nahrungsangebot feststellen (weniger Wasseraufnahme, wenn das Substrat neu war oder du gesprüht hattest oder Ersatzfutter angeboten hast)?

    Nein, konnte da nix feststellen

    4. Hattest du den Eindruck oder konntest du beobachten, die Füßer schieden Wasser rektal aus oder ist dir ein relativ schnelles "Versumpfen" des Soils aufgefallen?

    Ich konnte das Ausstülpen des Rektums nur beobachten wenn ich frisch gesprüht hatte. Sie nahmen dann Wasser auf. Ein ausscheiden von Wasser konnte ich noch nie beobachten. Dementsprechend war mein Substrat auch nie wirklich versumpft..und wenn es doch an paar Stellen feuchter war als gewünscht dann lag´s an meiner Sprühkunst^^

    5. Erschien dir die "Gesundheit" deiner Füßer durch das zusätzliche Wasserangebot irgendwie beeinträchtigt/anders im Vergleich zum Verhalten der Tiere, als du kein offenes Wasser mehr angeboten hast? Etc. ...

    Nein. Ich konnte da keine Beeinträchtigung beobachten/feststellen


    Zu dem anderen Thema, die Tiere fressen was gut für sie ist bzw. fressen nichts was schlecht für die ist:

    Ich kann hier immer nur für mich sprechen, aus meinen Erfahrungen der letzten Jahre berichten.

    Meiner Erfahrung nach halten sich die Tiere von Plastik fern. Bringe ich neue Plastikpflanzen ein werden sie befühlt und mehr nicht. Hätte ich jemals beobachten können dass da auch nur einer dran rum knabbert hätte ich die Pflanzen aus dem Terra genommen. Mag sein dass da andere Halter andere Erfahrungen gemacht haben, gut möglich.

    Zusatzfutter wie z.B Banane lege ich immer in eine kleine Plastikschale. Auch dort konnte ich noch nie beobachten dass auch nur ein Tier dran geknabbert hätte...

    Ob unsere Tiere wirklich wissen was gut für sie ist und was nicht ist eine Frage die wahrscheinlich jeder Halter, je nach Erfahrung und Beobachtungen, unterschiedlich beantworten wird. Ich spreche nur für mich, ich gehe stark davon aus dass es die Tiere wissen.

    LG,

    Basti

  • Ich denke auch, dass die Tausis schon wissen was man futtern kann und was nicht. Aktuell habe ich einen Ast mit Baumpilzen in einem der Terras. Die Tausis gehen da nicht dran - ist wahrscheinlich igitt. Ich hatte den Ast reingelegt weil er hübsch aussieht und aus einer Umgebung kommt in der auch heimische Tausis leben. War aber nix. Falsche Pilzart.

    LG Beate

  • es kam allerdings nie zu einem Stau vor der Schale ^^ soll heißen ab und zu hat mal einer getrunken...

    Vielleicht kam es nicht zu Gedränge an der Wasserschale, weil die Tiere zu jedem Moment ihren "Durst" stillen konnten. Es wäre absolut denkbar, dass sich tatsächlich jeder deiner Füßer regelmäßig an der Wasserstelle bedient hat.

    Was könnte man evtl. daraus ableiten, dass du keinen Unterschied feststellen konntest, ob deine Füßer "mehr" Wasser aufgenommen haben, wenn sie weniger feuchte Nahrung im Terra gefunden haben?

    Vielleicht gar nix, weil wir selbst in so einem begrenzten Raum des Terras keine engmaschigen Beobachtungen an unseren Tieren durchführen können! Wir können die meisten Tausis ja nicht einmal auseinanderhalten und klar definieren zu können, wer was im Terra wann tut.

    Ich konnte das Ausstülpen des Rektums nur beobachten wenn ich frisch gesprüht hatte. Sie nahmen dann Wasser auf. Ein ausscheiden von Wasser konnte ich noch nie beobachten.

    Ich bin verwirrt! Laut Solaris Erklärung würde die Beobachtung an deinen Füßern, Basti, bedeuten, dass sie mit dem ausgestülpten Enddarm Wasser abgegeben hätten. Und das macht gar keinen Sinn!

    Solaris schreibt:

    Zitat

    Wenn also ein „Trinkschalenanwender“ ein Tier mit ausgestülptem Darm sieht, so nimmt es keine Flüssigkeit auf, sondern es sondert Flüssigkeit ab.

    Du warst zum damaligen Zeitpunkt auch einer der von ihm angesprochenen "Trinkwasserschalenanwender". Somit sagt Solaris, dass deine Tiere wohl kein Sprühwasser oder dergleichen auf-, sondern über das Rektum abgegeben hätten, oder?

    Insgesamt verstehe ich seine Ausführungen nicht ... Hab da wohl irgendwie einen Knoten im Hirn.

    Ich zitiere ihn nochmals:

    Zitat

    Solaris

    [...] dass Diplopoden in der Lage sind, mit ihrem ausgestülpten Enddarm Flüssigkeit aufzu-nehmen wie mit einem Schwamm.
    Das wurde auch ab und zu mal beobachtet bei den Tieren zur Aufnahme von Kondenswasser von den Terrarienwänden oder aus feuchtem Substrat.

    In letzter Zeit häufen sich die Beobachtungen hier im Forum, so dass fast täglich darüber berichtet wird. Laut meiner Statistik erfolgen diese Meldungen ausschließlich bei Haltern, die Trinkwasserschalen in ihren Terrarien benutzen. Da liegt der Schluss nahe, dass ein Zusammenhang besteht.
    Da Diplopoden keine speziellen Organe zur Ausscheidung von Wasser besitzen, kann man davon ausgehen, dass sie überschüssiges Wasser auf die umgekehrte Weise über den ausgestülpten Enddarm ausscheiden. Und deswegen häufen sich die Beobachtungen in letzter Zeit, seit die Verwendung von den überflüssigen Trinkschalen zugenommen hat.

    Er sagt, dass die Tiere über den Enddarm Wasser "wie ein Schwamm" aufsaugen können. Dann sagt er: "[...] kann man davon ausgehen, dass sie überschüssiges Wasser auf die umgekehrte Weise über den ausgestülpten Enddarm ausscheiden." (Wieso "umgekehrte Weise" - er spricht doch beides Mal vom Enddarm?). Dann schlussfolgert er: "Wenn also ein „Trinkschalenanwender“ ein Tier mit ausgestülptem Darm sieht, so nimmt es keine Flüssigkeit auf, sondern es sondert Flüssigkeit ab."

    Wieso das, wenn er zuvor doch sagt, dass sie Wasser auch über den Enddarm aufnehmen (können)? Wie kann er jetzt schlussfolgern, dass ein Füßer, welcher bei einem Hlater im Terra lebt, der zusätzlich Trinkwasser anbietet, mit ausgestülptem Enddarm immer Wasser abgibt?

    Ich begreife die Zusammenhänge und Schlussfolgerungen nicht - was übersehe ich?

    Beobachtest du das Ausstülpen des Rektums nach Sprühen der Scheiben jetzt auch noch, da du keine Wasserschale mehr anbietest?

    Ich kann hier immer nur für mich sprechen, aus meinen Erfahrungen der letzten Jahre berichten.

    Natürlich ...

    Jedoch liest man so dies und jenes und aus dem Gelesenen wird ganz klar, dass Tiere allgemein nicht immer "wissen, was gut für sie ist"!

    Beispiel: Fischlarven, die sich lieber Mikroplastik einverleiben, als ihre natürliche Nahrung -> dadurch verhungern sie letztlich.

    Hunde, die Schokolade fressen, welche je nach Größe und Gewicht des Hundes und je nach Menge und Art der Schokolade tödlich für sie ist.

    Vögel oder Ratten, die Avocado fressen -> giftig.

    Katzen, Ratten, Vögel, die Zimmerpflanzen anfressen, welche giftig sind.

    Ziegen, die Plastiktüten fressen.

    Hunde, die beim TA in OP landen, weil sie Gegenstände gefressen haben, die sehr problematisch für ihre Gesundheit sind.

    Schnecken, Ratten, Mäuse, Kakerlaken, die Giftköder fressen ... Etc.

    Wie gesagt, sieht man auf Videos auch wild lebende Tiere, die Gegenstände fressen, die nicht für sie als Nahrung geeignet sind.

    Ich denke auch, dass die Tausis schon wissen was man futtern kann und was nicht. Aktuell habe ich einen Ast mit Baumpilzen in einem der Terras. Die Tausis gehen da nicht dran - ist wahrscheinlich igitt.

    OK - aber ich weiß nicht, ob man aus dieser Beobachtung schlussfolgern kann, dass deine Tausis diesen Pilz nicht fressen, "weil sie wissen, was gut für sie ist", sprich, weil er potenziell giftig wäre. Vielleicht ist er absolut harmlos, doch - wie du schon sagst (igitt) - er schmeckt ihnen einfach nicht!

    Andersrum fressen sie vermutlich (und in Anbetracht meiner vorherigen Auflistung sehr wahrscheinlich) etwas, das ihnen nicht bekommt, solange es nur schmeckt!

    Tiere fressen Plastik - auch wild lebende. Das sieht man auf Bildmaterial immer wieder! Wenn sie es in unserem Terra möglicherweise nicht unbedingt tun, dann eventuell, weil ihnen das vorliegende Material nicht schmeckt und nicht, weil sie "wissen", dass es ihnen nicht bekommt.

    Ich selbst verwende in meinen Terras auch Kunststoffpflanzen - meine Tiere meiden oder mieden sie nicht:

    Liebe Grüße

  • Wieso "umgekehrte Weise" - er spricht doch beides Mal vom Enddarm?

    Ich denke er meinte damit einfach dass Wasser über den Darm aufgenommen und abgegeben werden kann.

    "Umgekehrte Weise" erklärt sich für mich : Wasser wird aufgenommen, IN den Darm.

    Wasser wird abgegeben, AUS dem Darm^^

    Ob die Tiere , wie Sol berichtet, Wasser über den Darm abgeben wenn eine zusätzliche Wasserquelle angeboten wird, das ausstülpen des Darms in diesem Fall also immer bedeutet dass Wasser abgegeben wird und nicht aufgenommen wird...ich kanns dir nicht sagen. Ich konnte das Ausstülpen , als ich noch eine Wasserschale hatte, nur beobachten wenn frisch gesprüht wurde (so wie es jetzt auch der Fall ist).... warum sollten die Tiere das Wasser nur dann abgeben wenn frisch gesprüht wird...?

    Keine Ahnung^^

    Beobachtest du das Ausstülpen des Rektums nach Sprühen der Scheiben jetzt auch noch, da du keine Wasserschale mehr anbietest?

    Ja, kann ich immer noch ab und zu beobachten. Wenn dann direkt nach dem sprühen. Dies kann auf dem Boden , auf Moos oder auch Ästen stattfinden. Dieses ausstülpen kann ich also seit dem Anfang meiner Haltung beobachten, mit und ohne Wasserschale.

    Ich selbst verwende in meinen Terras auch Kunststoffpflanzen - meine Tiere meiden oder mieden sie nicht:

    Meiden tun meine die Plastikpflanzen auch nicht. Wie man an vielen Bildern sehen kann werden sie eifrig bekrabbelt, teilweise sogar für Häutungen genutzt. Nur gefressen werden sie nicht. Klar, ich muss eingestehen dass ich jetzt nicht jede Pflanze mit der Lupe untersuche ob da irgendwo mal reingebissen wurde^^ aber selbst wenn ja, so konnte ich noch nie ein Tier dabei beobachten (was auch wieder nix aussagt^^)

    LG,

    Basti

  • Ja, kann ich immer noch ab und zu beobachten. Wenn dann direkt nach dem sprühen. Dies kann auf dem Boden , auf Moos oder auch Ästen stattfinden. Dieses ausstülpen kann ich also seit dem Anfang meiner Haltung beobachten, mit und ohne Wasserschale.

    Das ist schon einmal eine Aussage, die möglicherweise andeutet, dass Solaris Aussage nicht unbedingt zutrifft. Wäre sehr spannend und hilfreich für eine genauere Einschätzung, herauszufinden, wie das bei anderen Haltern aussieht, die ebenfalls keine Wasserschale anbieten!

    Wenn ich mich recht entsinne, las ich in einer Kritik zum Buch von Shura, dass eine andere, ebenfalls sehr erfahrene Halter- und Züchterin eine Wasserschale anbietet und die Empfehlung, dies nicht zu tun, kritisiert. Allerdings kam es mir beim Lesen dieser Rezension so vor, als würde es da zwei konkurrierende Lager geben und man wäre eher darauf aus, sich gegenseitig zu "vernichten" - was für den interessierten Leser/und oder Neuling wenig hilfreich ist!

    Warte - ich schau mal, ob ich's finde.

    Ja, hier:

    Zitat

    http://wirbellosenzentrum.de/index.php/inse…endfuesser.html

    Den Verzicht auf die Wasserschale sollte man sich gründlich überlegen, mittlerweile wird sie bei Kontrollen vielerorts völlig zu recht von Amtsveterinären vorgeschrieben - auch in Privathaushalten!

    Aber was macht man nun als wissbegieriger Neuling?

    Wasserschale ja oder nein?

    Was ist dran an Solaris Erklärung, der Mineralhaushalt würde durch zusätzlich angebotenes Wasser gestört, was letztlich in gesundheitlichen Problemen der Füßer gipfeln soll? :/ :?:

    Meiden tun meine die Plastikpflanzen auch nicht.

    Alles klar - dann hatte ich deine Worte (unten zitiert) falsch interpretiert. "Fernhalten" verstand ich gleichzusetzen mit "meiden". ;)

    Meiner Erfahrung nach halten sich die Tiere von Plastik fern. Bringe ich neue Plastikpflanzen ein werden sie befühlt und mehr nicht.

    Ergänzung:

    "Tiere wissen schon, was gut für sie ist". Diese Aussage trifft sehr wahrscheinlich ausschließlich auf wild lebende Tiere zu, welche sich in ihrem natürlichen Habitat befinden - und nicht einmal hier zu 100 % (siehe Fischlarven, die Microplastik fressen!). Nicht aber auf Tiere, die wir aus diesem natürlichen Umfeld entnehmen und unter völlig anderen Bedingungen in Gefangenschaft pflegen. Hier bekommen sie fast immer Ersatznahrung vom Halter angeboten, da er ja gar keinen Zugriff auf die natürlichen Nahrungsquellen hat. Wie sollen Tiere, die durch die Evolution geformt sind und entsprechende Instinkte haben, welche genau auf ihren ursprünglichen Lebensraum abgestimmt und angepasst sind, "wissen", dass das von uns ausgesuchte und ihnen als einzige Nahrungsquelle angebotene Futter "gut für sie ist"? Sie kennen dieses Futter doch gar nicht. Wir treffen die Entscheidung für sie, da wir durch Beobachtung gelernt haben, welches Ersatzfutter augenscheinlich unbedenklich ist. Unsere Einschätzung erweist sich bei genauerer Hinsicht und Untersuchung leider gar nicht mal so selten als falsch!

    Abgesehen von der Nahrung formen wir auch ein Habitat für sie, welches offensichtlich nicht unbedingt viel mit ihrer natürlichen Umgebung gemein hat. Allein in puncto Temperatur sind wir da ja sehr, nun ja ... tolerant, oder nicht?

    Dort, wo man wild lebende Füßer antrifft, die wir auch in unseren Terras pflegen, herrschen doch ganz andere Parameter. Von Reptilien weiß man, dass sie als wechselwarme Geschöpfe ihre Nahrung nur verdauen können, wenn eine gewisse Temperatur vorliegt. Sie "sonnenbaden" um ihren Kreislauf und Stoffwechsel in Gang zu bringen/aufrechtzuerhalten.

    Mich verwundert, warum wir Füßer nicht auch bei annähernd den Temps halten, die sie aus ihrem nat. Umfeld gewohnt und auf den sie angepasst sind.

    Klar, langjährige Tausi-Halter haben wohl herausgefunden, dass Füßer sich auch sehr gut bei niedrigeren Temperaturen halten lassen - aber ob das tatsächlich so zutrifft, kann doch evtl. fraglich sein?!

    Vielleicht ist es nur der Anpassungsfähigkeit der Tiere zu verdanken, dass sie auch im Terra überleben und sich fortpflanzen - vielleicht sind die von uns vorgegebenen Bedingungen aber gar nicht so gut, wie wir denken?!

    Das sind alles so Überlegungen, die mich beschäftigen ...

    Liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Kordel (13. März 2024 um 14:19)

  • Aber was macht man nun als wissbegieriger Neuling?

    Wasserschale ja oder nein?

    Ich würde dazu raten es zu lassen. Weil es einfach unnötig ist. Die Tiere nehmen das Wasser entweder durchs Substrat/Moos auf oder durch trinken von den Scheiben.

    Alles klar - dann hatte ich deine Worte (unten zitiert) falsch interpretiert. "Fernhalten" verstand ich gleichzusetzen mit "meiden". ;)

    Ja, sorry das war undeutlich geschrieben:) "Fernhalten" bezog sich nur auf´s fressen der Plastikpflanzen.

    LG,

    Basti

  • Hallo

    Das Ausstülpen des Rektums kann ich hie und da auch beobachten, aber nicht so häufig. Ich habe keine Wasserschale. Wann die Tiere das machen, darauf habe ich zu wenig geachtet um verlässliche Aussagen zu machen. Wenn ich mich etwas ausserhalb des Forums umschaue (z.B. Youtube) habe ich manchmal das Gefühl, dass einige ihre Tausendfüsser trockener halten als ich. Unter diesen Umständen sind die Tausendfüsser vielleicht eher auf zusätzliche Wasseraufnahme angewiesen. Aufgrund meiner Erfahrung würde ich von einer Wasserschale abraten.

    Zur immer wieder anreissenden Diskussion, ob Tiere wissen was gut für sie ist oder ob sie auch schädliches fressen: Ich glaube nicht, dass man die Frage absolut mit ja oder nein beantworten kann. Tausendfüsser haben wie wir Menschen Sinnesorgane, die helfen, essbares von ungeniessbarem zu unterscheiden. So meiden wir Menschen zum Beispiel Pflanzen, die sehr bitter sind, weil das ein Hinweis auf Gift sein kann. Tausendfüsser im Tropenwald begegnen sicher hunderten von Pflanzenarten und werden sich wahrscheinlich in den meisten Fällen nicht vergiften. Aber natürlich gibt es auch Stoffe, besonders künstliche, auf die ihre Instinkte nicht vorbereitet sind.

    Bezüglich Temperatur: Gerade bei den Riesenkuglern, aber wenn ich mich nicht täusche auch bei anderen Arten gibt es die Diskussion (oder Erfahrung?), dass zu hohe Temperaturen schädlich oder gar tödlich sein können. Die Vermutung existiert, dass zu hohe Temperaturen die symbiotischen Mikroorganismen im Darm abtöten kann. Ist es in der Laubschicht des Bodens im natürlichen Habitat unserer Tausendfüsser tatsächlich so viel wärmer als bei uns im Zimmer? Ich weiss es nicht.

    LG, Mohammed

  • Vielleicht ist es nur der Anpassungsfähigkeit der Tiere zu verdanken, dass sie auch im Terra überleben und sich fortpflanzen

    Anpassungsfähigkeit ist vielleicht manchmal auch irreführend, weil sich die Tiere halt so gut anpassen. Aber das kann auch im in der natürlichen Umgebung vorkommen. Langsam mehren sich die Fragezeichen.

    LG Beate

  • ^^ Ja, "langsam mehren sich die Fragezeichen". Davon habe ich sehr viele im Kopf - eines davon wäre jetzt auch deine Anmerkung:

    Anpassungsfähigkeit ist vielleicht manchmal auch irreführend, weil sich die Tiere halt so gut anpassen.

    Das verstehe ich nicht - Anpassungsfähigkeit bedeutet doch, dass sich ein Lebewesen gut anpassen kann ... Was möchtest du ausdrücken?

    Liebe Grüße

  • Ich würde dazu raten es zu lassen. Weil es einfach unnötig ist. Die Tiere nehmen das Wasser entweder durchs Substrat/Moos auf oder durch trinken von den Scheiben.

    Ich werde auch keine Wasserstelle anbieten, denn dadurch besteht ein hohes Risiko, dass meine Zebras ertrinken!
    Dennoch verwundert diese völlig unterschiedliche Meinung zwischen "Experten".

    Ein Neuling - wie ich es in Sachen Füßerhaltung bin - wird schnell verunsichert!

    Da die Füßerhaltung noch kein sehr "altes Hobby" ist, können sich auch neue Erkenntnisse ergeben, die alte Empfehlungen als falsch entlarven. Und wenn ich mir dann solche Videos anschaue, wo wild lebende Füßer sich in direkter Nähe von Wasserstellen verstecken oder dort auch auf Nahrungssuche gehen, wird alles noch komplizierter und - wie Beate schon sagte - "die Fragezeichen mehren sich"!

    Das Ausstülpen des Rektums kann ich hie und da auch beobachten, aber nicht so häufig. Ich habe keine Wasserschale.

    Dann würde ich die Aussage von Solaris nun ehrlich anzweifeln, denn zwei unterschiedliche Halter ohne Wasserschale bestätigen, dass ihre Füßer über das Rektum Wasser aufnehmen!
    Wie sieht es mit der Aussage aus, Füßer würden, bietet man ihnen eine Wasserstelle an, was zu einer "übermäßigem" Wasseraufnahme führen soll, einen Mineralstoff-Verlust erleiden?

    Wenn ich mich etwas ausserhalb des Forums umschaue (z.B. Youtube) habe ich manchmal das Gefühl, dass einige ihre Tausendfüsser trockener halten als ich. Unter diesen Umständen sind die Tausendfüsser vielleicht eher auf zusätzliche Wasseraufnahme angewiesen.

    Das ist sicherlich absolut denkbar, bzw. eine logische Schlussfolgerung. Dann müsste man die Empfehlung für oder gegen eine zusätzliche Wasserstelle aber anders formulieren, denn es ist abhängig von der Art der Haltung und vermutlich auch von der Tausendfüßer-Art selbst, ob man Wasser anbietet oder nicht.

    Tausendfüsser im Tropenwald begegnen sicher hunderten von Pflanzenarten und werden sich wahrscheinlich in den meisten Fällen nicht vergiften.

    Sicher! Aber du sprichst Füßer in ihrem natürlichen Habitat an. Diese Tiere sind instinktiv so programmiert, dass sie ihre sie umgebenden Gefahren "kennen", sprich, sie "wissen" instinktiv, was sie fressen können und was sie schädigen oder vergiften würde.

    Den feinen Unterschied zwischen Tieren in ihrem nat. Habitat und jenen, welche von uns gehalten werden und mit völlig ihnen unbekannten Futtermitteln versorgt werden,
    habe ich doch in meinem Post versucht zu verdeutlichen:

    "Tiere wissen schon, was gut für sie ist". Diese Aussage trifft sehr wahrscheinlich ausschließlich auf wild lebende Tiere zu, welche sich in ihrem natürlichen Habitat befinden - und nicht einmal hier zu 100 % (siehe Fischlarven, die Microplastik fressen!). Nicht aber auf Tiere, die wir aus diesem natürlichen Umfeld entnehmen und unter völlig anderen Bedingungen in Gefangenschaft pflegen. Hier bekommen sie fast immer Ersatznahrung vom Halter angeboten, da er ja gar keinen Zugriff auf die natürlichen Nahrungsquellen hat. Wie sollen Tiere, die durch die Evolution geformt sind und entsprechende Instinkte haben, welche genau auf ihren ursprünglichen Lebensraum abgestimmt und angepasst sind, "wissen", dass das von uns ausgesuchte und ihnen als einzige Nahrungsquelle angebotene Futter "gut für sie ist"? Sie kennen dieses Futter doch gar nicht. Wir treffen die Entscheidung für sie, da wir durch Beobachtung gelernt haben, welches Ersatzfutter augenscheinlich unbedenklich ist. Unsere Einschätzung erweist sich bei genauerer Hinsicht und Untersuchung leider gar nicht mal so selten als falsch!

    dass zu hohe Temperaturen schädlich oder gar tödlich sein können.

    Klar, aber können wir davon sprechen, dass "zu hohe Temperaturen" dort herrschen, wo die Tiere ursprünglich herkommen?

    Wenn ihnen dort die Bedingungen nicht zusagen, ergreifen sie Maßnahmen, wie z. B. das sich Eingraben im kühleren Bodengrund. Vielleicht suchen sie dann auch eher feuchtere Gebiete auf, um von der Verdunstungskühle zu profitieren? Das könnte z. B. eine Erklärung für den Fundort der Füßer in Video 1 und 2 sein?

    Ich denke bei meinen Ausführungen bezüglich der Temperatur natürlich nicht an die Extreme, denen Füßer in ihrem nat. Habitat ausgesetzt sind, sondern an Wohlfühl-, bzw. Optimalbedingungen. Wobei solche Extreme teilweise überlebenswichtig für bestimmte, darauf eingestellte Tiere sein können. So las ich kürzlich, dass einige Füßer eine Trockenperiode durchmachen müssen, um in Fortpflanzungsstimmung zu kommen!

    Solche "Extrembedingungen" sind auch für andere Tierarten ein stimulierender und unverzichtbarer Auslöser für die Fortpflanzung. So kann ein Nichteinhalten bestimmter Ruheperioden z. B. auch lebensverkürzend wirken.

    Die Vermutung existiert, dass zu hohe Temperaturen die symbiotischen Mikroorganismen im Darm abtöten kann.

    Das entspricht ja etwa dem, was ich über Reptilien schrieb, welche z. B. ihren Stoffwechsel über die richtige Umgebungstemperatur (Sonnenbaden) regulieren. Herrschen nicht die richtigen Temperaturen, können sie z. B. nicht entsprechend verdauen!

    Bei gleichwarmen Lebewesen stellt hohes Fieber eine Gefahr dar, weil ab 42 °C die Eiweiße im Körper anfangen zu gerinnen. Der Körper reagiert mit Fieber, um Erreger abzutöten. Bei wechselwarmen Lebewesen kann man Fieber mit zu hohen Außentemperaturen gleichsetzen, was bedeutet, dass ab einer gewissen Temperatur die Körperfunktionen gestört werden oder zum Erliegen kommen.

    Ist es in der Laubschicht des Bodens im natürlichen Habitat unserer Tausendfüsser tatsächlich so viel wärmer als bei uns im Zimmer?

    Wenn man den Begriff "Zimmertemperatur" verwendet, müsste man eigentlich dazu sagen, "der Definition nach", denn ansonsten kann das bisweilen Auslegungssache sein, je nachdem ... Bei mir z. B. herrschen im Winter Zimmertemperaturen von 14 bis 18 °C.

    Es wäre hilfreich, zu wissen, welche Temperatur am Boden eines Füßer-Habitats tatsächlich vorherrschen. Oft helfen gerne genutzte Klimakarten nicht einmal wirklich etwas, weil die Temperaturen an der Küste, im Inland oder in eher bergigen Regionen stark abweichen können, besonders auch die Tag- und Nachttemperaturen. Man müsste für jede Füßer-Art den jeweils genauen Fundort mit entsprechenden Klima-Parametern im Jahresverlauf kennen.

    Aber vielleicht ist das alles gar nicht so von Bedeutung, weil die Tiere eben doch sehr anpassungsfähig sind?!


    Liebe Grüße

  • Dennoch verwundert diese völlig unterschiedliche Meinung zwischen "Experten"

    Haltungsempfehlungen bezeichnen häufig die Parameter, bei welchen der Züchters oder die Züchterin Erfolg gehabt hat. Gut möglich, dass in diesem spezifischen Fall von den Wasserschalen den Expertinnen noch weitere Informationen oder Erfahrungen vorlagen. Aber generell: Wenn jemand z.B. schreibt, eine Art sollte man bei 22-26°C halten heisst das häufig nur, dass er die Art bis jetzt so gehalten hat und es gut geklappt hat. Ob dann 20 oder 28°C tatsächlich schlechter sind wurde in vielen Fällen nicht getestet. Solche Angaben werden dann häufig kopiert und manchmal auch als absolut dargestellt. So entstehen viele widersprüchliche Angaben.

    Es liegen hier im Forum genügend Erfahrungen vor um zu sagen, dass eine Tausendfüsserhaltung und Zucht ohne Wasserschale (zumindest in den meisten Fällen?) funktionieren kann und tut. Wenn nun jemand sagt eine Haltung ohne Wasserschale sei schlecht, dann möchte ich zuerst weitere Informationen dazu wie diese Aussage zustande kommt, bevor ich etwas an meiner Haltung ändere.

    Wie sollen Tiere, die durch die Evolution geformt sind und entsprechende Instinkte haben, welche genau auf ihren ursprünglichen Lebensraum abgestimmt und angepasst sind, "wissen", dass das von uns ausgesuchte und ihnen als einzige Nahrungsquelle angebotene Futter "gut für sie ist"?

    Ich zweifle daran, dass die Tausendfüsser an jede Pflanzenart, welcher sie im natürlichen Habitat begegnen, evolutiv angepasst sind. Manche Tausendfüsserarten haben ein grosses Verbreitungsgebiet und das Verbreitungsgebiet von Tieren und Pflanzen ist nicht statisch und kann sich auch etwas verschieben. Der aus der Karibik stammende Anadenobolus monilicornis wurde (wohlgemerkt durch den Menschen) nach Florida verschleppt. Dort breitet er sich nun rasant aus, obwohl er nicht evolutiv an die dort vorkommenden Pflanzenarten angepasst ist.
    Geltend mache ich aber den Punkt, dass der Tausendfüsser in der Wildnis die Wahl hat auf andere Futterquellen auszuweichen, was im Terrarium meistens nicht möglich ist.

    Oft helfen gerne genutzte Klimakarten nicht einmal wirklich etwas

    Da gebe ich dir recht. Stichwort: Mikroklima.

    LG, Mohammed

  • Aber generell: Wenn jemand z.B. schreibt, eine Art sollte man bei 22-26°C halten heisst das häufig nur, dass er die Art bis jetzt so gehalten hat und es gut geklappt hat. Ob dann 20 oder 28°C tatsächlich schlechter sind wurde in vielen Fällen nicht getestet. Solche Angaben werden dann häufig kopiert und manchmal auch als absolut dargestellt. So entstehen viele widersprüchliche Angaben.

    Gut erklärt! :):thumbup:

    Wenn nun jemand sagt eine Haltung ohne Wasserschale sei schlecht, dann möchte ich zuerst weitere Informationen dazu wie diese Aussage zustande kommt, bevor ich etwas an meiner Haltung ändere.

    Beziehst du dich da jetzt auf die von mir verlinkte Buchrezension von Dr. Oliver Zompro?

    Ich für meinen Teil - und das sprach ich ja bereits an - finde diese extrem gegensätzlichen Aussagen dieser augenscheinlichen Experten als sehr irreführend! Der Autor der Rezension scheint, ebenso wie die von ihm erwähnte Züchterin, welche für das Anbieten einer zusätzlichen Wasserstelle plädiert, ein Fachmann zu sein.

    Ich hab mal etwas im WWW gegoogelt:

    Dr. Oliver Zompro

    Oliver Zompro - Wikipedia

    Vorträge unserer Autoren

    Wie gesagt, bleibt bei mir da sehr viel Verwirrung und Verunsicherung! :/

    Ich zweifle daran, dass die Tausendfüsser an jede Pflanzenart, welcher sie im natürlichen Habitat begegnen, evolutiv angepasst sind. Manche Tausendfüsserarten haben ein grosses Verbreitungsgebiet und das Verbreitungsgebiet von Tieren und Pflanzen ist nicht statisch und kann sich auch etwas verschieben. Der aus der Karibik stammende Anadenobolus monilicornis wurde (wohlgemerkt durch den Menschen) nach Florida verschleppt. Dort breitet er sich nun rasant aus, obwohl er nicht evolutiv an die dort vorkommenden Pflanzenarten angepasst ist.

    Natürlich - das streite ich keineswegs ab! Dennoch - und das lässt du zumindest von meinen Überlegungen zum Thema "gelten" :P - kann man das Futter, welches wir unseren "Haustieren" anbieten, kaum mit dem vergleichen, was sie in ihrem Verbreitungsgebiet (ob nun nativ oder eingeschleppt) vorfinden. In Verbindung noch damit, dass die Tiere sich frei an dem bedienen können, was ihnen die Natur anbietet - manchmal ist auch die Aufnahme bestimmter Nahrungskomponenten in einer bestimmten Kombination wichtig, und nur die Tiere selbst "wissen", wie und in welcher Form sie diese benötigen. "Haustiere" haben keine Wahl. Ihr "Wissen" findet in dem Rahmen, in dem wir sie pflegen und füttern, keine Grundlagen! Bedeutet: Die Futtermittel und das Angebot sind praktisch völlig anders, die Futterzusammenstellung entspricht ebenfalls nicht dem, was die Tiere in Freiheit kennen und auch das Mengenverhältnis ist ein völlig anderes. Über den letzten Punkt mache ich mir auch seit geraumer Zeit Gedanken. Das wollte ich schon öfter einmal ansprechen!

    Thema: "zu reichhaltige Fütterung".

    In der Natur findet man (praktisch) keine übergewichtigen Tiere. Können Füßer auch verfetten? Wie wirkt sich das überaus reichliche Futterangebot (welches vielleicht aber nicht in der optimalen Zusammensetzung vorliegt!) auf das Paarungsverhalten und die Vermehrungsrate aus und welchen Einfluss hat all das wiederum auf die Lebenserwartung?

    ________________________________________________________________________________________________

    Edit: wollte ich noch schnell für mich selbst hier vermerken:

    Sichtung von 3 Aoutii zur selben Zeit, gestern gegen 23 Uhr 30. Zwei saßen gemeinsam an der frischen Gurkenscheibe und einer schnabulierte an einem Flechtenast.


    Die Gurke heute Morgen, nachdem die Füßer sich gesättigt haben:

    Liebe Grüße

    3 Mal editiert, zuletzt von Kordel (15. März 2024 um 13:13)

  • Hi Kordel

    Beziehst du dich da jetzt auf die von mir verlinkte Buchrezension von Dr. Oliver Zamparoo?

    Dieser Dr. Zamparoo scheint ja tatsächlich ein Experte zu sein. Aber ich habe den Tipp mit der Wasserschale auch schon aus anderen Ecken gehört wo ich den Expertenstatus klar anzweifle. Daher bin ich generell mal skeptisch wenn etwas dem widerspricht, was hier viele Halter seit Jahren erfolgreich anwenden. Wäre interessant zu wissen, ob er irgendwo begründet, wieso es eine Wasserschale braucht.

    Zum Thema "zu reichhaltige Fütterung" kann ich nichts wirklich substantielles Beitragen. Ist es nicht häufig so, dass Artrophoden bei übermässigem Nahrungsangebot eine grössere Vermehrungsrate haben? Ich denke da zum Beispiel an alle möglichen "Schädlings-Plagen". Aber ob man das verallgemeinern oder auf Tausendfüsser übertragen kann...?

    LG, Mohammed

  • Dieser Dr. Zamparoo scheint ja tatsächlich ein Experte zu sein. Aber ich habe den Tipp mit der Wasserschale auch schon aus anderen Ecken gehört wo ich den Expertenstatus klar anzweifle. Daher bin ich generell mal skeptisch wenn etwas dem widerspricht, was hier viele Halter seit Jahren erfolgreich anwenden.

    Verstehe ich vollkommen - und da du selbst die Erfahrung gemacht hast, dass "ohne Wassernäpfchen" gut funzt, würde ich mich an deiner Stelle vermutlich auch nicht davon abbringen lassen, es sei denn - wie du ja selbst bereits anmerktest - jemand kommt mit fundierten und plausiblen Gegenargumenten.

    Allerdings - für jemanden, wie mich, der völlig neu im Hobby und von daher auch noch recht ahnungslos ist und schon gar nicht mit eigenen Erfahrungen aufwarten kann, ist und bleibt das Thema bis auf Weiteres verunsichernd, aufgrund der völlig konträren Empfehlung beider Experteneinschätzungen.

    Ich meine - es gibt "im anderen Lager" ja jene, die gute Erfahrungen gemacht haben, indem sie ihren Tausis zusätzliches Wasser anbieten!

    Ich will mal versuchen, mehr in Erfahrung zu bringen. Ob's gelingt, werde ich euch wissen lassen.

    Aber vermutlich komme ich mit nur noch mehr Fragen im Gepäck zurück ...

    Dieser Dr. Zamparoo scheint ja tatsächlich ein Experte zu sein.

    Den Nachnamen des Mannes hatte ich in meinem vorigen Post leider falsch geschrieben. Ich weiß auch nicht, was mein Hirn manchmal macht ...?! :dash:

    Richtig heißt er Dr. Oliver Zompro - hatte ich anscheinend zeitgleich korrigiert, als du hier geantwortet hast, doch da hattest du meine Worte bereits zitiert ... hmmm, peinlich. :blush2:

    Ist es nicht häufig so, dass Artrophoden bei übermässigem Nahrungsangebot eine grössere Vermehrungsrate haben?

    Könnte sein, da kenne ich mich gar nicht aus!

    Allerdings weiß ich, dass die Reproduktion (egal, ob bei Mensch oder Tier) sehr viel Kraft und Energie fordert. Wenn also ein allzeit gut gedeckter Tisch bei unseren Tausis tatsächlich dazu führt, dass sie sich "über die Maße" reproduzieren, könnte das zur Folge haben, dass ihre Lebensuhr schneller abläuft. Ein Umstand, den wir ja eigentlich nicht "aktiv" herbeiführen wollen, oder?

    Aber ich weiß: Diese Fragen sind wieder von sehr theoretischer Natur und es wird vermutlich kaum bis niemanden geben, der sie beantworten kann.

    Waldfee Vielen Dank für die Verlinkung. Werde ich mir spätestens morgen mal durchlesen.

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    Übrigens: ich habe nun doch auch noch mein letztes, leerstehendes AQ aufgestellt, und zwar dort, wo ich es ursprünglich für ein paar neue S. fischeri vorgesehen hatte: direkt, Seite an Seite zum Aoutii-Eck. Eingezogen sind aber keine Fischeri, sondern meine sich zusehends vermehrende Panda-Truppe. Vielleicht bekommen sie auch zu viel Futter - zu viele Proteine?

    Möglich wär's, doch diese Art ist ja bekannt dafür, sich wie verrückt zu vermehren, jedenfalls in der Terrarienhaltung. Explodiert der Bestand auch in der Natur? Ma was es net.

    Mir sind die "Korkschindel" mal wieder ausgegangen, darum ist das "Drumherum" noch unfertig.



    So - jetzt hab ich aber wirklich keinen Platz mehr, um noch einen Glaskasten aufzustellen ... ^^

    Liebe Grüße

  • Das verstehe ich nicht - Anpassungsfähigkeit bedeutet doch, dass sich ein Lebewesen gut anpassen kann ... Was möchtest du ausdrücken?

    Damit, also mit dem gute Anpassungsfähigkeit führt evtl. in die Irre, will ich sagen, dass die Tiere sich evtl. an schlechtere Bedingungen gut anpassen und wir die schlechten Lebensbedingungen daher nicht erkennen könne. Passen sich ja an.

    LG Beate

  • Huhu Sabine,

    also, ich habe mir mal die sehr überschaubare Anzahl von Beiträgen in dem von dir verlinkten Thread durchgelesen.

    Zitat

    Phili

    Da Tausendfüßer ein Exoskelett haben wird sich am Körperumfang wohl nicht viel ändern

    Ist es nicht absolut denkbar, dass ein Füßer, der an "Fettleibigkeit" leidet, in seinem eigenen Exoskelett praktisch erdrückt wird?

    Dann würden wir mit bloßem Auge nicht einmal erkennen, dass der Füßer an "Verfettung" verendet ist, weil das starre Exoskelett sich nicht dehnen und somit optisch auffällig werden kann, sodass äußerlich kein Problem festzustellen ist?!

    Oder würde die Natur das Problem dahingehend regeln, dass sich der der Füßer häutet, bevor er "in sich selbst erdrückt wird"?

    dass die Tiere sich evtl. an schlechtere Bedingungen gut anpassen und wir die schlechten Lebensbedingungen daher nicht erkennen könne. Passen sich ja an.

    Huhu Beate,

    ah! jetzt habe ich verstanden, was du sagen wolltest. Danke. :)

    Das ist ein interessanter Gedanken.

    Wenn ich darüber sinniere, stellt sich mir eine Frage:

    Bedeutet es, wenn sich ein Lebewesen gut anpassen kann und von daher auch mit widrigeren Umständen zurechtkommt, dass dieses Lebewesen dann unter diesen wenig guten Bedingungen "leidet"? Oder ist es nicht unbedingt "unglücklich" mit den gegebenen ungünstigen Umständen, weil es sich ja gut anpassen kann? Sprich: sind anpassungsfähige Lebewesen "so oder so" zufrieden?

    Liebe Grüße :)

    Liebe Grüße

  • Bedeutet es, wenn sich ein Lebewesen gut anpassen kann und von daher auch mit widrigeren Umständen zurechtkommt, dass dieses Lebewesen dann unter diesen wenig guten Bedingungen "leidet"? Oder ist es nicht unbedingt "unglücklich" mit den gegebenen ungünstigen Umständen, weil es sich ja gut anpassen kann? Sprich: sind anpassungsfähige Lebewesen "so oder so" zufrieden?

    Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass wir diese Frage jemals beantwortet bekommen. Zumindest nicht für Wirbellose. Eigentlich unbefriedigend.

    LG Beate

  • Schreck zur fortgeschrittenen Stunde.

    Hallo Gemeinde,

    gestern, beim Blick ins Aoutii-Eck, fuhr mir der Schreck durch die alten Glieder.

    Einer meiner Würmer hatte seine Unterseite teilweise "entblößt" und zeigte mit den Beinchen in die Luft. Er bewegte sich dabei kein bisschen, sodass ich tatsächlich dachte, ihn hätte der Blitz getroffen, in dessen verheerender Folge er wohl verendet sein müsste.

    Aber warte ... wie jetzt? Blitz - im Aoutii-Eck?? :/ Nee, das ist ja wohl absolut unmöglich - auch wenn es bei uns an diesem Abend tatsächlich einen heftigen Regenschauer mit kurzzeitigem Blitz und Gewitter gegeben hatte.

    Dennoch - mein Wurm bewegte sich nicht; das war Fakt! Eilig holte ich meine Cam, um euch das Bild, welches sich mir bot, ebenfalls bieten zu können ...

    Ach nee, so war der zeitliche Ablauf ja gar nicht. Was würde das auch über mich aussagen, hätte ich tatsächlich in dieser Reihenfolge gehandelt?! :whistling:

    So nämlich hat es sich zugetragen: Ehrlich besorgt verrenkte ich mich vor der Scheibe meines Terras in dem bemühten Versuch, mein Tierchen aus allen möglichen Blickwinkeln genauer zu betrachten und da sah ich endlich, dass der Kopf des Tausis welcher im Schatten, unter dem kleinen, mit frischen Flechten bewachsenen Ästchen lag, sich kaum merklich aber doch eindeutig bewegte. Mein Aoutii knusperte Flechten ...
    Ca. ne halbe Stunde später, als wohl die Unterseite dieses Ästchens abgeweidet war, veränderte mein Wurm seine Position, um auch oberhalb wegzuknuspern, was dort wuchs.

    Boah! Echt, Leute - ich sach's euch: Stress pur! Zum Glück von meiner Seite aus völlig unbegründet.

    Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass wir diese Frage jemals beantwortet bekommen.

    Ja, leider, Beate. Aber darüber sinnieren und unsere Gedanken austauschen, das könnten wir sehr wohl. Ich denke ständig über alles Mögliche nach und diskutiere diese Gedanken auch gerne mit anderen, da ich es sehr interessant finde, zu hören, was andere möglicherweise für Gedankenansätze haben. So besteht die Möglichkeit, den Horizont zu erweitern und selbst auch in andere Richtungen zu denken ...

  • Ist es nicht absolut denkbar, dass ein Füßer, der an "Fettleibigkeit" leidet, in seinem eigenen Exoskelett praktisch erdrückt wird?

    Dann würden wir mit bloßem Auge nicht einmal erkennen, dass der Füßer an "Verfettung" verendet ist, weil das starre Exoskelett sich nicht dehnen und somit optisch auffällig werden kann, sodass äußerlich kein Problem festzustellen ist?!

    Oder würde die Natur das Problem dahingehend regeln, dass sich der der Füßer häutet, bevor er "in sich selbst erdrückt wird"?

    Es wäre interessant zu erfahren, ob Diplopoden überhaupt so etwas wie eine Fettschicht haben.

    Ich könnte mir vorstellen, dass eine wie auch immer falsche Ernährung sich auf die Zusammensetzung des Mikrobioms auswirkt und das Tier eher verhungert, weil es die Nahrung nicht wie vorgesehen aufschliessen kann.

    Mein Aoutii knusperte Flechten ...

    Ha, ha, was für ein Schreck. Gott sei Dank nur Fressakrobatik.

    Du wirst noch öfter beobachten können, dass die Füsser in ganz komischen Positionen fressen. Kopfüber, total verdreht in Spiralen.

    Ich freue mich, dass deine Tiere so langsam aktiv werden. Macht doch mehr Freude ins Terra zu schauen, wenn ein bisschen etwas los ist.

    Liebe Grüße

    Sabine