Wassertränke als Deko in Diplopoden-Terrarium

  • Hallo!

    Ich richte mir derzeit ein Terrarium eher als Deko ein. Ganz evtl. würde ich in Zukunft dort Diplopoden reinsetzen wollen. Eine Wasserschale ist für diese ja überflüssig.

    Allerdings würde ich gerne einen kleinen *Teich* darin haben. Ich überlege mir also, eine Wasserschale zu holen und die so ins Substrat einzubetten, dass sie praktisch damit verschmilzt. Trotzdem so herrichten, dass kein Substrat im Übermaß drüber fällt und das Wasser kippt. Anschließend ein bisschen Steine hineingeben und Wasserlinsen drauf, ggf. ein paar sehr niedrig wachsende Pflanzen hinein und Bachflohkrebse, Schnecken und Moina (japanische Kugelwasserflöhe) aus einem meiner Aquarien.

    Alles in allem wird es dann also praktisch ein eingebautes Mikro-Aquarium, bei dem nichts zugefüttert werden muss und alle der kleinen Tiere sich selbst versorgen.

    Nur für soetwas sollte ich ja schon einige cm Tiefe haben. Vlt 4-5 cm.

    Wenn ich also später Afrikanische Riesentausendfüßler rein setze, wäre das der sichere Tod? Ich würde die Ränder so gestalten, dass es keine Wände gibt und man einfach rausklettern kann. Die Riesentausendfüßler werden 30 cm groß, dementsprechend hätte ich nun vermutet, dass sie sowieso ab und zu in ihrem natürlichen Habitat ein kleines Rinnsal durchqueren und das sollte bei ihrer Größe auch kein Problem sein, solange sie nicht feststecken.

    Sehe ich das so richtig?

    Falls es ein absolutes No-Go gibt, würde ich die Schale einfach herausnehmen, sobald ich entsprechende Tiere reinsetze. Mir ist schon bewusst, dass kleinere Tausendfüßler von < 10 cm Länge dort Probleme bekommen, deshalb ist die Frage speziell an die Riesentausendfüßler gerichtet. Derzeit ist ein Besatz noch nicht geplant, aber wäre schon mal gut für die Zukunft zu wissen.

    THXXX

  • Alles in allem wird es dann also praktisch ein eingebautes Mikro-Aquarium, bei dem nichts zugefüttert werden muss und alle der kleinen Tiere sich selbst versorgen.

    Schwer zu realisieren bis unmöglich, gerade bei dieser Größe und ohne Sonnenlicht (Algen).

    Nur für soetwas sollte ich ja schon einige cm Tiefe haben. Vlt 4-5 cm.

    Soweit ich informiert bin, sollte der Bodengrund so tief sein, wie die Tausendfüßer lang werden. Kann mich diesbezüglich aber auch irren. Fest steht, dass 4 - 5 cm definitiv zu wenig Bodengrund für deine geplanten Tausendfüßer ist.

    Wenn ich also später Afrikanische Riesentausendfüßler rein setze, wäre das der sichere Tod?

    Für die vielleicht nicht, aber evtl. Nachzuchten. Obwohl ich das nicht mit Sicherheit sagen kann, weil ich das noch nicht ausprobiert habe. Aus verständlichen Gründen.

    Ein kleiner Cube wäre sicher besser für deine Vorstellungen geeignet.

    Herzliche Grüße

    Leeloo

  • Da gab es wohl ein Missverständnis. Mein Substrat ist schon so tief, wie es sein soll.

    Aber IN DAS SUBSTRAT wird eine Trinkschale gelegt. Die ist dann gerade so so tief, dass ich ganz kleine Wasserpflanzen rein setzen kann, die vlt 3 cm hoch werden. Daher ist der "Teich" am Rand nur so 0,5 cm tief und in der Mitte max 6 cm. "Aquarium" hat sich jetzt falsch angehört. Unten wuseln dann Bachflohkrebse rum und oben zusätzlich Moina-Wasserflöhe und Wasserlinsen.

    Hier ein Bild:


    Meine Frage also:

    Wenn ich Afrikanische Riesentausendfüßer habe und so einen Mini-Teich mit max. 6 cm Wassertiefe, aber dafür keine steilen Wände, sondern einfach zum wieder rauslaufen ...

    ... könnte das kompatibel sein oder kann mir irgendwer jetzt schon sagen, dass selbst große Tausendfüßer darin ertrinken?

    Das ganze wird sowieso ins Terrarium gesetzt, weil ich ja eben garkeine Tiere drin habe. Ich will nur dann eben wissen, ob ich es auf jeden Fall wieder rausnehmen muss, sobald Tiere rein kommen oder ob zumindest große Tausendfüßer damit kein Problem haben.

    Prinzipiell ist es eigentlich das selbe wie eine kleine Pfütze in der Natur und müsste daher doch kein Problem sein?

    THXX


    PS: Nachzuchten wird es da keine geben, ich setze wenn dann nur Tiere mit dem selben Geschlecht rein, die Tiere sollen eher *Bonus* sein, als dass das Terrarium wirklich für sie selbst gebaut ist (natürlich ist es trotzdem exakt jetzt schon auf Bedürfnisse von Diplopoden ausgelegt).

  • Hallo und herzlich Willkommen im Forum

    :welcome:


    Das Problem mit der Tränke wird auf jeden Fall, dass die Tausendfüsser diese untergraben werden.

    Die Tränke wird dann irgendwann nicht mehr so stehen, wie sie sollte und so ein A. gigas kann schon ordentlich Substrat umwühlen, das auch in der Tränke landen wird. Dann kippt dein Mikroklima in der Tränke oder diese kippt komplett um.

    Aus Tausendfüssersicht wird es schwierig, wenn sich ein Füsser unter der Tränke häutet und diese dann durch Grabearbeiten das noch weiche Tier verletzen kann.


    Wenn du mich nach meiner Meinung fragst, würde ich die Wasserschale rausnehmen, sollte ein Tausendfüsser einziehen.

    Kann man in so einer kleinen Schale überhaupt ein stabiles Mikroklima erreichen?

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo

    Die Idee, dass Tausendfüsser auch in der Natur kleinen Pfützen begegnen und daher damit umgehen können, klingt einleuchtend. Leider fürchte ich, dass es sich in der Realität nicht zwingend so verhält. Von Tausendfüssern weiss ich nicht, ob sie ertrinken oder "schlau" genug sind. Aber was ich so mitbekommen habe sind diverse andere Arthropoden sehr gut darin, sich in Wasser zu ertränken, selbst wenn es Ausstiegsmöglichkeiten gibt. Das ist zum Beispiel von Asseln aus Paludarien bekannt. Oder schau einmal in einen Gartenteich, wie viele tote Insekten und andere Tiere darin schwimmen. Ich wäre daher also eher vorsichtig.

    LG, Mohammed

  • sind diverse andere Arthropoden sehr gut darin, sich in Wasser zu ertränken, selbst wenn es Ausstiegsmöglichkeiten gibt. Das ist zum Beispiel von Asseln aus Paludarien bekannt.

    Oh ja, das kann ich aus eigener Erfahrung und Beobachtung absolut bestätigen!

    Asseln scheinen es irgendwie nicht zu "realisieren", wenn sie sich unter Wasser befinden - so jedenfalls erkläre ich mir das Verhalten von Tieren, die sich in eine Wasserschale im Terra "verirrt" haben. Sie laufen dann einfach unter Wasser herum, völlig ohne Hektik, gerade so, als wären sie gar nicht untergetaucht; und irgendwann ersticken sie. Selbst, wenn sich in der Wasserschale Pflanzen oder Geäst befinden, welche teilweise aus dem Wasser herausragen, werden diese Kletterhilfen oft gar nicht angenommen, um sich vor dem Ertrinken zu retten! Mir ist es schon passiert, dass ich am Abend eine frische Wasserschale ins Schneckenterra gestellt habe und am Morgen fand ich bis zu 30 tote Asseln darin!

    Zudem meine ich mich zu erinnern, dass Tausdenfüßer, denen man ein Trinkgefäß anbietet, nach gewisser Zeit einen gestörten Mineralhasuhalt haben können, da sie dazu neigen, "zu viel Wasser" aufnehmen, welches sie später wieder abgeben - und damit eben auch gewisse Mineralien. (Sorry, das habe ich recht dilettantisch wiedergegeben und hoffe, nichts Falsches geschrieben zu haben?!)

    Liebe Grüße