Hallo Gemeinde,
hab heute mal bei Google Scholar gestöbert und bin auf diesen Artikel gestoßen:
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/jmor.21546
Hier wurde versucht herauszufinden, inwieweit sich eine glutenhaltige Ernährung auf Tiere, die sich natürlicherweise nicht von glutenhaltigen Nahrungsbestandteilen ernähren (hier an T. aoutii) auswirkt.
Hab den Text mal durch den Übersetzer gejagt:
"Erwachsene Exemplare oder Larven von Wirbellosen, die als Nahrung für Wirbeltiere dienen, werden häufig in der Nähe von Gluten gehalten [Anmerkung: soll vermutlich heißen, dass diese mit glutenhaltigem Getreide gefüttert werden (z. B. Mehlwürmer), oder?], sodass sie möglicherweise zu Vektoren für Getreideproteine werden. Allerdings können die Gewebe und inneren Organe bei Tieren mit unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten unterschiedlich reagieren. Das Mitteldarmepithel könnte eine erste und ausreichende Barriere sein, die die Aufnahme und Wirkung von Gluten auf den gesamten Körper verhindert, während der Fettkörper das Hauptorgan ist, das verschiedene Xenobiotika ansammelt. Gute Modelle für solche Forschungen sind Tiere, die sich in ihrer natürlichen Umgebung nicht von glutenreichen Produkten ernähren. Ziel des Projekts war es, Veränderungen im Mitteldarmepithel und Fettkörper des pflanzenfressenden Tausendfüßlers Telodeinopus aoutii (Diplopoda) zu untersuchen und durch Gluten aktivierte Zelltodprozesse zu analysieren. Dadurch konnten wir feststellen, ob Veränderungen durch adaptive Mechanismen verstärkt oder umgekehrt wurden. Erwachsene Proben wurden in Kontroll- und Versuchstiere aufgeteilt, die mit glutenhaltigen Pilzen gefüttert wurden, und mithilfe von Transmissionselektronenmikroskopie, Durchflusszytometrie und konfokaler Mikroskopie analysiert. Für die qualitative und quantitative Analyse wurden zwei Organe isoliert: der Mitteldarm und der Fettkörper. Unsere Untersuchung des pflanzenfressenden T. aoutii, der sich auf natürliche Weise nicht von glutenhaltiger Nahrung ernährt, zeigte, dass eine kontinuierliche und längere Glutenfütterung Reparaturprozesse aktiviert, die die Prozesse des Zelltods (Apoptose und Nekrose) hemmen und eine Erhöhung der Zelllebensfähigkeit bewirken."
Ich bin alarmiert!
Im Forum sah ich, dass manche Halter ihren Tieren als Zusatzfutter z. B. auch Haferflocken anbieten. Nun enthält Hafer per se eigentlich kein Gluten, kann aber Spuren davon aufweisen (das weiß ich, weil ich als Glutenunverträgliche explizit darauf achten muss!).
Wenn T. aoutii also bei regelmäßieger Aufnahme von Gluten "Reparaturprozesse aktiviert", die den Zelltod hemmen, bedeutet das, dass sein Körper dagegen ansteuert, Zellschäden, welche durch Gluten verursacht werden, auszugleichen!
Für mich hört sich das recht alarmierend an und bedeutet, wenn ich das alles richtig verstehe und zudem die richtigen Rückschlüsse ziehe, dass ich meinen Füßern keinesfalls Getreideprodukte - welche leider auch häufig in minderwertigem Hunde-, und Katzenfutter und praktisch immer in Schildkröten- und Fischfutter Verwendung finden! - anbiete; zumal Füßer, wie in dieser Studie "am Rande erwähnt wird" sich natürlicherweise nicht von glutenhaltigen Nahrungskomponenten ernährt. Was denkt ihr dazu?