Mitbewohner im Substrat und Haltung verschiedener Arten in einem Becken?

Hallo liebes Forum,

bei meinen O. guineensis habe ich heute einen Substratwechsel durchgeführt, da mir die Mischung ziemlich ausgedünnt vorkam. Dabei habe ich einige Tierchen gefunden, die ich nicht bewusst mit gepflegt habe, eine herkömmliche graue Kellerassel, zahlreiche Regenwürmer und etwas, was vermutlich ein kleiner Hundertfüßer (flacher Körper, ca. 1-2 cm lang, grau) war. Außerdem sind überall im Substrat winzige weiße Lebewesen gekrabbelt. Milben? Ich habe gelesen, dass Tausenfüßer in Symbiose mit Milben leben und diese ihnen nicht schaden, dennoch war ich unsicher, ob ich das neue Substrat in Zukunft erst mal in die Mikrowelle stellen soll, bevor ich es einfülle, um ungewollte Bewohner abzutöten? Von den Regenwürmchen habe ich einige in einem separaten Behältnis gesammelt, die restlichen grade zurück in den Wald gebracht, da es schon wirklich ziemlich viele waren. Ist es in Ordnung, ein paar von den Würmern zurück ins Terra zu setzen?

Weil ich noch totaler Anfänger in der Haltung bin (ist mein erstes Jahr mit den Schätzchen) habe ich noch ein paar weitere Fragen. Die Kleinen sind zu dritt und erfreuen sich nach wie vor bester Gesundheit, was mich sehr glücklich macht. Sie leben in einem 65x45x45 Terrarium mit ca. 10-15 cm hoher Laubwaldhumus-Holzmischung. Die Größe wurde mir so empfohlen, kommt mir jedoch für die Länge der Tiere einfach zu klein vor. Da ich für diese Tiere richtig Feuer gefangen habe, soll es auch nicht meine einzige Art bleiben, die ich gerne pflegen möchte und stelle mir nun die Frage, ob ich für weitere Arten mit etwa derselben Größe (z. B. Spirostreptus spec.) ein eigenes Becken anlegen soll oder lieber gleich ein sehr großes Terra anschaffe, in dem verschiedene Arten gemeinsam gehalten werden, sofern die Haltungsbedingungen natürlich die gleichen sind. Stört das die Tiere oder fühlen sie sich dadurch eventuell weniger wohl als in der getrennten Haltung? Auf jeden Fall steht die Überlegung an, ob die Größe des Terras im Verhältnis zur Gruppen/Einzeltiergröße überhaupt angemessen ist oder ob nicht so oder so ein Umzug in eine größere Behausung besser wäre.

Erst mal ganz schön viele Fragen von mir, wahrscheinlich wurden die auch schon oft gestellt, falls ja, tut es mir leid. Vielleicht hat ja jemand kurz Zeit, um mir Antworten zu geben, ich freue mich über einen Austausch und lerne jederzeit sehr gerne dazu.

Liebe Grüße

Julia

Hallo und vielen lieben Dank für diese herzliche Aufnahme!

Hätte ich mir den Leitfaden vorher durchgelesen, hätte ich euch nicht behelligen müssen, das tut mir leid Der ist wirklich super informativ und ich wünschte, ich hätte solch einen gut durchstrukturierten Artikel schon gefunden, als ich in die Haltung eingestiegen bin.

Bei meinen Ophistreptus habe ich phasenweise Unterschiede im Verhalten beobachten können. Manchmal sehe ich tage- oder sogar wochenlang nur ganz selten mal einen an der Oberfläche oder erhasche noch einen kurzen Blick auf das Ende, bevor sich einer wieder unter die Erde verdrückt, weil ich das Licht angemacht habe. Da war ich auch schon sehr besorgt, ob überhaupt noch alle am Leben sind, da ich sie leider nicht auseinanderhalten kann und nicht weiß, ob ich immer den gleichen sehe oder ob es unterschiedliche sind. Und dann kommt wieder plötzlich Leben ins Terra, tags und nachts, bei Licht oder Dunkelheit sind alle drei aktiv und gleichzeitig oben zugange. Ähnlich verhält es sich mit der Zusatznahrung. Es kann sein, dass ich fünf Minuten, nachdem ich das Futter platziert habe, zurück ins Zimmer komme und sie sitzen schon alle am Futter oder ich sehe am nächsten Morgen, dass es durchs ganze Becken gezerrt und angefressen wurde. Und dann ändert sich das wieder, das Futter bleibt unangetastet, bleibt an Ort und Stelle und hat nicht einmal Fressspuren. Heute nach dem Substratwechsel sind sie super aufgekratzt und halten sich nach kurzen Tauchgängen ins Unterreich wieder oben auf. Aber gut, da ich praktisch ihre ganze Untergrundarbeit zerstört habe und sie alles neu buddeln müssen, wird das vermutlich daran liegen. Begeistert waren sie jedenfalls von meiner Aktion heute nicht, waren aber ganz lieb. Wehrsekret habe ich bei ihnen noch nie gesehen, hab jetzt aber auch im Forum gelesen, dass diese Erfahrung mit der Art wohl die meisten Halter so gemacht haben. Sie haben mir den Einstieg in die Haltung wirklich sehr leicht gemacht

Fotos zeige ich natürlich liebend gerne