Spiropoeus fischeri in seltsamen Verkrümmungen - Steifheit und Koordinationsprobleme

  • Liebe Diplopoden-Freunde,

    heute habe ich schon wieder eine beunruhigende Entdeckung machen müssen.

    Mein subadulter spiropoeus fischeri lag halb zusammengerollt in meiner fast ausgetrockneten Wasserschale. Als ich ihn vorsichtig untersuchte - einige Zeit vorher ist mir einer an einer Pilzerkrankung gestorben - hat er sich ausgerollt, aber er ist nicht glatt und schnurstracks weggekrabbelt, sondern hat ewig lang gebraucht, um sich auseinander zu wickeln, hat sich mit laufenden Beinchen in alle möglichen Richtungen gewunden, verkrümmt wie ein Geigenkopf, ehe er schließlich auf seinen Beinchen zu stehen kam und krabbeln konnte. Das sieht mir leider sehr nach Koordinationsstörungen aus.

    Äußerlich konnte ich nichts an ihm entdecken, aber es ist dasselbe Schema, das ich bereits bei zwei subadulten Tieren beobachtet habe - nur eben, dass beide zugrunde gegangen sind. Das alles im ersten Jahr, das ist nicht gerade ermutigend. Ich stehe tatsächlich vor der Frage, ob ich die Spiropoeus fischeri nicht aufgeben soll. Das adulte Weibchen scheint gesund zu sein, vielleicht kann ich es sogar zurückgeben, denn ich befürchte wirklich, dass diese Tiere bei mir nicht gedeihen.

    Dann bleibe ich auf meine Spirostreptus spec. 1 beschränkt. Aber auch die sind gegen solche Erkrankungen natürlich nicht gefeit. Vielleicht sollte ich die Diplo-Haltung ganz einstellen, denn auch wenn ich nicht mehr tun kann als täglich für die richtigen Parameter (Luftfeuchtigkeit etc.) zu achten, gutes Substrat und Frischfutter zur Verfügung zu stellen, frage ich mich, ob ich ein gutes Händchen für die Tiere habe. Vielleicht bin ich auch verflucht. Jedenfalls, diese Spiropoeus fischeri scheinen entgegen allen Behauptungen in der Fachliteratur überhaupt nichts auszuhalten.

    Und das noch am Morgen nach meinem Geburtstag, nebenbei bemerkt ein wunderschönes nachträgliches Geschenk.

    Frustrierte Grüße
    Anton

  • Hi Anton,

    Hmm...ich konnte ähnliches mal bei einem Spirostrep. Sp.12 Weibchen erkennen - allerdings war diese schon adult (hatte sie auch schon adult bekommen).
    Da war's dann allerdings,meiner Meinung nach,Altersschwäche...was bei deinem aktuellen Fall ja nicht sein kann... :-/
    Hast du in letzter Zeit vielleicht was anderes als sonst verfüttert?
    Denk da an gespritztes Obst usw...
    Sorry,mehr fällt mir da auch nicht ein da ich eine schiefgelaufene Häutung ausschließe....kann mich aber natürlich auch irren ;) Oberflächliche Häutungen konnte ich bei meinen auch entdecken,allerdings waren sie da komplett zusammen gerollt...
    Wie is denn der aktuelle Zustand des Kleinen? Hat sich irgendwas verändert?

    LG,
    Basti

    LG,

    Basti

  • Hallo Basti,

    vielen Dank für Deine Antwort. Der Zustand ist immer noch unverändert. Aber es ist nicht der erste Füßer, den ich so bekommen hatte. Es scheint irgendeine rätselhafte Erkrankung des Nervensystems zu sein.

    Ich verfüttere grundsätzlich nur gewaschenes und geschältes Obst oder Gemüse aus Bio-Anbau, in der Hoffnung, dass es auch wirklich pestizidfrei ist und nicht durch Windabdrift verunreinigt. Wenn Du allerdings die Glyphosat-Debatte verfolgst und wir das Zeug bereits in der Muttermilch und im Urin haben, ist eine völlig schadstofffreie Ernährung für uns und unsere Haustiere (oder Kinder) sowie Illusion. Die eingesetzten Pflanzen sind aber alle aus meiner Zoohandlung (Spezialisten für Terraristik, auch für Diplopoden gute Ansprechpartner) und natürlich völlig unbehandelt.

    Auch habe ich die beiden Spiropoeus físcheri seit Wochen nicht mehr am Frischfutter gesehen, sie legen wohl eine Ruhepause ein. Die meisten Spirostreptus spec 1 auch, da sind es meine drei neuen, von denen meistens zwei, manchmal auch alle drei an der Oberfläche unterwegs sind und alle Flechten abgenagt haben (und einer malträtiert gerade eine Pflanze, in deren Wurzelballen er sich eingenistet hat).

    Ich lasse wirklich alle Vorsicht walten, die ich walten lassen kann, soweit sich der Eintrag und Einfluss von Giften aus unserer Umwelt vermeiden lässt. Wahrscheinlich müssten wir schon bald in Sauerstoffglocken leben X( .

    Liebe Grüße
    Anton

  • Hi Basti,

    zwei kamen gleichzeitig vom selben Züchter. Falls es Geschwister waren, hatten sie vielleicht dieselbe genetische Veranlagung. Den ersten mit dieser Erkrankung hatte ich aus privater Hand, aber dort aus sehr erfahrener Haltung. An deren Herkunft kann es also nicht liegen.

    Das bringt mich natürlich auf die Frage, ob es vielleicht an meinem Terrarium liegt. Substratwechsel hatte ich in den vergangenen Monaten mehrere gemacht, aber ich müsste jedes Mal unzählige weiße Asseln vernichten, die sich bei mir sehr wohl zu fühlen scheinen und um die es mir auch Leid täte. Klar sind die Diplos meine Hauptdarsteller, aber ich sehe das Terra auch als ein gesamtes System, das gegen Krankheiten nicht gefeit ist und in dem es eben auch mal Gewinner und Verlierer gibt. Vor allem hätte ich zweimal fast den einen oder anderen meiner Spiros übersehen. Zum Glück hatte ich das alte Substrat noch aufgbewahrt. Die hatten tagelang im Eimer überlebt! Ein lebendiges Substrat dürfte auch gesünder sein als ein steriles, oder? Auch wenn ab und zu mal eine kleine Nacktschnecke, ein Fadenwurm oder ein kleiner Bandfüßer mitisst.

    Einstweilen habe ich das kranke Tier in Quarantäne gesetzt. Vielleicht ist es ja auch wirklich nur nachlassende Körperspannung vor einer Häutung oder ein Nerv ist eingeklemmt. Das hatte ein anderes Forenmitglied einmal bei seinem A. gigas beobachtet. Der hat sich wieder derrappelt. Pilzbefall kann ich keinen feststellen, auch kein foot rot im Gegensatz zu dem im Oktober verstorbenen, sieht äußerlich tadellos aus, mein Substrat ist auch nicht dauerhaft zu feucht, die LF eher an der empfohlenen Obergrenze, und es gibt auch trockenere Ecken, dort, wo der Sprühstrahl nicht so gut hin kommt.

    Letztendes kann man nur Rätselraten.

    LG
    Anton

  • Hi Anton,

    würde den Tieren jetzt an deiner Stelle auch keinen erneuten Substratwechsel antun - warum musstest du das denn in den letzten Monaten so oft machen?
    Wegen den weißen Asseln: ich hab bei meinem letzten Substratwechsel eine Woche zuvor einfach jeden Tag die Asseln von den Gurkenscheiben die im Terra lagen geschüttelt (in eine kleine Box mit Substrat) - nach einer Woche hatte ich eine riesen Menge abgesammelt,somit verliert man nicht so viele.
    Alle kann man so natürlich auch nicht retten aber man sollte ja eh immernoch einen Teil des alten Substrats in die neue Mischung übernehmen-und da sitzen dann ja auch nochmal genug drinnen.

    Wenn du dein Substrat so wie hier beschrieben zusammen gestellt hast sollte es daran nicht liegen...ich drück dir die Daumen dass es sich evtl doch um eine bevorstehende Häutung handelt... ;)

    Lg,
    Basti

    LG,

    Basti

  • Hallo Anton

    Tut mir leid für Deinen S. fischeri und ich hoffe mit Dir, dass es nur eine bevorstehende Häutung ist.
    Alles, was mir dazu einfallen würde, wie z. B. schlechte Bedingungen beim Händler, schlechtes Zusatzfutter hast Du schon ausgeschlossen.
    Ist es möglich, dass zumindest die Tiere vom Händler Wildfänge waren?

    Hältst Du die S. fischeri und die S. spec 1 zusammen in einem Terrarium?
    Wobei das auch nicht weiterführt. Wenn Du sie zusammenhältst, könnte trotzdem eine Art empfindlicher auf was auch immer reagieren.

    Mir würde noch die Möglichkeit einfallen, dass eines der Tiere eine Erkrankung eingeschleppt haben könnte und sich die anderen damit angesteckt haben.
    In Shuras Buch gibt es da auch eine Seite mit wirklich unappetitlichen Bildern von Endoparasiten.
    Da steht z. B., dass Nematoden einem immungeschwächten Tier durchaus Schaden zufügen können. Keine Ahnung, ob das dann solche Auswirkungen wie bei Deinen Füßern haben kann.
    Aber ich kann mir vorstellen, dass die Unruhe durch häufigen Substratwechsel die Tiere durchaus schwächen könnte, so dass sie empfänglich für Krankheiten sind.

    Übrigens sind bei mir auch alle Arten seit einiger Zeit relativ wenig am Zusatzfutter. Das scheint an der Jahreszeit zu liegen.

    Trotz allem noch nachträglich herzliche Geburtstagswünsche.

    Liebe Grüße
    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Liebe Sabine, lieber Basti,

    vielen Dank für Eure Tipps und Eure Geburtstagswünsche :) .

    Ich hatte Substratwechsel gemacht, weil ich einfach das Richtige ausprobieren wollte. By doing wird man meistens schlauer, aber ich bekam zwischendurch Panik, nicht das Richtige bzw. irgendetwas Falsches dring zu haben. Bestimmt machen viele nicht so viel wie ich und sind trotzdem verantwortungsvolle Halter, aber dass mich so eine Pechsträhne trifft, kenne ich aus den verschiedensten Bereichen meines Lebens und lässt mich an übernatürliche Einflüsse glauben, die gegen mich gerichtet sind.

    Liebe Grüße
    Anton

  • Und es gibt auch Hilfsmaßnahmen gegen pampige Persönlichkeitsprobleme, Frau, bedenk Du das doch mal und geh vor allem auch auf das Thema ein.

    Aus Deiner Haltung hatte ich doch damals den ersten in dieser Weise erkrankten Mardonius parilis acuticonus, jetzt sage ich es hier auch mal in aller Breite, wenn Du mich vor dem Forum so angreifst. Will nur heißen, uns allen kann so etwas passieren, und wenn wir poetenziell im selben Boot hocken, könnten wir uns ja gegenseitig unterstützen statt niederzumachen.

    Mental instabile Persönlichkeiten... damit kennst Du Dich mindestens so gut aus wie mit Tausendfüßlern.

  • Shura, tut mir Leid, aber das ist wirklich keine Art von Dir gewesen!

    Was mich hier beleidigt hat, waren auch weniger die persönlichen Anmerkungen, sondern dass Du etwas in den Thread reinschreibst, was das Thema mit keinem einzigen Wort erwähnt. Wenn Du Dich über mich auslassen möchtest, teile mir das meinetwegen über meine private Emailadresse mit, die ich Dir gegeben hatte.

    Aber angesichts der hier ausartenden Stimmung (Anonymitäts-Syndrom des Internets, führt schnell zu hate-speech) will ich diesen Thread nun eh schließen. Allen noch einmal vielen Dank für Eure Antworten und Meinungen.

    Gruß,
    Anton