Raumtemperatur Dachwohnung

  • Hi zusammen!

    Ich habe da mal eine Frage, auf die ich nicht wirklich Antworten finde und selbst nur Wirrwarr im Kopf habe.

    Es scheint unter den Tausihaltern ja nicht unüblich, die Biester in Minibecken von 20x20 zu halten. Ich denke da in die andere Richtung und hab es gerne groß. Ich habe im Moment zwei Riesenbecken in Planung.

    Das eine davon möchte ich zu Hause aufbauen (meine anderen Becken stehen im Studio).

    Grundfläche irgendwas um 3,0m x 0,8m und 1m Höhe oder mehr. Soll als eine Art Raumteiler fungieren mit Waldlandschaft drin, ner großen Wurzel, hohem Farn, Efeu, etc.als ob man ein paar qm Wald von draußen reingeholt hätte. Da passt dann eine echt große Gruppe von Tieren rein.

    Nu wohne ich aber unter dem Dach, große Fensterfront Südseite, volle Sonne. Wenn ich mal an einem der wenigen Sommer Sonnentage die Vorhänge nicht zuziehe, dann wird es hier ab 14:00 Uhr gut mal 35 Grad und mehr. Rekord war letztes Jahr mal 42 Grad.

    Bringe ich die Tausis damit um? Hat irgendwer eine Idee, wie man das lösen könnte?

    Ein kleines Becken würd ich ja runter schleppen. Aber so ein großes Teil is was anderes.

    Vielleicht hat der eine oder andere von Euch ja eine Idee.

    Thx
    MM

    PS: das zweite geplante Becken bekommt eine Grundfläche von 6,5m x 0,8m

  • Hi MM,

    also bei so krassen Temperaturen würde ich davon abraten...
    Ich wohne selber unterm Dach,habe aber nicht annähernd solche Temperaturen :-/
    Bei 35 Grad Außentemperatur sind es ca. 28/30 Grad in der Wohnung - ab 28 Grad hab ich dann angefangen das Terrarium durch Kühlakkus runter zu kühlen...hab die Temp. dann auf 25/26 Grad runterbekommen...
    Kann mir nicht vorstellen wie das bei so einem großen Terra funktionieren kann/soll... :-/
    Mir wäre das zu gefährlich - aber is nur meine Meinung... ;)

    Edit: bei so einer Größe könntest du ja fast eine Klimaanlage mit dranbauen die dann per Thermostat runterkühlt....
    Ob das allerdings sinnvoll oder realistisch is weiß ich nicht...kam mir nur grad so... ;)

    LG,
    Basti

    LG,

    Basti

    3 Mal editiert, zuletzt von Godin (26. Juli 2017 um 09:07)

  • Hi Godin!

    Ich hatte mal dran gedacht zwei Rohrlüfter einzubauen. Einer bläst rein, der andere auf der gegenüber liegenden Seite bläst raus. Wie bei einer Lackierkabine. Aber ich denke Luftaustausch ist nicht gleich Luftkühlung....

    Greetz,
    MM

  • Hi MM,

    Ja,eine Kühlung wirst du so wohl nicht hinbekommen.. :-/
    Is ja wie beim Ventilator...der wirbelt ja auch nur die warme Luft rum...kühleffekt auf der Haut aber an der Temperatur ändert sich ja auch nix....
    Dann doch evtl eine kleine Klimaanlage...? ;)
    Wie schon geschrieben,mit Kühlakkus wirst du bei dieser Größe keinen Erfolg haben,denk ich mal... :(

    LG,
    Basti

    LG,

    Basti

  • Denke auch, dass die Temperaturen da viel zu hoch sind.
    Hatte mich mal letzthin ein bisschen umgeschaut wegen einer Kühlung, rein auch aus Interesse ob es sowas gibt. Viel ist da leider nicht möglich, ausser du baust einen Kühlschrank um (und dann müsstest du auch das Terrarium isolieren) oder arbeitest mit Peltier Elementen - wovon die rechte Stromfresser sind. Und das Ganze ist halt so oder so recht ein Gebastel.

    Bei mir steigen die Temperaturen bis jetzt maximal so auf 27 Grad.
    Wenn es zu heiss wird, arbeite ich mit Plastikboxen, gefüllt mit Eis (habe eine grosse Gefriertruhe). Das wirkt recht gut, bei kleineren Terrarien muss man sogar schauen, dass die Temperaturen nicht zu stark absinken. Problem ist halt, dass man dies ab und zu austauschen, bzw. überwachen müsste.


    Btw, wegen der Terrariengrösse: Zu Bedenken ist hier halt auch, dass beispielsweise der Substratwechsel einiges mühsamer und zeitintensiver ist. Das schöne an kleineren Terrarien ist ja, dass man das dann gestafelt machen kann und nicht alles auf einmal muss. Ich persönlich bin sehr froh, dass ich von einem grossen (~1.5 x 1 m) Terrarium auf Kleinere gewechselt habe.

    Zudem bekommt man bei kleineren Terrarien viel mehr mit von den Tierchen. Da fällt halt auch sehr viel schneller auf, falls etwas nicht stimmen sollte und die Füssler sterben aus irgendeinem Grund. Bei einem grossen Terrrarium fällt das meistens erst viel zu spät auf.

    3 Mal editiert, zuletzt von Aurora (26. Juli 2017 um 10:44)

  • Hi

    das ist echt blöd. Bei unseren Sommern reden wir ja nur über ein paar Tage im Jahr, die es so heiß ist. Schade.

    Aurora:
    Es gibt leider immer pro und contras und ich gebe Dir recht wegen den Nachteilen bei so einer Größe.

    mit dem Substratwechsel in dieser Menge habe ich keinen übertriebenen Aufwand. Ich wohne im Wald, kann mir die Erde mit der Schubkarre vor die Türe fahren und durchs Fenster rein reichen. 5-6 Baukübel, das geht fix.

    ich denk bei Tieren einfach immer groß. Die Natur bietet Ihnen grenzenlosen Lebensraum.
    jeder Käfig und jedes Becken ist zu klein.

    ich denk dabei aber auch an den Deko Effekt. So ein Riesenbecken und dann ein eechtes Stück Wald drin. Find ich toll.

    Ist mit ein paar OSB Platten ja auch kein großer Akt.

    Dass die Tausis darin dann weniger zu sehen sein könnten, würde ich hinnehmen. Dafür geht's denen aber dann echt gut.

    Greetz
    MM

  • da für mich ein Terrarium immer im Verhältniss zur Tierart in der Größe dimensioniert wird frag ich mich ob du letztlich Freude an den relativ kleinen Tausis hast. Auch Futter sollte von den Tieren gefunden werden können. Ein solches Becken könnte man zwar klimatisch besser fahren als kleine, aber dazu müsste man auch viel in Technik stecken. Denn wenn deine Bude so warm wird im Sommer wird sie auch kalt sein im Winter.

    Lass und auf jeden Fall miterleben wenn du das Umsetzt ;)

  • @Michaela - im Winter ist es schön warm bei mir, hab ja Heizung.

    die Herangehensweise ein Becken nach der Größe auszuwählen, kenne ich natürlich. Bei manchen Tieren, Spinnen zB, macht das aufgrund ihres geringen BewegungsRadius auch Sinn. Eine Vogelspinne in einem zu großen Becken würde wohl verhungern, weil nicht oft genug Nahrung vorbei läuft.

    Für Tausis ist das Becken aber doch voll mit Nahrung überall...

    wegen der Technik - abgesehen von dem Problem mit der tageweisen Kühlubg muss da doch nichts technisches rein. Ein paar Lampen, das war es doch...

    gruss
    MM

  • Man müsste ja doch auch nicht das ganze Becken kühlen, oder? Eine Ecke würde im Prinzip doch auch reichen (sofern man nicht zwingend Nachwuchs will) ?...

    Wegen der Terragrösse: Ich habe keine Veränderungen betreffend der Aktivitäten beobachtet.
    Ausser bei den Tonkinbolus caudulanus, die von einem 20x40er in einen 40er Würfel wechselten, die wurden deutlich aktiver.
    Ausserdem ist das Futter ja eigentlich überall, da sehe ich nicht, was die Füsser nicht finden sollen... Ausser halt Zusatzfutter, aber das ist ja nicht zwingend nötig. In meinem 100x60er sind aber oft schon am ersten Abend ca. 10 von den rund 25 Tieren an der Gurke.
    In einem Grossen Terra merkt man zwar nicht sofort, ob etwas nicht stimmt, aber man kann unterschiedliche Zonen einrichten, so dass kleine unideale Flecken umgangen werden können.

    Soweit ich weiss hat die einheimische Art Tachypodoiulus niger pro Nacht einen Aktivitätsradius von 10 m. Nach der Formel könnte man den in einem Terrarium mit der Grundfläche 6 x 9 cm halten...

    Korr.: Tachypodoiulus

    Liebe Grüsse
    Katsascha und ihre Tausis :)

  • Hi!

    wrnn der einen Radius von 10m hat - wieso dann in ein Becken von 6x9cm. Steh gerade auf dem Schlauch.

    Ein 10m Radius gibt doch einen Durchnesser von 20m. Demnach müsste dann das Becken 20m im Durchmesser sein... wenn man sich an der Natur messen will.

    Oder mach ich nen Denkfehler?

    greetz
    MM

    • Offizieller Beitrag

    Katsascha bezieht sich hier auf die Formel der Beckengröße für Diplopoden: L: 3 x Länge des Tieres, B: 2 x Länge des Tieres, das bedeuted für den 30mm langen Tachypodoiulus würde laut Formel ein Becken mit der Grundfläche 9 x 6 cm ausreichen.
    Real braucht das Tier aber einen viel größeren Aktionsradius, nämlich 10m.

    Diese Formel gilt ja auch nur für die größeren tropischen Diplopoden.

    Gruß, Sol :wink:

  • Als ich bei meinen Eltern gewohnt habe, hatte ich mein Zimmer auch im Dachgeschoss und habe annähernd die gleichen Temperaturen im Sommer gehabt wie du. Ich hatte zwar kein 6m Terrarium, aber 2,75m waren es auch. Die habe ich mit 4 PC-Lüftern und einer Regenanlage runtergekühlt.

    Die PC-Lüfter habe ich so eingebaut, dass zwei auf der einen Seite rein und zwei auf der anderen Seite rausgeblasen haben (beide im Deckel vom Terrarium verbaut). Durch die Regenanlage und den "Wind" wurde es schon etwas kälter, so ca. 3-4°C. Richtig abkühlen konnte ich das Becken, indem ich in den Behälter von der Regenanlage Eiswürfel in das Wasser getan habe, das hat super funktioniert ;)

    Alles in allem ist es eigentlich kein großer Aufwand gewesen und die Kosten hielten sich auch gering, da ich mir die Regenanlage selbst gebaut habe auch einer Modellbaupumpe und ein paar Schläuchen mit Düsen und die PC-Lüfter mit passendem Netzteil keine 10€ kosten :)

    Hoffe ich konnte helfen
    Liebe Grüße, Tobi

  • Hi zusammen!

    @toby: das ist DIE Idee!!! Ich hätte sowieso gerne eine Regenanlage reinhauen wollen! Glaube Du hast die Lösung präsentiert!!!

    @solaris: Ach ja, diese "Formel" kenne ich auch. Und ich frage mich, wer sie erfunden hat und mit welchem Bezug zum Tier. Sinn ergab die für mich noch nie.

    Vielricht dient die eher dazu, menschliche Bedürfnisse zu bedienen und das schlechte Gewissen zu reduzieren?

    Bleiben wir bei den 10m BewegungsRadius.
    Eine wirklich naturgerechte Haltung aus Sicht des Tieres würde demnach ein 20m x 20m Becken erfordern.

    Weil das nicht geht und man als Mensch auch nix davon hätte, sehe ich ein, dass man den Platz reduzieren muss. Meine Formel ist aber
    So groß wie möglich, so klein wie nötig.

    Und da es mit ein paar OSB Platten, einer Handvoll Schrauben und einer Glasscheibe
    ja fast schon gewesen ist, werd ich mir bald
    sowas bauen.

    Greetz,
    MM

    Greetz,
    MM

  • Guten Morgen allseits!

    Ich würde mich von ein paar besonders heißen Tagen in Jahr nicht von der geplanten Tausi-Haltung abhalten lassen.

    Wenn´s Vorhänge gibt, wie es scheint, dann halt einfach zuziehen!

    Dicke Bodenschicht, teilweise an diesen Tagen besonders befeuchten, feuchtes Moos draufsetzen. Dann ist die Hitze in der Tiefe schon abgemildert!
    Ist bei unseren Wald- und Wiesenböden auch nicht anders, ausprobieren!

    Morgens das Tausarium mit Karton oder einem eventuell feuchten Handtuch abdecken!

    Fensterscheibe mit weißem Papier zukleben, reflektiert das Licht und die Hitze teilweise wieder!

    Lüftungsklappe einbauen! In meinem bescheidenen 40er-Würfel ist eine Schiebetür jeden Tag für mehrere Stunden offen,
    teils auch in der Nacht und wenn ich nicht zu Hause bin, allerdings eher aus Vergeßlichkeit.

    Ganz am Anfang gab es ein Todesopfer. Mittlerweile kennen meine Ringelsocken IHRE Wohnung und deren Vorzüge,
    sie sind in eigenen Angelegenheiten ja net deppert! Im Jahr 2017 waren 3 aushäusig. Einer direkt vor dem Tausarium, zwei an den Wänden.
    Sonst ist keinem anderen Tausi etwas passiert, meine gründliche Putzfrau hätte etwaige Opfer nach 14 Tagen gefunden.

    Bei großer Hitze sind die Diplopoden ohnehin viel lieber in ihrem unterirdischen Schlafbereich!
    Gerade in einem Terrarium deiner geplanten Dimension wird niemand Schweiß und Mühe mit Herumklettern vergeuden!

    Wie du sagst, leben sie ja in einem Schlaraffenland voller köstlicher Nahrung! Die sie in der großen Natur auch SELBST finden!

    Sie können dazu ihre Umgebung im Umkreis von 10 Metern durchsuchen.
    Da sie aber weder Sportler noch Romantiker sind, wohl eher "der Not gehorchend als dem eignem Triebe"!
    Ein spannendes Projekt!

    Probier es aus und halte uns auf dem Laufenden!
    Glück auf! und Masel tov!

    Erwin aus Graz-Andritz

  • Hey Erwin!

    Also ich werde die Idee umsetzen. Pläne sind gezeichnet, Kosten veranschlagt und bleiben unter 100€, wobei man sagen muss, dass ich einiges noch habe. 2 Fensterscheiben ohne Rahmen z.B., die vom Format zwei schöne große Seitenteile ergeben.

    Es gab auch bezüglich Kühlung die Idee, einen Wasserschlauch im Substrat zu verlegen, mit 2 Anschlüssen für Zu - und Ablauf, um an heißen Tagen dann kaltes Leitungswasser hindurch laufen zu lassen.

    Gruss
    Markus

  • Ich denke mit dem kalten Leitungswasser könnte es klappen. Ich würde aber das Wasser nicht zu stark abkühlen (evtl. also kein Wasser mit Eis), da dann die Erde unmittelbar neben dem Schlauch vielleicht zu stark abkühlen könnte.
    Wird vermutlich nicht wirklich was machen, da die Tausendfüsser einfach in ein passend temperiertes Gebiet im Substrat wandern werden, aber sicher ist sicher.

    @Erwin:
    Bei 30° plus bringt das mit den Vorhängen je nach Bausubstanz vom Haus auch nicht mehr viel.
    Denke auch mit dem etwas feuchter halten und so wirst du nicht viel abkühlen können. Das Problem ist halt unter anderem, dass du, im Gegensatz zu einem Wald, im Vergleich nur ein winziges Stück Substrat hast. Das mag dann allein durch die Verdunstungskühlung nicht mehr extrem viel abkühlen.
    Deshalb muss halt doch recht schnell mal aktiv gekühlt werden, wenn die Luft, sowie Substrat substanziell abgekühlt werden soll.
    Mit Ventilatoren kann man den Verdunstungseffekt ein klein wenig beschleunigen, aber es ist natürlich sehr viel effektiver, wenn man ein aktives Kühlelement hat. Also beispielsweise ein kalter Schlauch, ein Peltierelement, ein Gefrierelement aus dem Tiefkühler oder ähnliches.
    Das Terrarium offen lassen ist meiner Meinung nach nicht optimal - viel Kühlung verschafft das nicht und zusätzlich gehen dir die Tierchen ab.

    @ Like & Dislike:
    Ich verteile persönlich Likes, wenn ich den Inhalt des Posts super finde.
    Das kann z.B. sein, wenn es sehr schöne Fotos sind oder ein Input, der mir persönlich etwas bringt. Ich verwende es aber auch als ein kurzes "Danke".

    Und: Hat zwar nichts direkt mit dem Thema zu tun, aber bei mir verschwindet der "Like" Button ab und zu. Habe noch feststellen können an was es liegt. Teilweise ist er da und dann wieder nicht, obwohl ich nicht mal etwas upvoted habe. Ist das ein Feature oder ein Bug? :P