Sammlung von informativen Videos, Webseiten und Links

  • Hi Gemeinde,

    BeetleBreederGermanys Input folgend RE: Weniger Nachwuchs, habe ich "Kevin Nasser" gegoogelt und gleich mal ein sehr interessantes Interview mit Rus gefunden (das ist übrigens jener, den ich in Bezug auf die LF bei den Bolivari erwähnte!).

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Vielleicht erinnern sich einige, dass ich zu Anfang meines eigenen Füßer-Threads mal fragte, ob das Anbieten von Heilerde eine gute Idee sei? Hier wird angesprochen, Ton - und sandhaltiges Substrat für einige Arten (Orthoporus) hilfreich für ein gutes Häutungsresultat sei, wenn ich Kevin richtig verstanden habe (die Tonqualität ist teilweise leider schlecht ...).

    Er erwähnt "Desert-Stone-Clay-Mix von Exo-T*** wäre das dann dieser?: https://www.tropic-shop.de/exo-terra-ston…hemikalien.html

    Kevin mixt auch Alfalfa-Mehl unter sein Substrat: https://www.haenselblatt.com/fertilizing-with-alfalfa-meal, sagt aber, er habe damit noch keine Erfahrung.

    Er erwähnt, dass die verschiedenen Bakterien, die auf z. B. Moosen leben, sehr wichtig für bestimmte Füßer sind - darum sollte man diese Naturalien niemals heiß behandeln.

    Frage: Er sagt, er sammelt Moos selbst und um Würmer und andere "ungewollten Lebewesen" daraus zu entfernen, wässert er es für ein paar Tage. Was passiert dann aber mit den von ihm erwähnten wichtigen Bakterien - sterben die nicht?

    Selbiges gilt doch auch, in Bezug auf das trockene Lagern von Flechtenästen und Moosen - Bakterien sind häufig sehr empfindlich, was Veränderungen anbelangt und sterben sehr schnell ab. Hat das "Vorbehandeln" dieser Nahrungsquellen nicht praktisch immer zur Folge, dass die von den Füßern benötigten Bakterien keinen "nährwertlichen" Nutzen für sie mehr haben?

    Auch sehr lehrreich, was Kevin über Kokoshumus sagt!

    Ich finde seine Aussagen so informativ, weil ich nach wie vor Haltern "begegne", die ihre Füßer auf Kokos halten. Ich habe mal eine recht ausführliche Aussage einer bekannten Schneckenhalterin aus GB gelesen. Sie meint, dass niemand, der Kokos als völlig ungeeignet für die Schneckenhaltung verteufelt, ihr stichhaltig belegen könne (mittels ins Labor eingeschickter verendeter Tiere und die daraus folgenden wissenschaftlichen Ergebnisse), dass die Tiere tatsächlich an unverdaulichen Kokosfasern verendet seien und spricht dabei an, dass Füßer-Halter dieses "Gerücht" in die Welt gesetzt zu haben scheinen. Nun - Kevin spricht hier klar andere Töne!

    Auch wird angesprochen, dass Ersatznahrung gar nicht unbedingt so geeignet ist [zumindest für die eher empfindlicheren Arten, vermute ich mal], denn Füßer sind nun mal Substratfresser und das ist es, worauf ihr Verdauungstrakt eingestellt ist. Ersatznahrung können sie häufig gar nicht wirklich verdauen (weil ihnen die dafür nötigen Darmbakterien fehlen). Diese Aussage bestätigt mich extrem in all meinen Gedanken zu Nudeln, hartgekochten Eiern, Fischfutter etc. ... Die Frage ist: ist es dann überhaupt "richtig" ihnen Gurke, Möhre, Banane ... anzubieten (abgesehen von Arten, die in der Natur z. B. von Früchen leben)? Oder sind einfach zu haltende Arten in der Lage, aus diesem Ersatzfutter einen Zugewinn zu generieren?

    Zum Thema, wie groß ein Terra sein sollte, finde ich seine Wortwahl aufschlussreich: Es ist schon absurd, mit was für keinen Behältnissen die Tiere wirklich gut klarkommen, aber man sollte das Habitat so groß wie möglich wählen, dann kann man das "natürliche Verhalten" beobachten und nicht Tiere, die ständig versuchen, aus dem Behältnis zu entkommen.

    Das erinnert mich wieder an meine erste Sichtung einer meiner Aoutii. Er machte auf mich ja auch den Eindruck, als wolle er raus aus dem Terra. Dieses gehetzte und "suchende" Verhalten habe ich zum Glück nur einmal beobachtet.

    Rand-Info: A. Gigas sind sehr proteinhungrig: Das Exoskelett ist aus Protein aufgebaut und nicht aus Calcium. Sie beißen auch schon mal in die Hand, können aber keinen "Schaden" anrichten.

    Min. 23:18: "Rezept" für das richtige Substrat

    Jetzt habe ich eine Frage: Ich sehe meine Aoutii beinahe jeden Abend, wie sie augenscheinlich gierig die gelben Flechten von den Ästen fressen - ebenso die C. splendidus und auch einen meiner kleinen S. spec. 6: Sie alle sind "außerhalb des Substrats" also augenscheinlich sehr an diesen Flechten interessiert und nicht am Laub oder Substrat. Was kann ich daraus ableiten?

    Ist das Substrat nicht "gut genug" oder benötigen sie neben dem, was das Substrat hergibt, auch Flechten? Sie fressen natürlich auch die angebotene Ersatznahrung. Ist das gar nicht gut für sie, können sie diese evtl. gar nicht aufschließen, sodass dieses Futter sie zwar vielleicht sättigen mag, sie es aber nicht mit passenden Nährstoffen versorgt?

    HP von Kevin Nasser:

    Boogie Down Bugs Homepage
    High quality millipede substrate and captive bred invertebrates
    boogiedownbugs.com

    Auffällig für mich:

    Die Luftlöcher in Kevins Boxen sind doch recht klein ...

    Die Boxen, aus denen er seine Tiere holt, auch - das widerspricht doch dem, was er zuvor gesagt hat, oder?

    Ich sehe viel trockenes Laub auf dem Substrat (es gibt wohl Arten, die benötigen für die erfolgreiche Zucht genau das, wie ich erst gestern las).

    Das sind meine Aufzeichnungen und Bemerkungen zum Video bis Min. 31. Mein Text ist aber jetzt schon wieder so lang, dass ich hier erst einmal ende ...

    Liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Kordel (17. April 2024 um 14:39) aus folgendem Grund: Video eingestellt - weil ich's vergessen hatte ...

  • Vielleicht erinnern sich einige, dass ich zu Anfang meines eigenen Füßer-Threads mal fragte, ob das Anbieten von Heilerde eine gute Idee sei? Hier wird angesprochen, Ton - und sandhaltiges Substrat für einige Arten (Orthoporus) hilfreich für ein gutes Häutungsresultat sei, wenn ich Kevin richtig verstanden habe (die Tonqualität ist teilweise leider schlecht ...).

    Orthoporus stammen aus den Wüsten in Arizona/Texas, dort ist der Boden entsprechend lehmig-sandig, quasi ohne Humus. Dass Lehm/Sand bei einigen Afrikanischen Arten ein guter Zusatz sind, konnte ich hier im Forum ebenfalls schon lesen, aber nie Details. Das waren auch alles sehr alte Beiträge

    Frage: Er sagt, er sammelt Moos selbst und um Würmer und andere "ungewollten Lebewesen" daraus zu entfernen, wässert er es für ein paar Tage. Was passiert dann aber mit den von ihm erwähnten wichtigen Bakterien - sterben die nicht?

    Selbiges gilt doch auch, in Bezug auf das trockene Lagern von Flechtenästen und Moosen - Bakterien sind häufig sehr empfindlich, was Veränderungen anbelangt und sterben sehr schnell ab. Hat das "Vorbehandeln" dieser Nahrungsquellen nicht praktisch immer zur Folge, dass die von den Füßern benötigten Bakterien keinen "nährwertlichen" Nutzen für sie mehr haben?

    Das Wässern tötet Makroorganismen ab, aber es entwertet die Moose oder Flechten scheinbar nicht. Ich stecke die völlig unbehandelt zu meinen Kuglern, nur Schnecken o.ä. sammele ich von ihnen herunter.

    Rand-Info: A. Gigas sind sehr proteinhungrig: Das Exoskelett ist aus Protein aufgebaut und nicht aus Calcium. Sie beißen auch schon mal in die Hand, können aber keinen "Schaden" anrichten.

    Hintergrund: Chitin ist ein Protein, entsprechend brauchen sie Proteine um ihr Exoskelett aufzubauen. Allerdings besitzen Tausendfüßer, wie in Shuras Buch sichtbar ist, eine Kalkschicht in ihrem Panzer.

    Ich persönlich sehe das hier anders als Kevin, ich denke schon, dass die zugabe von Calcium hilfreich ist. Doch ist auch wichtig zu erwähnen, dass die typischen Bodengründe tropischer Wälder keinen Kalk beinhalten - abgesehen von bsp. den Bodenschichten in Wäldern (Thailand, Vietnam,…) auf Karstuntergründen. Ich wüsste dies aber nicht für afrikanische Arten.

    Ich sehe viel trockenes Laub auf dem Substrat (es gibt wohl Arten, die benötigen für die erfolgreiche Zucht genau das, wie ich erst gestern las).

    Einige afrikanische Arten möchten das, dies ist auch eine der „Trigger“ für die Vermehrung, da gewisse Baumarten ihre Blätter periodisch abwerfen.

    Ich glaube Spirostreptida sp. 8 gehört zu diesen Arten dazu. Baumfarn


    MfG

  • Jetzt funzt die blöde Zitierfunktion wieder nicht ...

    Zitat

    BeetleBreederGermany

    Orthoporus stammen aus den Wüsten in Arizona/Texas, dort ist der Boden entsprechend lehmig-sandig, quasi ohne Humus. Dass Lehm/Sand bei einigen Afrikanischen Arten ein guter Zusatz sind, konnte ich hier im Forum ebenfalls schon lesen, aber nie Details. Das waren auch alles sehr alte Beiträge

    Ja, dass Kevin in dem Video anfänglich vorrangig über Orthoporus spricht, als er die Sache mit dem Lehm- und Sandbeimengen zum Substrat anspricht, war mir bewusst - ich gab ja auch nur wider, was er sagte; blöderweise hatte ich beim Einstellen meines ersten Beitrags vergessen, das Video auch einzustellen, was ich dann ja später noch nachgeholt hatte.

    Richtig: Im Leitfaden hier im Forum zum "richtigen" Substrat wird auch Sand erwähnt.

    Ein wichtiges Detail könnte sein, dass Sand einen guten Einfluss auf die Darmaktivität der Füßer hat und das Substrat allgemein "stabiler" macht, was wiederum einen positiven Einfluss auf die Häutungshöhlen hat.
    Das hört sich für mich so an, als wäre eine Beimengung von Sand eine gute Idee.

    Der von Kevin erwähnte "Desert-Stone-Clay-Mix" soll gerade für Orthoporus als unterste Schicht im Substrat hilfreich sein, um die benötigte Feuchtigkeit im Boden zu gewährleisten, wenn ich mich jetzt recht entsinne.

    Das Wässern tötet Makroorganismen ab, aber es entwertet die Moose oder Flechten scheinbar nicht.

    Ist das deine Vermutung oder weißt du sicher, dass die für die Ernährung so wichtigen Mikroorganismen/Bakterien bei dieser Maßnahme nicht mit weggeschwemmt oder abgetötet werden, sodass sie letztlich gar nicht mehr in relevanter Menge für die Füßer auf dem Moos vorhanden sind?
    Ich weiß aus der Aquaristik, wie empfindlich "nützliche" Bakterien auf Veränderungen reagieren. Selbst eine plötzliche Temperaturveränderung oder Sauerstoffmangel tötet sie teils binnen weniger Augenblicke ab. Kann mir also gut vorstellen, dass Ähnliches auf andere "nützliche" Bakis (die von Kevin erwähnten, auf den Moosen lebenden) zutrifft. :/

    Hintergrund: Chitin ist ein Protein, entsprechend brauchen sie Proteine um ihr Exoskelett aufzubauen. Allerdings besitzen Tausendfüßer, wie in Shuras Buch sichtbar ist, eine Kalkschicht in ihrem Panzer.

    So kenne ich das auch von den Schnecken: Gehäuse besteht zum Großteil aus CA, die oberste Schicht, das Periostrakum, aber aus Proteinverbindungen.

    Doch ist auch wichtig zu erwähnen, dass die typischen Bodengründe tropischer Wälder keinen Kalk beinhalten

    Genau :!:Diese Informationen habe ich bei meinen damaligen Recherchen über die Bodenbeschaffenheit des afrikanischen tropischen Regenwalds (bezogen auf die Achatschneckenhaltung) auch gefunden - zudem, dass die Böden (zumeist) einen leicht sauren pH-Wert aufweisen.

    Ich weiß nicht, woher die Aussage kommt und sich in praktisch allen Schneckenhalter-Köpfen festgesetzt hat (!), dass besagte Böden kalkhaltig seien?! Sorry, dass ich immer wieder in die "Schneckenszene" abdrifte, aber, es gibt da so einige Parallelen ...

    Zur Kokosfaser hat klaus etliche Sachen veröffentlicht hier.

    Sehr interessant und lehrreich! Hier haben wir sie also, die "Beweise" für die Schädlichkeit von Cocosfasern in Bezug auf die Darmpassage. Ich war schon am Überlegen, ob ich die von mir erwähnte "Schneckenexpertin" mal anschreibe ...

    (Zudem kann dieses Material wohl auch bisweilen mit Salz kontaminiert sein, was wohl mit der Herstellung zusammenhängt, da das Produkt mit Salzwasser gelagert wird. Aber ich will keinen Scheiß erzählen - mir spukt da nur noch so eine Info im Hinterkopf herum.)

    ______________________________________________________________________________________________

    Fragen:

    Wie sieht das nun wirklich mit der "richtigen" Ernährung unserer Füßer aus?

    Kevin merkt an, dass wir ihnen höchstens einmal pro Woche "Ersatznahrung", wie Gurke und Co anbieten sollten. Wie in meinem ersten Beitrag erwähnt, sagt er, dass artabhängig vielen Füßern schlicht die nötigen Darmbakterien fehlen, um dieses Futter entsprechend aufzuschließen. Es schmeckt ihnen zwar sehr gut, aber es tut ihnen nicht wirklich gut. Er vergleicht das im übertragenen Sinne mit Chips oder Pizza.

    Ich versuche, immer Flechtenäste und Moose in meinen Terras zu haben und die Aoutii, die C. splendidus und der eine S. spec. 6 (den ich bisher sah), fressen Flechten mit Vorliebe. Aber wo bleibt da die Abwechslung, oder benötigen sie die nicht, weil Flechten (abgesehen vom Substrat) ihnen alles bietet, was sie benötigen?

    Bisher habe ich den Speiseplan meiner Füßer zudem mit Gurke, Möhre, Süßkartoffel, Banane, Gammarus und Birne versucht zu bereichern. Ist da nun gar keine "Bereicherung", sondern nur Schnuckwerk ohne jedweden ernährungsphysiologischen Nutzen?

    Flake-Soil soll laut Kevis Meinung ein unschlagbar gutes Futter für Füßer sein (wir hatten das Thema diverse Male im Forum) und es gibt User hier, die gute bis sehr Erfolge damit verzeichnen.

    Kann man Flake-Soil, wenn man es aus den verschiedenen Gründen nicht als Komplett-Substrat verwenden möchte, auch als Futter anbieten - so z. B. in einem Futterteller an der Futterstelle bereitlegen oder macht das keinen Sinn?

    Zitat

    Liebe Grüße

    3 Mal editiert, zuletzt von Kordel (19. April 2024 um 12:26)

  • Ist das deine Vermutung oder weißt du sicher, dass die für die Ernährung so wichtigen Mikroorganismen/Bakterien bei dieser Maßnahme nicht mit weggeschwemmt oder abgetötet werden, sodass sie letztlich gar nicht mehr in relevanter Menge für die Füßer auf dem Moos vorhanden sind?

    Hallo,

    eine Vermutung. Aber hier geht es mMn. nicht um irgendwelche speziellen, super besonderen Bakterien. Sondern um die natürlicherweise allgegenwärtigen Mikroorganismen, die irgendwelche Organischen Substanzen verdauen. Wahrscheinlich sehr ähnlich zu dem, was bei Tausendfüßern im Darm wohnt. Moospolster im Wald stehen fast das halbe Jahr bedingt durch natürlichen Niederschlag sowieso „im Wasser“ und trocknen für lange Zeiträume garnicht ab. Bei Flechten aus Baumgeäst sieht das anders aus, aber da keine Probleme mit der Wässerungsmethode auftreten, sehe ich hier für die Standardarten sowieso keinen Sinn, das noch tausendmal zu hinterfragen.

    Flake-Soil soll laut Kevis Meinung ein unschlagbar gutes Futter für Füßer sein (wir hatten das Thema diverse Male im Forum) und es gibt User hier, die gute bis sehr Erfolge damit verzeichnen.

    Kann man Flake-Soil, wenn man es aus den verschiedenen Gründen nicht als Komplett-Substrat verwenden möchte, auch als Futter anbieten - so z. B. in einem Futterteller an der Futterstelle bereitlegen oder macht das keinen Sinn?

    FlakeSoil/BlackSoil ist das ideale Substrat, das ist korrekt. Ja, man kann es als Zusatzfutter reichen - aber die Vorteile davon werden sich in Grenzen halten.


    MfG

  • Bei Flechten aus Baumgeäst sieht das anders aus, aber da keine Probleme mit der Wässerungsmethode auftreten, sehe ich hier für die Standardarten sowieso keinen Sinn, das noch tausendmal zu hinterfragen.

    Sorry, für mich macht es aber Sinn. Ich versuche, die Dinge und Zusammenhänge zu verstehen! Und das tue ich auf meine Weise - sie mag für dich nicht passend sein, aber für mich. ;)

    FlakeSoil/BlackSoil ist das ideale Substrat, das ist korrekt. Ja, man kann es als Zusatzfutter reichen - aber die Vorteile davon werden sich in Grenzen halten.

    Meine Frage zum Flake-Soil:

    dieses Produkt soll wesentlich nahrhafter als WFH, Laub und Humus sein, da die Bakterien nur das Lignin abbauen, alle anderen Nährstoffe aber im Soil verbleiben, welche dann den darin gehaltenen Tieren zur Verfügung steht und zugutekommt. Sie sollen es mit besserem/schnellerem Wachstum und einer erhöhten Reproduktion danken.

    Mästung - das ist ein Gedanken, der mir irgendwie in den Sinn kommt ...

    Ist es denn tatsächlich vorteilhaft für die Tiere, wenn sie so ein "fettes" Substrat permanent zur Verfügung haben oder - das war ja bereits an anderer Stelle einmal meine Frage - "verfetten" die Tiere nicht vielleicht sogar?

    In der Aquaristik gibt es den Begriff der "Dampfaufzucht". Fische, die unter diesen Bedingungen heranwachsen, erreichten schneller eine bestimmte (Verkaufs)größe. Das schnelle Wachstum hat aber negative Effekte auf die Gesundheit.

    So denke ich mir auch, dass eine überreiche Reproduktionsrate die Lebensuhr der Adulti verkürzt. In der Natur herrscht meist kein solcher Überfluss an Nahrung - jedenfalls nicht dauerhaft und permanent.

    Meine Überlegung ist darum in Bezug auf die genannten "Vorzüge" von Flake-Soil, dass die damit ernährten Tiere alles "zu schnell" tun: zu schnell wachsen, zu schnell erwachsen werden, zu schnell ins vermehrungsfähige Alter kommen, zu viele Nachkommen zu häufig produzieren und darum zu schnell "verbraucht" sind ...

    So ein "zu schnell" und "zu viel" ist aber nicht natürlich, oder?

    Liebe Grüße

  • Den Tieren geht es damit sehr gut. Tausendfüßer verfetten nicht.

    Niemand lässt im Wald besonders feines, nach Pilzen duftendes WFH liegen aus der Sorge, dass es von (zu)guter Qualität ist. Wir möchten den Tieren das Beste bieten. Logisch. Selbiges gilt für FlakeSoil/BlackSoil. Damit bietet man den Tausendfüßern das Beste.

    Dass die Tiere auf FS schneller wachsen und größer werden ist für mich ein Zeichen, dass es ihnen „besser bekommt“, sie davon besser ernährt werden und ein schnelleres Wachstum ermöglicht.
    Ich habe noch nichts davon gehört, dass sie deswegen schneller versterben bzw. kürzer leben.

    Die Annahme, dass Tausendfüßer im Habitat ebenfalls nicht im „Überfluss“ leben, ist so eine Sache. Jede Art ist optimal an ihren Lebensraum und dessen Futterangebot angepasst. Natürlich ist ein Waldboden nicht mit morschem Holz zugekleistert, aber dort wo hochwertige Nahrung zu finden ist, halten sich die Tausendfüßer auch auf. Es ist für den Art-/Populationserhalt nicht nötig, dass ein gesamtes Areal voller Futter ist. Aber das heißt nicht, dass es schlechter für die Tiere ist, wenn dem so ist.
    Wenn eine Futterstelle aufgebraucht ist, geht es zur nächsten Futterstelle. Ob das nur zwei Meter oder zwanzig Meter sind, hängt sehr von der Art über die wir sprechen und ihrem Habitat ab.


    Die Kritik von FlakeSoil/BlackSoil zur Füßerhaltung stammt hauptsächlich von denen, die es nicht verwenden. Mal so in den Raum gestellt. 😉


    MfG

  • Die Annahme, dass Tausendfüßer im Habitat ebenfalls nicht im „Überfluss“ leben, ist so eine Sache. Jede Art ist optimal an ihren Lebensraum und dessen Futterangebot angepasst. Natürlich ist ein Waldboden nicht mit morschem Holz zugekleistert, aber dort wo hochwertige Nahrung zu finden ist, halten sich die Tausendfüßer auch auf. Es ist für den Art-/Populationserhalt nicht nötig, dass ein gesamtes Areal voller Futter ist. Aber das heißt nicht, dass es schlechter für die Tiere ist, wenn dem so ist.
    Wenn eine Futterstelle aufgebraucht ist, geht es zur nächsten Futterstelle.

    Hört sich alles sehr schlüssig an!

    Meine Überlegungen gehen vermutlich u. a. mehr in die Richtung, dass die Suche nach guten Nahrungsgründen Energie zehrt - diese Energie verbrauchen Tiere in Gefangenschaft nicht, bekommen aber regelmäßig reichlich nahrhaftes Futter. So kommt das dann häufig zur Verfettung der Tiere, was u. a. zur Kurzlebigkeit führen kann.

    Du sagst, Füßer verfetten nicht. Das ist eine informative Aussage; ich wusste das nicht (meine Überlegungen und Gedanken sind diesbezüglich rein theoretischer Natur). Gibt es dazu Lesestoff, bzw. woher hast du diese Information?

    Die Kritik von FlakeSoil/BlackSoil zur Füßerhaltung stammt hauptsächlich von denen, die es nicht verwenden. Mal so in den Raum gestellt.

    Das ist gut möglich. Ich aber kritisiere Flake-Soil nicht, sondern versuche Informationen zu erhalten und treibe meine Gedanken dann in alle möglichen Richtungen!

    Gerade in Bezug auf die Fütterung werden in allen Bereichen der Tierhaltung viele Fehler gemacht - teils aus Unwissenheit, teils aus finanziellen Gründen oder auch aus Missinformation und Bequemlichkeit. Ich habe eine recht große Anhäufung von allen möglichen Infos, Erfahrungen und Wissen, was Tiere allgemein und im Besonderen betrifft. Dieses Konglomerat vereint sich zu
    Gedanken und so stellen sich mir Fragen. Es ist absolut möglich, dass einige oder viele dieser Fragen gar nicht in Bezug auf Füßer gestellt werden können, aber, ohne dass ich frage, finde ich vieles auch nicht heraus, oder?

    Wie gesagt, überlege ich, Flake-Soil als Futter anzubieten, nicht aber als "Habitat" zu verwenden. Aufgrund all meiner Überlegungen erscheint mir das eine gute "Alternative".

    Liebe Grüße

  • Die Kritik von FlakeSoil/BlackSoil zur Füßerhaltung stammt hauptsächlich von denen, die es nicht verwenden. Mal so in den Raum gestellt.

    Es gibt hier sehr alte Beiträge, die von Flake Soil abraten. Ich verlinke die mal, falls es wen interessiert.

    solaris195
    29. Dezember 2018 um 09:37
    Simon
    20. November 2014 um 15:15


    Das ist jetzt absolut ohne Wertung und ich habe dazu auch keine Meinung, weil ich es noch nicht versucht habe.

    Vielleicht sollten wir weiter denken und ich fände es schön, wenn User, die mit Flake Soil Erfahrung haben, hier davon berichten. Gerne in einem eigenen Thread.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Guten Abend,

    ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich insbesonders zum älteren dieser Threads mich hier bereits geäußert habe und was ich von diesem halte.

    Neue, aktuelle Erfahrungen sprechen ganz klar für FlakeSoil. FlakeSoil bzw. BlackSoil sind zudem keine statischen Substrate, sondern werden je nach Hersteller und dessen Rezeptur stehts verbessert und verändert. Ein FlakeSoil für viele Hirschkäfer (Prosopocoilus, Dorcus) ist anders als das FS für Tausendfüßer, um mal ein Beispiel heranzuziehen.


    MfG

  • Ich habe mir bereits etliche Beiträge hier im Forum über Flake-Soil durchgelesen und denke, BeetleBreederGermany hat tatsächlich seinen Standpunkt mit all den wissenswerten Infos bereits deutlich gemacht. Ich selbst möchte mir demnächst eine "Portion" bestellen, um auszuprobieren, ob es die Füßer auch in "Napf angeboten fressen", denn komplett als Substrat möchte ich es aus diversen Gründen nicht einsetzen. Hast du, BeetlebreederGermanyvielleicht eine gute Bezugsquelle? Es gibt bei diesem Produkt ja durchaus Qualitätsunterschiede - man muss eines wählen, welches tatsächlich "zu Ende fermentiert" und - wie du ja auch schon angesprochen hast - eines, welches auf die Bedürfnisse der Füßer ausgerichtet ist (Vielleicht hast du das schon einmal irgendwo erwähnt, aber ich möchte jetzt nicht lange danach suchen ...).

    Jedoch möchte ich das Thema nicht nur in diese Richtung, nämlich "Flake-Soil" abdriften lassen, denn im Video werden ja viele andere Dinge angesprochen.

    Hat keiner sonst irgendwelche Fragen oder Überlegungen, Anregungen oder ist teilweise auch anderer Meinung? Was denkt ihr denn über all das, was im Video angesprochen wird?

    Liebe Grüße

  • Hast du, BeetlebreederGermanyvielleicht eine gute Bezugsquelle? Es gibt bei diesem Produkt ja durchaus Qualitätsunterschiede - man muss eines wählen, welches tatsächlich "zu Ende fermentiert" und - wie du ja auch schon angesprochen hast - eines, welches auf die Bedürfnisse der Füßer ausgerichtet ist (Vielleicht hast du das schon einmal irgendwo erwähnt, aber ich möchte jetzt nicht lange danach suchen ...).

    Hallo,

    ich verwende aktuell das FlakeSoil eines französischen Kollegen, „Dokkaebi“.

    Es wird bei mir von sämtlichen Glomeriden sowie Ommatoiulus spec. angenommen.

    Davor habe ich das FlakeSoil von InsektenSchmiede verwendet, was ein ganz anderes Produkt war. Das FS wurde teilweise nicht von allen Arten gefressen, war auch nicht ganz so dunkel, eher Schokobraun. Es wurde aber auch als allrounder Käfersubstrat verwendet, somit ist eine extrem fortgeschrittene Fermentierung des FS nicht gewünscht gewesen.

    Das FlakeSoil von FlakeSoil.com habe ich nicht ausgiebig getestet.

    InsektenSchmiede gibt es aber nicht mehr.

    Diese zwei(drei) FlakeSoils sind sehr unterschiedlich, das FS von InsektenSchmiede ähnelt eher dem von FlakeSoil.com, in Konsistenz und Holzprofil und auch dem, was der Privatmann herstellt.

    Dieser Vergleich ist schon etwas her, die aktuelle Form des FlakeSoil.com FS ist mir nicht bekannt, die Rezeptur wird aber noch recht ähnlich sein.

    Dagegen hat das FS von Dokkaebi ein anderes Holzprofil, die verwendeten Spähne sind anders. Es entspricht optisch eher einem asiatischen FlakeSoil, wenn man Bilder dessen als Referenz wertet. Es ist recht dunkelbraun und vielleicht etwas länger fermentiert als die anderen zwei Sorten, da Dokkaebi hauptsächlich Asseln und Tausendfüßer, nur wenige Käfer, unterhält, ist das FS wahrscheinlich eben mehr auf die Bedürfnisse der ersteren zwei abgestimmt (Asseln nehmen FlakeSoil ebenfalls gut an).


    MfG

  • Huhu BeeltelBreederGermany,

    meine Suche im Internet nach dem FlakeSoil von Dokkaebi blieb leider erfolglos. Hast du denn einen Direktlink zum Anbieter oder dem Produkt?
    _________________________________________________________________________________________________

    Aus gegebenem Anlass wollte ich das Thema Nachbildung der natürlichen Gegebenheiten im Terra (Regen- und Dürrezeit) nochmals aufgreifen.

    Kevin Nasser spricht z. B. für die Haltung und erfolgreiche Zucht von A. gigas Empfehlungen aus, welche Solaris anscheinend als "nicht nötig" erachtet, wenn ich das richtig verstehe.

    Schon interessant, wie unterschiedlich die Meinungen verschiedener Experten ausfallen können. Aber gut - derartiges findet sich ja praktisch überall, nicht nur in unserem Hobby.

    Für den Laien ist das jedoch alles recht verwirrend und man muss sich vermutlich entscheiden, was das persönliche Ziel hinter der Haltung von Füßern ist: erfolgreiche Haltung oder auch die Zucht von als schwierig nachzuziehen geltenden Arten ?!

    Zitat

    Solaris: Spirostreptus spec. 1 -die „richtige“ Haltung

    Man liest leider immer wieder von Trockenphasen und Regenzeiten, die man simulieren sollte.
    Ich habe ja durchaus schwierig zu haltende Arten über mehrere Generationen nachgezüchtet mit normaler Haltung und wäre nie auf die Idee gekommen, sowas wie Trockenphasen oder Regenzeiten zu simulieren. Wer Diplopodenhaltung verstanden hat, weiß, dass er in seinem begrenzten Raum mit Austrocknen des Substrats die Tiere verhungern lässt.

    Liebe Grüße

  • Hallo,

    er hat keine Website. Nur ein Facebook.


    Personen, die die Zucht von Tausendfüßern nicht anstreben (von den sehr einfachen und häufigen mal abgesehen), sind mir persönlich sehr suspekt.

  • er hat keine Website. Nur ein Facebook.

    Ach ... das ist ja blöde für jemanden, wie mich, der FB gar nicht nutzt.

    Auf Flake-Soil.com habe ich schon geschaut. Aber da bekommt man keine kleinen Mengen, sondern erst ab 25 l. Da ich das Produkt aber nicht als Substrat anbieten möchte und nicht weiß, ob es überhaupt angenommen wird, sind mir 42,- € zu viel Geld.

    Ich hoffe, man kann bei der Wahl nicht allzu viel falsch machen, wenn man es "nur" im Futternapf anbietet und werde mich wohl versuchsweise für dieses Produkt entschieden:

    Flake Soil - Home of Insects
    Flake-Soil das Aufzucht-Substrat für viele Wirbellose wie Riesenkäfer, Hirschkäfer, Rosenkäfer, Asseln, Diplopoden, Schaben, Springschwänze uvm.…
    www.home-of-insects.com

    Liebe Grüße

  • Ach ... das ist ja blöde für jemanden, wie mich, der FB gar nicht nutzt.

    Auf Flake-Soil.com habe ich schon geschaut. Aber da bekommt man keine kleinen Mengen, sondern erst ab 25 l. Da ich das Produkt aber nicht als Substrat anbieten möchte und nicht weiß, ob es überhaupt angenommen wird, sind mir 42,- € zu viel Geld.

    Ich hoffe, man kann bei der Wahl nicht allzu viel falsch machen, wenn man es "nur" im Futternapf anbietet und werde mich wohl versuchsweise für dieses Produkt entschieden:
    https://www.home-of-insects.com/p/flake-soil-1-liter

    Hallo,

    ich kann dir auch etwas FS schicken, dann weißt du, es ist von einem anständigen Verkäufer und nicht überteuert. ;)


    Viele Grüße