Beates tierische Freunde

  • Hi Mohammed,

    Auch wenn sich Inzucht bei Tausendfüssern über mehrere Generationen hinweg bis jetzt noch nicht gezeigt hat oder haben sollte: Eine Blutauffrischung kann sicherlich nicht schaden. Das ist ein Aspekt, der meiner Meinung nach leider im Hobby wenig beachtet wird.

    Da sprichst du mir aus dem Herzen. Auch, wenn ich noch sehr neu im Hobby bin, hören sich Klaus' Argumente für mich als Laien doch recht plausibel an. Aber wenn ich ihn richtig verstehe, sagt er, dass man über Füßer einfach noch nix Genaues weiß (der Post ist allerdings auch 10 Jahre alt!). Es gibt Tierarten, bei denen Inzucht keine Beeinträchtigung darstellt.

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    #27 RE: Apheutes spec.

    Aber alle Wildtiere in isolierten Populationen sind inzüchtig und ganz vielen macht das überhaupt nichts, siehe Wildkatzenpopulationen, Inselkaninchen oder auch Insekten, weil gleichzeitig mit der Inzucht eine Art genetische Reinigung von solchen Schadgenen innerhalb der Population passiert, weil die reinerbigen Träger absterben.

    Auf der anderen Seite erklärt er aber auch:

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    Ich bin da nicht so glücklich mit, weil es dazu einfach keine Daten von den Tausis gibt. Geht einfach mal davon aus, daß bei allen Wildtieren das erste Zeichen eines "Inzucht-Syndroms", der Begriff ist nicht gut, immer mangelnde Fruchtbarkeit ist, weil es durch Inzucht zur Anhäufung von Nachwuchstieren kommt, die in Bezug auf Erbkrankheiten, Mißbildung, falsche Chromosenzahlen in den Zygoten usw. reinerbig sind, was gleichzeitig bedeutet, daß sie entweder schon als Ei, Embryo oder frischgeschlüpftes Jungtier nicht überlebensfähig sind

    Wenn es bis heute noch keine Untersuchungsergebnisse über Füßer in Bezug auf Inzucht gibt, dann kann man meiner Meinung nach nicht einfach sagen, es gäbe kein Inzuchtproblem.

    Wie gesagt: Schade, dass Shura die erwähnte Studie nicht im Forum verlinkt hat; jedenfalls nicht in dem Beitrag, aus dem ich hier zitiere. Vielleicht hat sie das ja an anderer Stelle getan und jemand von euch weiß, wo diese Untersuchungsergebnisse zu finden sind?!

    Liebe Grüße

  • Das ist ja ein sehr interessantes Thema. Aber wahrscheinlich fehlen da viele Daten bzw. systematische Untersuchungen.

    Ich, als Neuling, bin auch immer wieder irritiert wenn Tausisarten plötzlich andere Bezeichnungen bekommen weil sie irgendwie anders eingeordnet wurden. Ich habe bzw. hatte z. B. "Spirobolus caudulanus". Jetzt habe ich "Atopochetus unicatus". Aber mir ist es eigentlich egal wie die nun heißen, sie sind wunderschön.

    LG Beate

  • MIr noch ein Punkt eingefallen. Kann es sein, dass es bei einigen Tierarten, die auch in der Natur nur auf begrenztem Raum leben, keine Inzuchtprobleme gibt? Ich denke jetzt konkret an Kompostwürmer. Die werden wohl kaum von einem Kompost zum nächsten ziehen. Also nix mit "Blutauffrischung" und doch sehen die immer recht gut aus wenn man welche auf dem Kompost findet.

    LG Beate

  • Hi Beate

    Ja, ich kann mir das auch so vorstellen. Arten, bei denen in der Natur Inzucht häufig vorkommen, zeigen wahrscheinlich seltener Inzuchtdepression. Entweder weil schädliche Mutationen in ihren Erbanlagen seltener vorkommen, oder sie haben andere Mechanismen zur Vermeidung von Inzuchtdepression.

    Die Ausbreitungsfähigkeit von Kompostwürmern würde ich hingegen nicht unterschätzen.

    LG, Mohammed

  • Huhu,

    Ich hatte das Zitat von Klaus ja bereits eingestellt:

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    #27 RE: Apheutes spec.

    Aber alle Wildtiere in isolierten Populationen sind inzüchtig und ganz vielen macht das überhaupt nichts, siehe Wildkatzenpopulationen, Inselkaninchen oder auch Insekten, weil gleichzeitig mit der Inzucht eine Art genetische Reinigung von solchen Schadgenen innerhalb der Population passiert, weil die reinerbigen Träger absterben.

    Er spricht hier ja genau das an, worüber ihr beide nachdenkt.

    Auch hier haben wir es mal wieder mit einem Thema zu tun, bei dem wohl leider keiner von uns eine Antwort parat hat.

    Ach - es ist einfach frustrierend. Klar, man könnte sich jetzt die Zeit nehmen und sich durch intensive Recherche im WWW versuchen, selbst schlau zu machen. Aber um ehrlich zu sein, verlässt mich persönlich langsam auch die Energie. Wie gesagt, wirft das Thema Tausendfüßer in mir viel mehr Fragen auf, als ich Antworten finde ...

    Liebe Grüße

  • Huhu,

    ich nehme Schlagwörter und Begriffe ja immer (oder zumindest häufig) zum Anlass, mir gleich mal ein paar rudimentäre Infos im WWW zu suchen.

    Zwar hielt ich für meine Axolotl mal eine Zeitlang Dendros als Lebendfutter, dass sie aber als "Baumsteiger-Würmer" gelten, wusste ich gar nicht:

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    https://www.garten-held.com/kompostwuermer/

    Gattung 3: Dendrobaena

    In dieser Gattungsbezeichnung befinden sich Arten wie der Köcherwurm und andere Baumbesteiger, die vornehmlich an Baumstämmen hochkriechen.

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    http://www.regenwuermer.info/regenwurm/rege…/dendrobena.php

    Der Name Dendrobena stammt aus dem Griechischen Wortschatz und bedeutet sinngemäß übersetzt Baumgeher oder Baumsteiger. Sie bewegen sich wie alle anderen Regenwürmer durch Zusammenziehen und Strecken der Körperringe, auch Segmente genannt, fort.

    Wie spannend!

    Liebe Grüße

  • Ich habe ein paar Bilder. In den Terras habe ich das Gewirr aus abgeweideten Ästen entfernt. jetzt sieht es wieder besser aus. Etwas besorgt bin ich, da ich das Gefühl habe, dass immer wenn ich frische Flechtenäste reinlege, mehr Jungtausis auftauchen. Wo kommen die denn schon wieder her? Interessant, dass die Tausis an den grauen Flechten hängen. Da sind sie sonst nicht so interessiert. Aber es sind auch gelbe Flechten dazwischen. Das letzte Bild vom kleinen Terra wie immer arg dunkel.