Vorstellung und wie komme ich zu einem guten "Tausi-Terra"

  • Hallo zusammen,

    Mein Name ist Katja und ich wohne mit meinem Mann und unseren zwei Kindern in einem kleinen Dorf zwischen Lippstadt und Warstein. Mit unserer Tochter (8) haben wir uns nach langen zähen Verhandlungen über ein schon ewig gewünschtes Haustier, das sowohl ihren Wünschen als auch mit seinen Ansprüchen zu unseren zeitlichen Möglichkeiten passt, nun auf Riesentausendfüsser geeinigt. Das war ihr Geburtstagsgeschenk vor zwei Wochen und nun bin ich mit ihr zusammen dabei, alle Informationen und Materialien und dann hoffentlich auch bald die Tiere zu besorgen.

    Sie möchte gerne A. gigas haben, weil die so schön groß werden können und sie möchte auf jeden Fall Männchen und Weibchen haben, um nach Möglichkeit auch Nachzuchten zu bekommen. Auf die Tausendfüsser gekommen sind wir letzten Monat im Urlaub beim Besuch einer Animal Farm in England als wir dort Riesentausendfüsser in die Hand nehmen durften und wir festgestellt haben, dass sie ausgesprochen schöne und faszinierende Tiere sind. Nun bin ich also dabei alles nötige zu lesen/kaufen/bestellen/zusammenzutragen und ich bin sehr dankbar über dieses schöne Forum!

    Mit Tausendfüssern habe ich keinerlei Erfahrung, habe früher aber für viele Jahre diverse große Insekten, Mantiden, Geckos und vor allem Grüne Leguane gehalten (als ich noch keine Kinder und viel übrige Zeit hatte).

    Ich bin nun hier angemeldet, um herauszufinden, ob ich auf dem richtigen Weg bin und ob ich eventuell etwas wichtiges übersehen habe. Ich habe schon etwas im Forum gestöbert und schreibe nun mal, was ich habe bzgl. besorgen möchte, und bitte darum, dass mich die Fachleute hier korrigieren, wenn ich was dummes, gefährliches oder unsinniges machen will. Danke schon mal :)

    Das Terrarium:

    Ich habe bisher folgende Dinge angeschafft bzw. bestellt:

    * Glas-Terrarium von Exo Terra 90 x 45 x45 - Da das Terrarium oben nur ein Gitter hat (anstelle von Glas), werde ich eine PVC Hartschaumplatte in der passenden Größe und mit einer Anzahl Bohrungen für Lüftungsöffnungen bestellen. Gitter für die Lüftungsöffnungen habe ich auch schon bestellt – ich bin mir nur nicht sicher, wie viele Öffnungen sinnvoll sind und ob ich an der Decke überhaupt Gitter an den Öffnungen brauche.

    * Vollspektrum LED-Pflanzenlicht-Panel (20W in Summe), weil der Raum, in dem das Terrarium stehen soll, ist relativ kalt ist und wir auch noch ein paar lebende Pflanzen in dem Terrarium haben wollen, die Licht brauchen. Ans Fenster stellen ist ja aufgrund der möglichen schnellen Überhitzung im Terrarium nicht möglich. Wir werden einige Tage lang austesten müssen, ob die 20 W nicht schon zu viel sind in Bezug auf die Wärmeentwicklung und das Terrarium zu warm werden lassen.

    * Ein schwaches(!) Terrarien-Heizkabel, das oberhalb des Substrates am Glas entlanglaufen soll, um die Temperatur nachts zu halten – sonst wird es im Winter definitiv zu kalt werden.

    * Eine Temperatursteuerung für das Heizkabel

    * Substrat aus dem Buchenwald entsprechend der Anleitung zur Beschaffung des Substrates (halb verrottete Blätter bis zu der Erdschicht darunter) und auch etwas Weissfaules Holz aus dem Buchenwald – da brauchen wir noch mehr und auch hinreichend Moos fehlt noch.

    * Die Pflanzen werde ich später noch besorgen müssen – die müssen dann sowieso erstmal mindestens ein halbes Jahr in „Quarantäne“ um eventuell enthaltene Pflanzenschutzmittel abzubauen. In der Zwischenzeit hätte ich nur noch Plastik-Pflanzen – oder eben kleinere Farne aus dem Wald, die ich dekorativ ins Terrarium einbauen könnte?

    Die Tiere

    Ich kann zwar einige Angebote für diese Tiere online finden, bin aufgrund meiner früheren Erfahrungen in der Terraristik aber sehr vorsichtig und würde viel lieber Tiere von einem Züchter kaufen und dann auch selbst abholen – wenn es nicht zu weit weg ist. Ich hoffe darauf, dass hier eventuell jemand diese Tiere verkauft oder mir raten kann, wo ich verlässlich Tiere in guten Zustand für einen vernünftigen Preis bekommen kann.

    So weit so gut.

    Ich hoffe, dass ich hier jetzt niemandem auf die Nerven gehe mit noch einen Thema zu „Ich bin neu und habe keine Ahnung“…

    Viele Grüße,

    Katja

  • Hallo Katja


    Herzlich Willkommen im Forum. Ich freue mich, dass du hierher gefunden hast und dich im Vorfeld informierst.

    Leider kann ich die die meisten deiner Fragen nicht beantworten.

    Ein Exo Terra hatte ich noch nie, da fehlt mir die Erfahrung. Es gibt hier aber Leute, die dir dazu etwas sagen können.

    Wo soll das Terra denn stehen, dass es da zu kalt ist? Mit Lampe und Heizkabel wirst du definitiv längere Zeit probieren müssen, bis du das richtige Setup hast. Vom Prinzip liest sich dein Vorhaben schlüssig, aber auch da fehlt mir die Erfahrung mit meinen eher genügsamen Füssern und den Terras im Wohnzimmer.

    Farne aus dem Wald werden im warmen Terra nicht lange überleben. Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht auch geschützte Arten gibt, die man im Wald stehen lassen sollte. Grünlilien eigen sich gut. Wenn sie etwas grösser sind, sollten die auch A. gigas standhalten. Vielleicht bekommst du in der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis Ableger.

    Ist 90 die Höhe vom Terra? 90x45x45 erscheint mir etwas knapp für so grosse Tiere. Das musst du dann auf jeden Fall gut mit Ästen und Korkröhren strukturieren um den vorhandenen Raum optimal zu nutzen.

    Zu den Bezugsquellen.

    Hier im Forum hatte ninchen meines Wissens A. gigas im Angebot. Fragen kostet nichts.

    Etliche Forenmitglieder verkaufen auch auf Kleinanzeigen. Bei A. gigas bin ich aber überfragt.

    Unseren Leitfaden hast du sicherlich schon entdeckt, oder?

    Ich hoffe, dass ich hier jetzt niemandem auf die Nerven gehe mit noch einen Thema zu „Ich bin neu und habe keine Ahnung“…

    Nein, damit gehst du niemandem auf die Nerven. Gerade am Anfang erschlagen die vielen Informationen im Forum einen regelrecht.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    Danke für die Antwort und das Willkommen heißen.

    Das Terrarium ist 90 breit und 45 tief und 45 hoch. Es hat vorne Türen zum nach außen öffnen nicht zum Schieben. Die Breite habe ich genommen, weil ich irgendwo gelesen habe, dass die mind. 3x Länge der ausgewachsenen Tiere sein sollte.

    Stehen soll es im Kinderzimmer meiner Tochter. Da wir aber tagsüber in der Woche nicht zu Hause sind, weil sie bis nachmittags in der Schule ist und ich arbeiten gehe, haben wir da die Heizung nicht an. Da wird es im Winter schon mal etwas kälter. Ab 14:30 am Nachmittag geht dann die Heizung wieder an. Ich werde mir die Temperaturen über einen Zeitraum ansehen und dann hoffentlich mit den gegebenen Mitteln den richtigen Bereich einstellen können.

    Die LED Panel lassen sich zusätzlich auch in der Helligkeit anpassen, so dass ich darüber die Temperatur tagsüber entsprechend an die Jahreszeiten anpassen kann. Im Sommer wird es sonst mit zu viel Beleuchtung wahrscheinlich zu heiß. Das ist zumindest der Plan. Ich werde einen meiner Sensoren der Wetterstation da rein stellen und so gut überwachen können, wenn es nicht mehr richtig passen sollte.

    Das mit den Farnen aus dem Wald ist mir schon klar - sowohl das Überleben im Terrarium als auch dass es geschützte Arten gibt. Mir fehlen nur bisher Pflanzen, die unbehandelt sind und die für die Tausendfüsser ok sind. Ich werde da wohl die Kleinanzeigen bemühen müssen und hoffen, dass die Pflanzen nicht doch mit irgendwas behandelt worden sind. Ich habe auch ein paar kleine Farne (von Kindeln meiner großen Farne) hier, die ich auch ins Terrarium pflanzen möchte, aber die sind noch etwas klein.

    Den Leitfaden habe ich schon sehr dankbar durchgelesen. Die Informationen hier sind wirklich extrem hilfreich, wenn man sich noch nicht auskennt. Auch die Beschreibungen zu dem weissfaulen Holz und wie man es von braunfaulem Holz unterscheidet und warum die beiden so unterschiedlich sind, war wirklich gut. Ohne diese hätte ich auf jeden Fall unbrauchbares Holz aus dem Wald mitgebracht, weil mir diese Unterscheidung bisher nicht bekannt war.

    Viele Grüße,

    Katja

  • Hallo Katja, :)

    ich pflege selbst mehrere A. gigas Gruppen und habe ein paar Tipps bzw. Erfahrungen….

    Temperaturen unter 20°C mögen und vertragen sie definitiv nicht. Ich konnte beobachten, wenn die Nachtabsenkung mal doch auf 19,5°C oder 19°C abfällt, verhalten sie schon sich anders. Deswegen, zum Wohl der Tiere, sind die richtigen Temperaturen sinnvoll. Man liest im Internet immer wieder von 22-26°C Haltungstemperatur. Das sind wirklich die Temperaturen, bei denen sie sich tagsüber wohlfühlen. Und nachts benötigen sie auf jeden Fall mindestens 20°C.

    Eine Bepflanzung ist möglich. Hier bitte darauf achten, dass alle Teile der Bepflanzung ungedüngt sind. Die A. gigas fressen sehr gerne Frischbepflanzung. Meine fressen sämtliche Farne, egal ob giftig (zumindest giftig für Menschen) oder nicht. Sie vertragen es und sind recht gierig darauf. :/. Von Farne aus dem Wald nehmen, würde ich abraten. Ungedüngte Farne kaufen, von der Erde befreien und in Moos selbst vermehren, geht. Jedoch sollte man sich überlegen, ob es den zeitlichen Aufwand wert ist. Bis ein einzelner Farn unter Pflanzen-LEDs gewachsen ist, dauert es lange. Setze ich diesen dann endlich um die 12cm Größe ein, wird er über Nacht von zwei mini A. gigas komplett runtergefressen. Aber nur die Blättchen, die Stiele bleiben stehen. Es sind ja schließlich Feinschmecker :love:.

    Aber selbst wenn keine Bepflanzung im Terra ist, wird sämtliches Frischfutter sehr gerne genommen, wie. z.B. Apfel, Gurke, Süßkartoffel, Süßmais, Kürbis. Einfach anbieten und ausprobieren. ;)

    Die Größe des Terras ist m.M.n. in Ordnung für 1 bis 2 Pärchen. Klar, je größer, desto besser. Aber für den Einstieg habt ihr ein gutes großes Terra.

    Auf jeden Fall ist eine (oder mehrere) große und immer feuchte Moosecke sinnvoll. Der ein oder andere chillt gerne darauf.

    Bei den Kletter-Gegenständen darauf achten, dass sie das Gewicht mehrerer A. gigas halten können und nicht mit ihnen stürzen. Ggf. die Kletteräste, -röhren etc. festmachen.

    LG Nine

    LG Nine

  • Hallo Katja

    Herzlich willkommen im Forum!

    Die A. gigas werden anscheinend nicht so häufig nachgezüchtet, wahrscheinlich ist die Zucht nicht ganz so einfach wie bei vielen anderen gängigen Arten. Dies nur im Hinblick darauf wenn du Nachzuchten kaufen willst bzw. wenn ihr selber züchten wollt.

    Bei den Pflanzen kann ich neben der von Sabine erwähnten Grünlilie sehr Pflanzen aus dem Verwandtenkreis Efeutute, Philodendron usw. empfehlen: Unkaputtbar, wachsen auch bei wenig Licht und werden von Füssern und Asseln kaum angegangen. Wenn jemand in eurem Verwandtenkreis so eine Pflanze bei sich hat kannst du ganz einfach Stecklinge machen. Da sind die Erfolgschancen mindestens 100 mal höher als bei einem Farn aus dem Wald (und ja, es gibt geschützte Farnarten im Wald). Bei mir im Tausendfüsserterrarim gedeiht auch Ficus pumila gut.

    LG, Mohammed

  • Hallo Nine, Hallo Mohammed,

    Danke für die Antworten, das ist sehr hilfreich!

    Dass die A. gigas Temperaturen unter 20 Grad nicht vertragen, ist wirklich wichtig zu wissen. Eventuell werde ich zur Sicherheit noch eine regelbare Heizmatte, die über Wärmestrahlung funktioniert, an der Decke anbringen müssen und die dann mit dem Heizkabel zusammen an die Temperaturregelung hängen. Ich habe noch kein Gefühl dafür wie gut sich die Temperatur im Terrarium halten lassen wird. Alle größeren früheren Terrarien habe ich immer selber gebaut und da die Öffnungen und die entsprechende Isolation mit eingebaut. Das ist jetzt das erste reine Glasterrarium, das ich kaufe.

    Das mit den Farnen werde ich definitiv sein lassen - die wachsen doch sehr langsam und wenn die Füsser sie so gerne fressen, macht das wenig Sinn. Ich besorge mir also Grünlilie, Efeutute und vielleicht noch Philodendron über Kleinanzeigen. Mal schauen, was ich so finden kann. Die Pflanzen werden auch von ihrer Erde komplett befreit und dann im Terrarium in neue ungedüngte Erde gepflanzt.

    Kletteräste zur Verfügung stellen ist etwas, das ich aus meiner Zeit mit den Grünen Leguanen noch gut kenne. Das bekomme ich hin. Was mich noch interessieren würde: Wie hoch und wie gerne klettern A. gigas denn so? Reichen die 45cm Höhe überhaupt aus oder sollte ich die Bestellung lieber ändern und das Terrarium B90xT45xH90 kaufen? Als wir die Füsser auf der Animal Farm in der Hand hatten, waren die Tierpfleger dort extrem darauf bedacht, dass wir noch nicht mal 10 cm Luft unter unseren Händen hatten, damit sie sich bei einem Absturz nicht verletzen... Wie empfindlich sind die Füsser diesbezüglich?

    Bei dem Moos bin ich etwas unschlüssig welche Arten von Moos ich nehmen sollte. Es gibt bei uns viele verschiedene. Gibt es da im Wald/Garten irgendwelche, die sich besonders bewährt haben und die mit den Bedingungen im Terrarium gut klar kommen?

    Viele Grüße,

    Katja

    Edited once, last by Katja (November 5, 2024 at 9:54 AM).

  • Hallo Katja

    Zum Heizen und der Kletterfreudigkeit der Gigas kann ich leider nichts beitragen.

    Beim Moos kannst du experimentieren. Gross überleben und weiterwachsen wird es sowieso nicht, da ihm die Terrarienbedingungen nicht zusagen werden und weil die Tausis das Moos fressen werden. Der Zweck des Mooses ist tatsächlich Luftfeuchtigkeit, Versteck, Nahrung, Ästhetik und eventuell Abfederung, sollte ein Gigas vom Ast runterfallen.

    Spezialisierte (Terrarien-)Pflanzenshops verkaufen übrigens Pflanzen, die man gemäss ihren Angaben direkt ins Terrarium pflanzen kann. Zwar würde ich trotzdem noch vorsichtig sein, aber das ist weitaus sicherer als Pflanzen aus einem Baumarkt.

    LG, Mohammed

  • Huhu Katja,

    toll, dass du dir so viele Gedanken machst. :):thumbup:

    Ich selbst bin erst vor 10 Monaten ins Hobby eingestiegen und habe mir während dieser Zeit sehr viel den Kopf zerbrochen über die gängigen Haltungsformen der Füßer. Für mich kommen immer mehr Fragen auf - besonders auch, weil ich sehr viel Zeit damit verbringe, das Internet regelrecht nach Informationen aller Art zu durchforsten und auch "zwischen den Zeilen zu lesen". Ich komme zu dem Schluss (rein von der Überlegung her und den Erfahrungen, die ich während all den Jahrzehnten mit der Haltung der verschiedensten Tierarten sammeln konnte), dass ich die verschiedenen Füßer-Arten was ihre Haltungs- und Fütteurngsansprüche anbelangt, nicht über einen Kamm scheren möchte, denn was ich an meinen eigenen Tieren beobachte, deckt sich stellenweise nicht mit dem, was andere Halter berichten. In meinen Augen sollte man so genau wie möglich versuchen herauszufinden, was genau diese oder jene Art für Bedürfnisse hat, denn diese können sich doch erheblich voneinander unterscheiden. Schwierig wird es jedoch, wenn man gar nicht genau weiß, welche Art man eigentlich pflegt. Dass es wirklich nicht selten zu Fehlbestimmungen und Verwechslungen kommt, ist eine Sache, die mich arg frustriert.

    Gerade Gigas und auch S. fischeri werden aufgrund ihrer optischen Erscheinung - soweit ich das herausfinden konnte - häufig fehlbestimmt. So werden z. B. Archispirostreptus tumuliporus als A. gigas verkauft oder Treptogonostreptus intricatus als Mardonius spec. "red leg" oder gar Spiropoeus fischeri. Ich selbst habe mir vor ein paar Monaten S. fischeri bei einem Händler bestellt und eine Art erhalten, die vermutlich eher Archispirostreptus zuzuordnen ist; die Vermutung steht im Raum, es handele sich um A. gigas! Für einen Laien ist das, wie gesagt, alles sehr verwirrend und frustrierend ... Und dabei ist es in meinen Augen doch - wie gesagt - so wichtig, genau zu wissen, welche Art man pflegt.

    Ich wollte aus diversen Gründen nie Gigas halten: Substrathöhe von ca. 30 cm, lange Verweildauer im Erdreich bei der Häutung (nat. in Abhängigkeit vom Alter), bei einer Körpergröße von ca. 30 cm benötigen die Tiere in meinen Augen ein Terra von mind. 100 cm (eher noch 120 cm aber da stehe ich so ziemlich alleine mit meiner Meinung), Nachzuchten sind schwierig zu bekommen, weshalb man mit dem Kauf von Gigas den Handel mit Wildfängen unterstützt, Verwechslungen sind nicht selten (welche Art pflege ich dann eigentlich?), etc.

    Wie bereits gesagt wurde, lässt sich der Füßer deiner Wahl wohl nicht so einfach nachzüchten. Er benötigt - so jedenfalls meine Recherchen - bestimmte Stimuli, um nach Erreichen der Geschlechtsreife in Paarungsstimmung zu kommen.

    Zu bedenken ist evtl. auch, dass Wildfang-Gigas normalerweise diese arttypischen (?) Milben im Gepäck haben - ein Umstand, der mich persönlich "stört" aus rein optischen Gründen.

    Zudem wird über Gigas gesagt, dass sie sich auch - abhängig von Alter - über Monate hinweg im Erdreich verkrümeln, wenn eine Häutung ansteht. Besonders, da ihr die Füßer ja als Geschenk für eure Tochter wählen wollt und das Terra im Kinderzimmer stehen soll, ein Punkt, der vielleicht Beachtung finden sollte - nicht dass die Enttäuschung schon vorprogrammiert ist, weil ihr eure Gigas nicht seht ...

    Meine Überlegungen sollen nicht dazu führen, euch die Freude an der Füßerhaltung zu nehmen! Ich bin mir nur immer etwas unsicher, ob diese Tiere das Richtige sind, um einem Kind eine langanhaltende Freude zu garantieren, ich hoffe, du verstehst, was ich meine?

    PS: Vogelmiere - das wollte ich schnell noch anmerken - wächst für gewisse Zeit auch im Terra weiter und die Füßer fressen sie ab und an gerne. Diese Wildpflanze stellt eine unbedenkliche Begrünung des Terras dar, denke ich.

    Liebe Grüße

  • Hallo Katja


    Grünlilienableger habe ich gerade mehr als genug, falls du nicht fündig wirst oder sowieso schicken lassen musst.

    Wobei in der näheren Umgebung zum Selbstabholen natürlich besser ist bei den nächtlichen Temperaturen gerade.

    Moos gibt es einige geschützte Arten. Leider finde ich Moos echt schwer zu bestimmen, so dass ich mir nicht sicher sein kann, ob ich nicht doch eine geschützte Art vor mir habe.

    Ich hole nur an Stellen, wo es viel Moos gibt und picke mir da kleinere Polster raus. Dann kann sich das Moos wieder regenerieren.

    Moos aus dem Garten, das man sowieso rausmacht, ist perfekt.

    Wäre es nicht einfacher und kostengünstiger, das Kinderzimmer auch in Abwesenheit zu beheizen oder eventuell einen anderen Standort in Erwägung zu ziehen? Oder tatsächlich über eine andere grosse Art nachzudenken, die weniger Temperaturansprüche stellt und sich eher vermehren lässt?

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    Ich habe ein paar Grünlilien Ableger in der Nähe gefunden und denke, die werde ich auch bekommen. Trotzdem danke für das Angebot 🙂

    Das mit dem Bestimmen von Moos geht mir ähnlich. Ich finde Moose generell sehr spannend und auch im Garten wunderschön, aber welche Arten das dann sind - da bin ich völlig überfordert. Ich werde wohl hauptsächlich unseren Garten als Moosquelle bemühen. Hier wächst an vielen Stellen Moos, wo es sowieso nicht wachsen soll... Ich hoffe, dass das fürs erste reicht.

    Das Problem mit der Raumtemperatur habe ich eigentlich in allen Räumen. Die Heizung ist im ganzen Hause tagsüber auf ein Minimum reduziert und ich kann nicht einzelne Räume heizen ohne die Heizkörper in allen anderen Räumen manuell runter zu drehen - um sie dann später alle wieder hoch zu drehen. Das wäre eindeutig zu viel Aufwand. Ein Problem mit dem Heizen des Terrariums sehe ich nicht - zumindest nicht von der Kostenseite aus betrachtet. Wir haben eine Solaranlage und einen Speicher - da sollte das bisschen Strom schon drin sein. Ich muss halt nur die Technik richtig einstellen, damit die Temperatur auch passt.

    Viele Grüße,

    Katja

  • Hallo Kordel,

    Danke für die Infos.

    Es ist natürlich schwierig sich für Arten zu entscheiden, wenn man nicht wirklich viel darüber weiß. Ich würde aber nicht vor langen Häutungszeiten und schwierigen Züchtungsanforderungen zurückschrecken. Ich habe schon mit anderen nicht ganz einfachen Tieren Erfahrungen gesammelt und ich traue mir das zu. Meine Tochter hat auch einen sehr nahen und verständigen Bezug zur Natur, so dass sie meiner Meinung nach damit leben können wird, wenn die Tiere auch mal länger nicht zu sehen sind - und die nötige Geduld kann sie ja dann dadurch etwas erlernen. 😉

    Dass die Arten nicht immer wie bestellt geliefert werden ist natürlich doof. Ich werde aber versuchen Onlineshops und dergleichen zu meiden - eben wegen der Wildfangproblematik. Mal schauen, ob das so funktioniert.

    Vogelmiere ist eine super Idee - davon wachsen Massen im Garten, wenn man nicht aufpasst. Da finde ich bestimme etwas, das ich ins Terrarium umsetzen kann. 🙂

    Viele Grüße,

    Katja

  • Hallo zusammen,

    Ich habe mal in Kleinanzeigen geschaut und als ersten Eintrag dieses Angebot gefunden.
    Klick (ich hoffe, das mit dem Link habe ich jetzt richtig gemacht)
    Wenn die so schwierig zu unterscheiden sind, auf Basis der dort gezeigten Fotos, meint ihr das sind A. Gigas?

    Viele Grüße,

    Katja

  • Huhu,

    ich hatte tatsächlich vor einiger Zeit zu genau diesem Anbieter Kontakt aufgenommen, da es mir aufgrund der Beschreibung so unwahrscheinlich vorkam, dass es sich um Gigas handelt. Nach all den Antworten, die ich bekommen hatte, zweifle ich noch immer. Aber ich kenne mich nicht aus mit der Artbestimmung und habe "echte" Gigas noch niemals live gesehen.

    Auf Bildern im Internet findet man eben auch leider immer wieder Tiere, die nicht das sind, als welche sie bezeichnet werden, sodass eine "Bestimmung" oder besser gesagt eine Einschätzung der vermeintlichen Art via Bildmaterial kaum möglich ist; schon gar nicht einem Laien (wie ja auch ich es bin!).

    Anmerken wollte ich noch, dass man zur Begrünung des Terras auch gut auf Pfennigkraut zurückgreifen kann - dieses sammele ich ebenfalls in der Natur an ungespritzten und nicht befahrenen Örtlichkeiten. Auch Pfennigkraut (es wächst kriechend) hält sich eine Weile im Terra.

    Ich habe es in meinem neuen "Fischerdorf" eingepflanzt und bisher gehen die Füßer nicht dran.

    Mit meinen Schilderungen zum Gigas wollte ich im Übrigen nicht andeuten, dass du diese nicht erfolgreich halten oder evtl. sogar nachzüchten kannst, bitte nicht falsch verstehen! :)

    Ich wollte einfach nur aufzählen, dass der Gigas wohl zwar immer als "Einsteriger-Art" bezeichnet wird, ich aber finde (meine rein persönliche Einschätzung!!!) - ohne ihn bisher selbst gepflegt zu haben! - dass man ihm doch "bessere" Bedingungen schaffen sollte, als allgemein hin im Hobby üblich ist. Wie gesagt, käme für mich eine Haltung von so groß werdenden Arten allgemein (es gibt ja noch weitere Füßer, die um die 30 cm groß werden) in einem Terra von mind. 100 cm Länge nicht infrage. Aber natürlich muss das jeder für sich selbst entscheiden.

    Tatsächlich habe ich (achtung, Spoiler! ^^) 4 neue Füße von genau jenem Halter, dessen Anzeige du verlinkt hast. Und: wie gesagt, bezweifele ich arg, dass es Gigas sind und nur deshalb habe ich sie mir auch gekauft, denn, wie bereits erwähnt, möchte ich keine Gigas halten. Meine 4 leben seit dem 30. 10. in einem 120 cm Terra ...

    Aber ich werde die Tage noch Genaueres in meinem Faden darüber berichten, denn dies ist ja dein Thread. ;)

    Liebe Grüße

  • Das ist ja spannend! Das heißt du (Kordel) hast von ebendiesen Tieren schon welche und bist dir nicht sicher welche Art es tatsächlich ist. 😳

    Das erinnert mich an meine Gymnocalycium Pflanzen, bei denen ein befreundeter Spezialist für die Gattung gefühlt die Hälfte meiner Schildchen korrigiert hat, weil die alle als was anderes verkauft/weitergegeben wurden. Die kann man auch kaum bis gar nicht unterscheiden und Hybriden gibts dann auch noch. 😅

    Hattest du denn von dem Anbieter noch weitere Infos bekommen - zB wie groß die ausgewachsenen Tiere sind, deren Verhalten usw.?
    Welchen Arten könnten das denn ausgehend von den Foto theoretisch sein? Gibt es sehr viele, die so ähnlich aussehen oder hält sich da die Auswahl in Grenzen?

    Viele Grüße,

    Katja

  • Hallo

    Es ist vielleicht nicht so wichtig, aber da in diesem Thread schon mehrfach über die Grösse der Gigas und der daraus folgenden Minimalgrösse des Terrariums geschrieben wurde: Ich glaube mich an eine alte Diskussion hier im Forum zu erinnern, dass Gigas diese 30cm nur sehr selten erreichen und die meisten Tiere wesentlich kleiner sind. Selber habe ich aber keine Erfahrungen mit der Art.

    LG

  • Huhu Mohammed,

    ja, das habe ich auch schon öfter gehört/gelesen. Frank von Insekten*** äußerte es einmal in seinem Podcast - er sagte, sofern ich mich recht erinnere, dass es wohl zwei "Nominatformen" vom Gigas gibt (bitte nicht schimpfen, wenn ich hier den falschen Fachausdruck verwendet haben sollte!). Die eine wird bis zu 30 (selten sogar 32 cm) groß, die andere aber - und das soll wohl jene Form sein, die heutzutage aus ihrem Ursprungsgebiet exportiert wird (aufgrund von politischen Unruhen oder Exportstopp erreichen uns ja mitunter keine Tiere mehr aus bestimmten Teilen der Erde, so wohl eben auch auf Afrika bezogen) - erreichen "nur" so um die 26 cm Länge. Wie gesagt: Ich hoffe, ich gebe hier keinen Unsinn weiter; also alles ohne Garantie!

    Ich werde mal schauen, ob ich den Podcast noch finde, wo das Theme "Größe des Gigas" von ihm angesprochen wird ...

    Liebe Grüße

  • Hattest du denn von dem Anbieter noch weitere Infos bekommen - zB wie groß die ausgewachsenen Tiere sind, deren Verhalten usw.?

    Huhu Katja,

    ja, habe ich. :)

    Tatsächlich hatte ich schon vor einigen Wochen das erste Mal Kontakt zum Anbieter/Anbieterin aufgenommen, mich aber aufgrund diverser Dinge dann strikt gegen einen Kauf entschieden. Die Aussagen der Anbieterin waren in meinen Augen nicht schlüssig und auch irgendwie "merkwürdig". Da ich recht paranoid bin (^^), kam mir das Ganze so ganz und gar nicht koscher vor.

    Weil ich aber ein 120 cm Terra eingerichtet habe, mit dem Hintergrund, meine "Dicken" dort einziehen zu lassen, mir eine Besatzdichte von nur 3 Tieren aber als etwas zu gering erschien, habe ich vor gut einer Woche dann aber doch noch einmal eine Nachricht geschrieben und mich nach längerem Hin und Her doch dazu entschieden, es zu wagen, nicht zuletzt, weil die Anbieterin wirklich sehr nett und bemüht war, mir alles recht zu machen!

    Wenn du dich noch bis morgen gedulden kannst - ich werde mehr Details in meinem Faden niederschreiben ...

    Ich schreib dir aber auch gleich noch ne PN.

    Liebe Grüße

  • Hallo zusammen,

    Hier mal ein Update. Ich habe mich mit Kordel kurz geschlossen und werde am Sonntag zu der Kleinanzeigenanbieterin fahren und dort Tiere abholen. Das Angebot Tiere in Fahrtreichweite zu bekommen, war einfach zu gut, als dass ich mir das entgehen lassen wollte.

    Da es beim großen Terrarium (jetzt 90Bx45Tx90H) Schwierigkeiten gab und Amazon das bei der ersten Lieferung zerdeppert hatte, habe ich heute erst das zweite bekommen. Dadurch ist es natürlich noch nicht fertig eingerichtet. Dazu gleich mehr - hauptsächlich Fragen.

    Damit die Füsser es in der Zwischenzeit trotzdem schön und passend haben, habe ich ein Übergangzuhause eingerichtet, dass für ein paar Tage hoffentlich ok sein sollte. Ich habe unten Waldboden mit zusätzlich noch grob zerbröseltem weissfaulem Holz, links hinten etwas Laub, das mit dem Waldboden kam, ein paar sehr morsche Äste mit weissfaulen Holz und etwas Moos aus dem Garten. Die Äste und das Moos bilden eine "Brücke", so dass darunter ein paar Zentimeter Luft ist. Oben auf die Box kommt ein Deckel in den ich noch Lüftungsöffnungen schneiden und mit Metallfliegengitter versehen werde. Für die richtigen Temperaturen habe ich die Box in meine Anzuchtstation für Kakteen gestellt. Die Temperaturanforderungen sind nahezu identisch. Hier ist mal ein Foto:

    Geht das für maximal eine Woche für bis zu 7 Füsser (meine 4 und die 3 für Kordel) mit 10-14 cm Länge?


    Hier dann mal meine Fragen, für die ich mit der Suchfunktion dem Forum bisher keine hinreichende Antwort entlocken konnte.

    Temperatur:

    Für die Luft und die Oberfläche finde ich an diversen Stellen 22-26 Grad und Nachts bis auf 20 Grad runter. Im Substrat soll es kälter sein dürfen - aber wie kalt darf/soll es denn da sein? Welche maximale Temperatur sollte ganz unten im Substrat herrschen (also, wenn die Füsser sich in einen kühleren Bereich zurückziehen wollen, damit sie diesen auch bekommen) und unter welchen Wert sollte diese Temperatur auf keinen Fall fallen (damit die Füsser auch die Tiefe des Substrates nutzen können und nicht wegen der zu niedrigen Temperatur oben bleiben müssen). Gibt es dazu Erfahrungswerte? Hat da mal jemand nachgemessen?


    Substrat:

    Ich habe jetzt mehrere Beutel mit gutem Waldboden. Mein Versuch gestern, das Ganze kontrolliert im Badezimmer in den Beuteln aufwärmen zu lassen, hat dazu geführt, dass zur Begeisterung meiner Kinder relativ schnell ein paar sehr schöne große metallisch aussehende Käfer in der Wohnung herumgerannt sind. Ich finde diese Käfer zwar auch schön, aber sie sollten zu unserem und ihrem eigenen Glück nicht frei in der Wohnung herumlaufen. Frage also: Wie (rein praktisch) bereinigt ihr effizient das Substrat von den Lebewesen, die wir nicht im Terrarium haben wollen? Ich möchte das Substrat jetzt nicht steril haben oder auf andere Weise alles killen, was darin so lebt. Es dürfen gerne gewünschte Viecher mit reinkommen, aber es muss ein sinnvolles Maß dabei herrschen und es dürfen nicht die falschen Tierchen mitkommen. Also: Hat jemand praktische Tipps wie man das am besten anstellt?


    Äste:

    Ich habe einige Äste weissfaules Holz mit Moos und Holzpilzen dran. Kann ich die auch verwenden oder sollten da besser noch keine Pilzkörper dran sein?


    Rinde:

    Ich habe einige Rindenstücke (vermutlich Eiche), die halbverottet und ziemlich nass sind, so wie ich sie im Wald an einem Stamm vorgefunden habe. Kann ich die verwenden? Gibt es da auch eine Unterscheidung weissfaul und braunfaul?


    Kalk:

    Gibt es etwas, das ich bei der Auswahl von Gartenkalk beachten muß oder kann ich da einfach irgendeinen kaufen, so lange das reiner Gartenkalt ist und nicht noch anderen Zeug enthält (wie Dünger zB)?


    Ich glaube, das wars erstmal. Aber mehr Fragen tauchen bestimmt später noch auf...

    Viele Grüße,

    Katja

    Edited once, last by Katja: Foto vergessen (November 8, 2024 at 12:34 PM).