Sind Mardonius parilis acuticonus (Spiropoeus fischeri) und Mardonius spec. Cameroon Red Leg die gleiche Art?

  • Hm, wirklich viel machen kannst du nicht, falls sie sterben sollte.

    Vielleicht magst du eine Rinde oder Kokoshäuschen o. ä. über sie drüber machen, damit sie geschützt liegt und eine gewisse Luftfeuchtigkeit hat. Ansonsten würde ich sie in Ruhe lassen und hoffen, dass sie sich doch nur auf die Häutung vorbereitet.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Er hat sich leider auch über die Nacht nicht bewegt, es bewegen sich die vorderen Beine nur noch sehr schwach die Beine in den hinteren 2 Dritteln des Körpers gar nicht mehr.

    Ich für meinen Teil glaube ja dass er leider stirbt da es bei meiner Malayischen Riesengespenstschrecke (Heteropterix dilatata) ähnlich lief.

    Falls es doch nur eine Häutung ist: Wie lang dauert sowas den in etwa?


    LG

  • Ich habe gerade gelesen dass Weibchen nach der Eiablage manchmal sterben können.

    Könnte dass vielleicht der Grund sein?

    Ach und ich habe noch einen Gang gefunden welcher an der durchsichtigen Wand der Box gegraben wurde, den Tausendfüßer habe ich ungefähr 5 cm weiter weg gefunden.


    LG

  • Hallo Mardonius


    Sollte es eine Häutung sein, könnte die durchaus ein paar Wochen dauern. Die Adulthäutung ist immer die längste.

    Füsser sterben von hinten nach vorne und die Beine bewegen sich oft noch, wenn der Sterbeprozess bereits begonnen hat.

    Ich hatte bereits Füsser, für die ich keinen Pfifferling mehr gegeben hätte und die haben sich auf einmal doch gehäutet.


    Die Zeit wird es zeigen.

    Lass sie oder ihn auf jeden Fall geschützt im Terra liegen, so lange es nicht zu stinken anfängt.

    Und ja, es kann sein, dass es ein Weibchen ist, das nach der Eiablage verstorben ist.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo,

    ich möchte hier nur kurz schreiben dass die von PG verkauften Tiere Treptogonostreptus intricatus sind. Häufig werden T. intricatus unter den Händlernamen Spiropoeus fisheri verkauft - die echten S. fisheri sind praktisch nur noch als Nachzuchten zu bekommen und haben immer Schokobraune Beine.

    Mardonius parilis acuticonus ist ein Synonym von S. fisheri.

    T. intricatus sind leicht in der Haltung, haben bei mir aber nur wenig Larven bekommen die auch bislang nicht über die kritische Phase sind. Ob die Art in Europa etabliert werden kann bleibt damit fraglich.

  • Huhu Thomas,

    vielen Dank für deine Info bezüglich der Wirren um S. fischeri.

    Ich selbst bin ja "betroffen", denn mir wurden Füßer als vermeintliche S. fischeri verkauft, die jedoch optisch so gar nicht der Artbeschreibung entsprechen.

    Was mich jetzt aber doch wieder verwirrt ist, dass du meinst, "echte" Fischeri hätten "immer schokobraune Beine". Ich meine hier im Forum gelesen zu haben, S. fischeri habe immer schwarze Beine und Antennenenden mit weißem Saum.

    Vielleicht wäre es hilfreich - sofern du hast - ein paar Bilder von sowohl (sicher bestimmten) juvenilen und adulten T. intricatus als auch "echten" S. fischeri in den verschiedenen Altersstufen zu posten, sodass man direkte Vergleiche anstellen kann?!

    Mir fiel nämlich auf, dass auf Abbildungen im Internet Tiere dargestellt werden, bei denen der Artname nicht zum dargestellten Füßer passt, sodass man also beim Bildervergleich in Bezug auf die Unterscheidung der Arten auch nicht wirklich weiterkommt.

    Welche Arten sehen T. intricatus zum Verwechseln ähnlich - das wäre ebenfalls noch eine Frage, die ich habe, denn ich bin mir nicht einmal sicher, ob meine vermeintlichen T. intricatus überhaupt diese sind? Weisen T. intricatus einen Körperglanz auf oder sind sie - so wie S. fischer - eher von mattem Erscheinungsbild? Haben auch T. intricatus (oder vielleicht andere afrikanische Arten) einen weißen Antennenenden-Saum?

    Sind die auf dieser Seite abgebildeten Tiere so vom Optischen her deiner Einschätzung nach tatsächlich Treptogonostreptus intricatus?

    Treptogonostreptus intricatus - The Spider Shop
    Matt Black Spiropoeus fischeri
    thespidershop.co.uk

    Liebe Grüße

  • Schau mal RE: A. gigas oder Mardonius?


    Ich habe noch ein PDF gefunden https://ruffordorg.s3.amazonaws.com/media/project_…inal_Report.pdf

    Wenn man weit runterscrollt, sieht man auch einzenle Arten und deren Lebensraum.

    Ich bin jetzt etwas verwirrt, was in meinem Terra wohnt.

    Mir gehts genauso- wir haben ebenfalls die "Spiropoeus fisheri= Mardonius parilis acuticonus" und die "Rotbeine" (ich finde sie so schön!), die nach dem megaguten Report (Danke!!!) vermutlich Treptogonostreptus intricatus heißen sollten. Auf jeden Fall bin ich platt wie sehr die Treptogonostreptus intricatus den rotbeinigen mattschwarz-schwarz geringelten Tieren ähneln, die da in unserem Terra hausen und die ich als Mardonius Spec. gekauft habe.

    Die T.s seien laut Report als gefährdete Art einzustufen. Haben wir da womöglich nen Fall für Herkunftsnachweise für die Rotbeine ? =O Gottseidank hab ich den Vermerk des Verkäufers "eigene Nachzucht"... ein Grund mehr sich für private Nachzuchten einzusetzen, wenn die Bestände im Herkunftsland zurückgehen durch Rodungen etc.

    Auf jeden Fall Danke noch mal für den Link zu dieser Feldstudie! Sehr interessant.

    LG

    Sabine Almonte

  • Hi,

    Ich habe mir den Bericht auch noch einmal angeschaut und wurde stutzig.

    Auf den beiden Abbildungen soll angeblich S. fischeri zu sehen sein; aber warte mal: ein glänzender Füßer mit hellen - evtl. leicht ins rosa gehende Beinchen?! Das passt doch eher zu D. macracanthus (wobei diese Art ja noch schlanker und dadurch länger erscheint), keinesfalls aber zu einem S. fischeri.

    Verstehe ich hier etwas falsch oder ist auch dieser Bericht wieder ein Beispiel dafür, was ich leider mittlerweile als Fakt ansehe: Die vielen Missverständnisse um die Artbestimmung rühren nicht zuletzt auch daher, dass man im WWW ständig auf Abbildungen von Füßern stößt, bei denen der Artname nicht zum Bild passt, wie eben auch hier.

    Leider frage ich mich bei derartigen Fehlern in einem Artikel dann auch, ob es noch weitere "Unwahrheiten" gibt?!

    Liebe Grüße

  • Hallo,

    ich habe leider schon mehrfach gelesen, dass Paper aus dem afrikanischen Raum teils sehr fehlerreich sind und mit westlichen Qualitätsstandards nicht mithalten können.

    Dies scheint auf dieses in Teilen zu zutreffen.

    Die Bestimmungen der Tausendfüßer sind daher zurecht kritisch zu betrachten und die angeblichen „fischeri“ sind eindeutig keine.


    MfG

  • Der Bericht scheint über die Rufford Stiftung für Biodiversität gefördert worden zu sein. Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, ob da ein Peer-Review-Prozess üblich ist bzw. welche Maßnahmen der Qualitätssicherung. Die Stiftung ist in England registriert und macht auf jeden Fall einen guten Job, wenn es darum geht, Menschen vor Ort für Biodiversität und Artenschutz zu gewinnen. Aber wenn da offensichtliche Fehler drin sind, sollte man die Stiftung anschreiben und darauf aufmerksam machen. In jedem anderen (populär-)wissenschaftlichen Bereich kann man das ja auch.

    Was sind denn die bzw. unsere Referenzen hier für die Bestimmung der Tausendfüßer? Wo steht es "richtig" und wissenschaftlich zitierbar? Gibt es denn im Forum Kontakte zu wissenschaftlichen Einrichtungen oder gibt es im Forum selbst Biologen/ Zoologen, die bei der Bestimmung helfen können?

    Ich fände es toll, wenn man dieses Papier, was ja doch wirklich auch sehr interessante Aspekte über den Lebensraum birgt, im Austausch "verbessern" könnte - auch mit Rückmeldung an die Rufford Stiftung. Ich bin halt ein voller Anfänger- mit Bestimmung kann ich es nicht aufnehmen. Ich kann aber ein Schreiben verfassen, wenn wir Fakten und belegbare Kritikpunkte gesammelt haben. Eilt ja nicht... aber vielleicht ein neuer Thread "Reviewing the final report: 'Conservation of the Giant African Millipede Community in the Cameroon’s Rain-Forest Zones: distribution, threats and research needs'."? Nach und nach sammeln, Feedback verfassen, im Forum qualitätscheckenund dann ab nach England schicken ;)

  • ....erstmals 1833 durch Brandt beschrieben... der Report der wissenschaftlichen Gesellschaft von 1832/1833 ist in den zoologischen Bereichen Französisch, Russisch und Lateinisch. Nur die Chemie war damals in Deutsch verfasst. Ich kann daher nicht mal erkennen, wo der Report über die von Brandt beschriebenen Millipeden-Neuheiten zu finden ist :) Also die superduper Bestimmungsreferenz zum Echtzeit-Gebrauch ist das jetzt nicht.

  • Huhu,

    alles, was ich hier beitragen könnte, habe ich bereits getan, indem ich festgestellt habe, dass es sich auf Abb. 21 nicht um S. fischeri handelt. Ansonsten bin ich - genau wie du es von dir auch sagst - komplette Anfängerin und in keiner Weise wissenschaftlich versiert, um irgendwelche "Verbesserungen" oder "Fehlerfindung" vornehmen zu können ...leider.

    Es ist auch (wieder leider) so, dass dieses Forum nicht mehr oder zumindest extrem selten von wirklichen Fachleuten besucht und mit Beiträgen unterstützt wird.

    Viele der noch hier aktiven Halter (und das sind wenige) haben auch nicht die Zeit oder Lust oder Energie, um "tiefer" in das Thema einzusteigen. Im Gegenteil betreiben sie dieses Hobby häufig unter der Prämisse, dass Füßerhaltung eben besonders einfach und wenig zeitintensiv sei. Im deutschsprachigen Raum findet man zudem im WWW auch wenige hilfreiche Informationen. Viele Texte ähneln sich stark, sodass man den Eindruck gewinnt, die Autoren haben voneinander "abgeschrieben" oder sie widersprechen sich gar! Ich habe mich zu Beginn meiner Füßerhaltung (das war vor erst 7 Monaten!) auf Google Scholar herumgetrieben, um mehr Input zu erhalten, aber bedauerlicherweise auch nur mit mäßigem Erfolg, denn was dort zu finden ist, sind sehr ins wissenschaftlich gehende Berichte. Für einen Nichtbiologen und Laien teilweise schwer zu verstehen oder nicht unbedingt zielführend, wenn es um die Heimtierhaltung von Füßern geht.

    Ob sich also jemand in diesem Forum finden wird, der deine (in meinen Augen aber sehr ambitionierte!) Idee unterstützen kann oder wird, scheint mir daher recht fraglich.

    Liebe Grüße