Kordel's Einstieg in die Diplopoden-Narretei

  • aber ist das Exoskelett eines Füßers direkt nach der Häutung noch so weich, dass ein darüberlaufender Kollege derartige Schäden verursachen kann; also nur durch die "Füße" verursacht?

    Es ist richtig weich, ja. Und es dauert eine Weile, bis es aushärtet. Frag mich bitte nicht, wie lange das Aushärten dauert.

    Es laufen ja nicht nur Füsse über den frisch gehäuteten Füsser. Das Substrat gerät durch Grabetätigkeiten in Bewegung, so dass auch mal eine an sich nicht harte Korkröhre, ein Ast, eine Futterschale oder sonstige Einrichtung seine Position verändern kann und unglücklich auf dem Füsser zu liegen kommt.

    Das kommt nicht allzu oft vor und da gehört auch richtig Pech dazu. Aber bei einem derart voll besetzten Terrarium, so wie ihr es beschreibt, halte ich das für sehr wahrscheinlich.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Huhu Sabine,

    Es ist richtig weich, ja. Und es dauert eine Weile, bis es aushärtet.

    Dass das Exoskelett noch weich ist, nachdem der Füßer sich seiner alten Haut entledigt hat, war mir schon bewusst, nur nicht, dass es sooo weich sein würde, dass die über ihn laufende "Füße" eines anderen Füßers ihn wirklich verletzen können würden. Aber wenn dem so ist, dann glaube ich auch absolut, dass die Schäden bei den Gigas so verursacht sein könnten. Allerdings kann man nach meinem Verständnis auch nicht ausschließen, dass ein proteinhungriger Kollege sich an dem Frischgehäuteten "vergangen" hat, oder? Kannibalismus gibt es ja unter vielen proteinhungrigen Spezies ...

    Das Substrat gerät durch Grabetätigkeiten in Bewegung, so dass auch mal eine an sich nicht harte Korkröhre, ein Ast, eine Futterschale oder sonstige Einrichtung seine Position verändern kann und unglücklich auf dem Füsser zu liegen kommt.

    Eigentlich hat die Natur ja das meiste wirklich prima "durchdacht", aber hier finde ich - wenn ein noch weicher Füßer derartig leicht derartig beschädigt werden kann ... Ungut gelöst von Mutter Natur. Beschwerdebrief geht raus! :motz:

    Ich weiß, es ist viel Spekulation - aber vielleicht auch nicht?! Vielleicht kann ja der ein oder andere aus Erfahrung sprechen, der ebenfalls einmal ein Tier mit derartigen cuts in Obhut hatte: Wie hoch stehen die Chancen, dass die beiden betreffenden Gigas die Schäden bei der nächsten Häutung ausbessern können? Oder besteht sogar die Gefahr, dass es bei der Häutung Probleme geben könnte?

    Frag mich bitte nicht, wie lange das Aushärten dauert.

    Und wenn ich doch frag??! :headbang:

    Sorry, Späßle. ^^

    :offtopic:

    Hab gestern ein paar schnelle Bilder einer sich häutenden Grille einfangen können - insofern ist das Thema dann gar nicht mal sooo off topic.

    Ich bin immer wieder fasziniert, wie sich häutende Tiere aus ihren alten Gewändern schälen.

    Und was mich auch verblüfft: wie viel größer das "geschlüpfte" Tier nach so einer Häutung ist ...

    Meine kleinen Eresus walckenaeri z. B. haben sich nach ihrer ersten Häutung praktisch verdoppelt, was die Größe anbelangt. Unfassbar!

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    Quote

    Zitat von Kordel

    Kann Proteinmangel die Tiere dazu getrieben haben, ihre Kollegen anzufressen? Wären dann nicht eher die Beine zuerst betroffen? Soweit es meine Tiere betrifft, sind ihre Beine aber völlig intakt ...?!

    Update,

    Ich habe mir noch einmal Gedanken zu meiner obigen Frage gemacht und habe sie mir evtl. selbst beantwortet.

    Falls meine Gigas tatsächlich von ihren nach Proteinen hungernden Kollegen während der sensiblen Phase der Häutung/Aushärtung angeknabbert wurden, dann scheint es mir mittlerweile logischer, dass eben nicht die Beine, sondern der Körper "dran glauben musste". Die Beine - so denke ich mir das jedenfalls - bestehen vermutlich im Hauptbestandteil aus Chitin und scheiden somit als "Proteinquelle" aus, oder? :/

    Liebe Grüße

    Edited once, last by Kordel (November 19, 2024 at 3:54 PM).

  • Huhu,

    leider sind ja all meine Füßer seit einiger Zeit komplett abgetaucht - ausnahmslos alle! :sleeping:

    Aber meine neuen Gigas erfreuen mich noch mit ihren Aktivitäten - auch am Tage, wenn die Beleuchtung "in voller Stärke" (8 Watt) über dem Terra scheint. Ich hoffe, das bleibt noch ein Weilchen so ...

    Drei der Hübschen, wie sie sich zeitgleich an der Futterstelle einfinden :love: :

    Zwei der kleineren meiner Gigas (ca. 16 bis 17 cm groß) haben ja (in meinen Augen leider ziemlich erhebliche) Exoskelett-Verletzung. Diese beiden sind aber dennoch sehr aktiv (sie lassen sich bisher täglich mehrmals blicken).

    Dies ist das Tierchen mit dem großen cut:

    ;( Hoffentlich geht das alles gut ...

    Liebe Grüße

  • Heute um die Mittagszeit: 4 meine Gigas machen sich auf den Weg, bzw. sind bereits an der Futterstelle. :love:

    Die zwei Großen sind Mädels. Fabio, das Männchen habe ich seit ein paar Tagen nicht wieder gesehen ...

    Von links nähern sich zwei Kollegen, die zwei auf der rechten Seite sind bereits da:

    Jetzt fressen die 4 gemeinsam:

    Meine Tiere sind derzeit noch immer am Tage aktiv und auch, wenn gegen 18 Uhr das Licht rot wird, jedoch scheint es mir, dass sie bei Licht (also von 10 Uhr bis 18 Uhr) am aktivsten sind. In dieser Zeitspanne suchen die jeweiligen Gigas mehrmals täglich die Futterstelle auf oder wandeln umher und knuspern hie und da an Blattwerk und Co. :):thumbup:

    Liebe Grüße

  • Huhu,

    heute mal wieder ein paar Bilder, gegen 12 Uhr 50, aufgenommen.

    Zwei meiner größeren Gigas tauchen, nachdem sie am "Gabenteller" schnabuliert haben, im "Unterholz" ab ...

    ... während einer der Hübschen sich der Körperpflege hingibt.

    In den anderen Terras ("altes Fischerdorf", besetzt mit 3 Gigas und Schwarzfüßern) sowie dem 100er Fischerdorf (besetzt mit 4 S. fischeri), lässt sich weiterhin kein einziger Füßer blicken.

    Das wird - so vermute ich mal - wohl noch bis März so bleiben, oder?

    Aber wie kommt es denn, dass ungefähr die Hälfte meiner neuen Gigas noch immer munter ist, während die Wildfangtiere im "alten Fischerdorf" seit Wochen (ich glaube, seit 2 Monaten) keinerlei oberirdische Aktivität mehr zeigen?

    Könnte es ein, dass wild gefangene Gigas dem natürlichen Rhythmus der Jahreszeiten folgen, während Nachzuchten da weniger "abhängig" oder beeinträchtigt von sind? :/

    Ach ... ganz vergessen

    Die Salatrauke keimt. Bin gespannt, ob die Gigas sie mögen:

    Liebe Grüße

    Edited 2 times, last by Kordel (December 10, 2024 at 1:26 PM).

  • Huhu,

    Das könnte ich mir gut vorstellen. Aber ich weiss es nicht.

    Ja - das scheint wohl ein allgemeines Problem zu sein: Vieles wissen wir einfach nicht, leider.

    Ich wäre ja eigentlich eher der Ansicht, dass sich Veränderungen im Verhalten (und Aussehen) bei Tieren erst durch die Domestikation durch den Menschen (gezielte Zucht) einstellen würden. Dafür sind Füßer aber vermutlich noch gar nicht lang genug "in menschlicher Obhut", sodass sich meiner Überlegung nach noch keine "größeren" Abweichungen vom natürlichen Verhalten einstellen würden ...
    Aber: Wer von uns Hobbyhaltern vermag das schon zu beurteilen?


    Eine freudige und unerwartete Überraschung habe ich aber auch noch zu berichten.

    Gestern gegen 23 Uhr, sah ich beim Vorbeigehen einen meiner 4 S. fischeri, wie er an einem Möhrenstreifen knusperte. Da ich nicht erwartet hatte, in den nächsten Wochen bis Monaten wieder einen meiner hübschen "Schwarzen" wieder zu Gesicht zu bekommen, biete ich seit dem Abtauchen meiner Vier kaum noch Zusatzfutter an. Darum war die Futterstelle also nur sehr spärlich mit 2 Möhrenstreifen ausgestattet (für die Asseln und anderen Tierchen im Terra). Eine davon hat sich der Fischeri geschnappt. Ich habe ihm dann noch schnell, aber sehr vorsichtig, einen Shiitake-Pilz hingelegt. Diesen hat er dann auch etwas später gleich angefressen.

    Uiii - ich hatte mich richtig gefreut, "so aus heiterem Himmel" mal wieder einen meiner hübschen Fischeri zu sehen. :love:

    Bin sehr gespannt, ob und wann er oder auch die anderen wieder regelmäßig auftauchen.

    Die Bilder sind absolut rotstichig - wie man unschwer erkennen kann ^^ - aber ich wollte den Füßer nicht durch Herüberziehen der Beleuchtung über die Rotfolie erschrecken, nur um ein besseres Foto machen zu können.

    Liebe Grüße

  • Hi Beetlebreeder,

    Ja, sie erachten Naturalien als gut, genau, wie "Zusatzfutter". :)

    Meine "neuen" Gigas sind zum Teil noch immer täglich aktiv. Zumindest 2 der großen (ein makelloses Männchen sowie ein ebenso einwandfrei gewachsenes Weibchen) kommen mehrmals am Tage zur Futterstelle. Auch eines der kleineren Tiere erscheint noch. Die beiden Gigas mit deutlichen Pflanzenschäden sind seit vielen Tagen nicht mehr aufgetaucht.

    Nach wie vor sind die Tiere aus dem 120er vorrangig bei voller Belichtung munter. Sobald die Abendphase durch das Rotlicht eingeläutet wird, nimmt die Aktivität der Tiere deutlich ab und wenn es dann gänzlich dunkel ist (das Licht ausgeht: 22 Uhr) sehe ich für gewöhnlich kein Gigas mehr herumlaufen oder fressen. Die Gigas im 120er sind - so würde ich das mal vorsichtig sagen - tagaktiv. Die Gigas im "alten Fischerdorf" hingegen sah ich bisher praktisch nur, ab der Zeit, da das Terra ins Rotlicht getaucht war: ab 19 bis 23 Uhr. Noch immer lässt sich keiner der verbleibenden drei Tiere blicken. Sie befinden sich seit vielen Wochen wohl in der "Winterruhe" (vermutlich gleichzusetzen mit der Trockenruhe im Ursprungsland?!).

    Ich finde es spannend, dass sich beide Gigas-Gruppen (bisher) doch recht unterschiedlich verhalten.

    Einer der großen und ein kleineres Tierchen: häufig kommen sie kurz nachdem das Licht anging zum Fressen.

    Liebe Grüße

  • Am ersten Tag des neuen Jahres (bzw. an diesem Abend) konnte ich drei meiner hübschen Fischeri mal gemeinsam vor die Linse kriegen. Auch am Tage lässt sich immer wieder einmal ein Tier blicken, ihre Hauptaktivität liegt momentan aber deutlich in den Abendstunden, anders, als noch vor ein paar Monaten. Ich vermute, dass sie alle vier derzeit munter sind, aber "beweisen" kann ich das nicht, denn sie lassen sich nicht unterscheiden - sehen alle makellos aus: wunderschöne Füßer, die Spiropoeus fischeri.

    Hier eine Aufnahme eines "tagaktiven" Fischeri (an Weihnachten aufgenommen): sie lieben Pilze!

    Meine Gigas - sowohl im "alten Fischerdorf" als auch im 120er - sind momentan nicht mehr (oder, bezogen auf das 80er: noch immer nicht) aktiv an der Oberfläche zu beobachten.
    Auch von den Schwarzfüßern lässt sich weiterhin kein Tier blicken ...

    Liebe Grüße