Wenn du so oft wechseln musst, läuft was nicht rund.
Huhu Leeloo,
die erste Frage, die du vermutlich hättest stellen sollen, wäre die nach der Art gewesen, die ich pflege (da ich es leider versäumt habe, anzugeben).
Allerdings - abgesehen davon, dass ich große Goldfisch-Hochzuchten pflege - gönne ich auch meinen kleinen Zierfischen, zwar nicht dreimal, aber immerhin noch jede Woche einen TWW.
Denn - ich habe es doch an meinem Vergleich mit dem Wartezimmer versucht zu verdeutlichen.
Ich weiß, dass es unter Aquarianern sogar jene gibt, die das no-water-change-Prinzip vertreten. Für mich ist das völlig unverständlich und zeugt von Bequemlichkeit.
In einem AQ häufen sich, bedingt durch das Leben darin, ständig "Stoffe" an, die der Filter, bzw. die substratgebundenen Bakterien nicht in der Lage sind, "unschädlich" zu machen, sprich abzubauen!
Ich rede hier nicht von Nitrat oder Ammonium. Ich habe eher z. B. Hemmstoffe - welche von jedem Fisch permanent abgegeben werden, um andere an der Entwicklung zu hindern - und Pheromone im Sinn.
Auch, wenn die Fische in Laichstimmung sind, geben sie Sekrete, Eiweißstoffe und Pheromone in großen Mengen ab - ganz zu schweigen von dem Laich, welcher von vielen Fischen sofort gefressen wird. Randbemerkung: Durch diese extreme Proteinzufuhr können die Kiemen Schaden nehmen, weil sie das verstoffwechselte Ammoniak nicht schnell genug abgeben können. Kiemenschäden können daraus resultieren und sind irreversibel!
Hast du schon einmal erlebt, wie es riecht, wenn große Fische abgelaicht haben und wie das AQ-Wasser dann aussieht?
Dass ich meinen Fischen (und anderen AQ-Lebewesen, einschließlich der Pflazen) einen so häufigen TWW gönne, bedeutet in keiner Weise, dass in meinem Becken etwas falsch läuft. Ich könnte auch nur jeden 7. Tag oder im 14-tägigen Intervall Wasser wechseln, ohne dass meine Fische deshalb versterben würden. Aber ich frage dich: Wer lebt wohl gesünder und mit höherer Lebensqualität: der Mensch in einer völlig überfüllten Stadt, in der er täglich eine ungesunde Smog-belastete Luft atmen muss (Tokio z. B.) oder der "Bergbauer" in den Alpen oder den unberührten Wäldern?!
Wenn ich sage, dass ich meinen Fischen mind. 3 Mal die Woche das Wasser wechsele, dann bedeutet das schlicht, ich tue es, weil ich es kann, nicht, weil ich es muss! Ich tue es aus Überzeugung! Ich nehme diesen Mehraufwand gerne auf mich, weil ich der logischen Überzeugung bin, dass ein möglichst unbelastetes Wasser einfach besser ist!
Sehen meine AQ's aus, als würde hier etwas nicht rund laufen?
Das kann gut sein. Ehrlich gesagt weiss ich da zu wenig, um eine qualifizierte Aussage zu machen.
Huhu Mohammed,
vielen Dank für deinen Post. Wie gesagt, war das ja meine Befürchtung, dass man mir meine Fragen gar nicht beantworten kann, weil einfach zu wenig über das Leben der Tausis bekannt ist.
Als ich noch Achatschnecken pflegte, habe ich versucht, Antworten meiner vielen Fragen bei Google Scholar zu finden - aber auch das nur mit mäßigem Erfolg, schlicht, weil es dazu keine "Feldforschung" gibt.
Klar, eine Haltung im Terrarium ist nie natürlich, und eventuell gibt es Stressfaktoren, die in der Natur nicht vorhanden sind. Auf der anderen Seite erleben Wildtiere wahrscheinlich auch Stresssituationen, die im Terrarium vermieden werden
Absolut! Und ich kritisiere auch keineswegs die "vernünftige" Heimtierhaltung. Ich selbst bin ja mit im Boot, pflege und pflegte in all den Dekaden "zu Lande, zu Wasser und in der Luft" viele diverse Tierarten.
Ich versuche heute, es so gut wie nur eben möglich zu machen! Früher habe ich mir zwar schon viele Gedanken gemacht, aber heute explodiert mir bisweilen fast der Kopf, aufgrund all meiner Fragen ...
Ich habe auch schon Bilder von tropischen Tausendfüssern in ihrem natürlichen Lebensraum gesehen, die arg schlechter aussahen (fehlende Beine, Panzerschäden) als fast alle auf den Fotos in diesem Forum.
Ich habe zwar noch keine Tausis in ihrem natürlichen Habitat gesehen, aber ich weiß durchaus, was du meinst - Ähnliches sieht man bei vielen verschiedenen Tierarten.
Darum ist es in meinen Augen auch durchaus vertretbar, Tiere als Haustiere zu pflegen!
Stosslüftung mache ich nicht.
Vielen Dank, dass du auch diesen Punkt noch einmal aufgegriffen hast. Die Frage steht weiterhin im Raum und ich hoffe auf weitere Antworten.
Ich habe das in meinem Aoutii-Terra bisher auch nicht getan (abgesehen von 2 Mal, als mir die LF in den ersten Tagen zu hoch erschien), werde aber damit aus Überzeugung anfangen, denke ich.
Ich habe noch so viele Gedanken, die ich hier gerne erörtern würde. Angefangen von der (zu reichhaltigen???) Fütterung unserer Tausis (und der evtl. damit verbundenen Vermehrungsrate ) bis hin zur Populationsdichte in unseren Terras.
Ich befürchte aber, euch "überzustrapazieren" ...