Liebe Diplo-Freunde,
gestern kam ich durch unverhofften Entschluss zu zwei halbwüchsigen Archispirostreptus gigas! Ich bin noch schnell zu einem Zoo-Discounter in München rein, um Meisenknödel zu besorgen und der gefiederten Schar über die Feiertage etwas Futter hinzuhängen. Bei einem neugierigen Blick in die kleine Terrarienecke entdeckte ich sie dann. Bei Salat und etwas aufgegangenen Sämlingen lagen sie auf einem sehr trocken aussehenden Substrat, dessen Zusammensetzung mir der Verkäufer nicht näher erklären konnte, unter einer Kokoshöhle. Sehr spartanisch eingerichtetes Terrarium, auf dem Schildchen stand zwar A. gigas, aber als Herkunftskontinent war Asien genannt... Kompetente Vermittlung sieht anders aus. Aber nach meiner Artenkenntnis und auch nach einem vorsorglichen Blick in Shuras Buch traue ich mich zu bestätigen, dass es Gigas sind.
Man kann über "Rettungskäufe" éndlos philosophieren (dann setzen die nur das nächste Tier ins Elend), aber ich denke, so eine Massenware sind Tausis in Zoogeschäften Gottlob noch nicht. Also entschloss ich mich, die beiden freizukaufen, und setzte sie zuhause in ein kleines Quarantäne-Terrarium. Ich richtete es mit dem gleichen Waldbodensubstrat ein, wie es auch meine anderen Diplos (Spirostreptus spec 1, Spiropoeus fischeri, Centrobolus splendidus) erhalten, Moos, Korkrindenhöhlen, Kletteräste, weißfaules Holz, Sepiaschale. Einer erkundete gestern nacht schon das Terrarium und hat auch fleißg an der Gurke mit Fischflocken gefressen.
Mal sehen, wie sich die beiden entwickeln, ob sie gesund sind und durchkommen. Tipps zur Haltung von Gigas sind jetzt natürlich sehr willkommen. Ob ich sie behalte, weiß ich noch nicht, im großen Terrarium hätten sie den Maßen nach zwar auch als ausgewachsene Tiere guten Platz, aber ich will es nicht zu voll machen. Evtl. vermittle ich sie im Frühjahr, wenn sie überleben und die Temperaturen einen Transport wieder möglich machen - hier weiß ich ja, dass sie irgendwo einen guten Platz finden würden.
Schöne Weihnachtsfeiertage
Anton