Hi,
Ich habe die Haltung aller Wirbellosen aufgegeben!
Daher bitte ich darum von Nachfragen für [lexicon]NZ[/lexicon] abzusehen, da ich keine Tiere mehr besitze.
Asseln sind zwar keine Dipoloden aber denen in der Morphologie und Lebensweise zumindest teilweise ähnlich.
Es gibt ein paar ganz hübsche Arten wie die Zebrarollasseln Armadillidium maculatum oder farbige Zuchten wie die Orangenen Asseln Porcellio scaber "Orange"
Und die etwas schlichteren die wir auch so oft in unseren Terris als unbeliebte Gäste untergemietet haben die Heimischen Keller-, und Mauerasseln Porcellio scaber und Oniscus asellus
Die Zebrarollasseln kommen ursprünglich aus Südfrankreich und leben wie unsere heimischen verwandten in der Streuschicht, Endgröße beträgt etwa 18mm.
Rollasseln sind als Futtertier weniger geeignet, durch ihre härtere Schale und der Option des Zusammenrollens, dafür laufen diese aber aktiver umher und verstecken sich nicht so schnell.
Sie sind sehr produktiv und werfen in der Regel bis zu 300 Junge.
Mauerasseln sind die größere der beiden einheimischen Arten. Ca. 18 mm. Erkennungsmerkmale sind der gezacktere Rand und die gelblichere Färbung des Panzers.
Die Gelegegröße beträgt etwa 13-80 Eier
Diese Art hat sich bei mir nicht bewährt und ist nach längerer Zeit schlechter Zucht ausgestorben. Für meine Geckos war der Panzer zudem zu Hart
Kellerasseln sind die kleinere Art. Sie sind einheitlich mattgrau und deren Panzer ist auch nicht so hart wie der, der Mauerassel. Die Gelegegröße beträgt etwa 57-119 Eier.
Von mir selbst importierte Schottische Kellerasseln gedeihen besser wie die Einheimischen - sie produzieren mehr Jungtiere.
Weiße Asseln werden oft als Terrarienputzer verkauft, ich halte diese zur Futterzucht eher ungeeignet, da diese sehr klein sind, zum aufräumen mögen diese zwar gut geeignet sein, sind dafür aber fast nie zu sehen, da sie sehr Substratbewohnend sind.
Orangene Asseln sind mit den Kellerasseln zu vergleichen, es sind tropische verwandte,
jedoch werden sie aufgrund der Färbung gerner gefressen.
Diese Art hat sich bei mir nicht bewährt und ist nach längerer Zeit schlechter Zucht ausgestorben.
Asseln generell:
Asseln sind eine sehr anpassungsfähige Athropodengruppe.
Sie gehören zu den Krebstieren.
Es gibt sowohl aquatisch lebende als auch terrestrisch lebende Vertreter, aber ich will hier eher auf die Landbewohner eingehen.
Landasseln sind im Mittelmeerraum am meisten vertreten, in Deutschland existieren 44 Arten.
Asseln als Futtertier:
Asseln sind seit jeher wichtige Futtertiere für Echsen, Salamander und Kröten.
Durch ihren hohen Kalziumgehalt sind sie auch besser geeignet als die kommerziellen Futtertiere.
Erst durch aufkommen dieser Futtertiere sind Asseln Terraristisch in Vergessenheit geraten und werden seither weniger oft gezüchtet und verfüttert.
Die Vorteile der Asseln sind gegenüber kommerzieller Futtertiere:
- Der höhere Kalkanteil
- Die einfache Handhabung
- Die Zucht ohne Lärm und unangenehme Gerüche
- Entkommene Tiere überleben in der Wohnung nicht (vertrocknen)
- Werden von „bösen“ Nachbarn nicht als Futtertier erkannt und das Hobby kann so ungehindert weiterbetrieben werden.
Wehrsekrete in form von Säuren oder übel schmeckenden Sekreten werden nicht abgegeben.
Die kleineren Geckos haben dann eher Probleme mit dem Panzer.
Wehrsekret sondern die in dem Sinne ab, dass sie ihren Mageninhalt entleeren.
Rein theoretisch schützen die sich durch Kugeln, Kotzen und Stridulieren.
Haltung:
Die Haltung der Asseln erfolgt so:
Es werden glattwandige Behälter mit geringer Belüftung benötigt, die Belüftung sollte sich am oder in Deckelnähe befinden.
Auch Aquarien oder Terrarien sind geeignet, es sollte jedoch auf feine Lochbleche geachtet werden.
Die Zucht kann in solchen modifizierten Behältern ablaufen.
Einrichtung:
Ich befülle meine Kästen zur Asselzucht folgendermaßen:
Ich nehme Kokohumbricks (das sind diese Kokosfaser-krümel-müll-press-quader)
Weißfaules Holz (das ist weiches weises Holz vom Walboden, bestenfalls von Laubbäumen, das sich in der Hand zerreiben lässt. Das Holz von Nadelhölzern ist völlig ungeeignet, aufgrund der Ätherischen öle und Harze.)
Und billiger Gartenkalk.
Alles wird pie mal Daumen zusammengemischt.
Hauptsächlich den geweichten Kokohum, mit 1/10 Weißfaulem Holz.
Kalk wird nur als Zugabe sparsam unter das Substrat gemischt, auf einen Kokosbrick etwa eine halbe Tasse.
Auf das Substrat werden Korkrindestücke gelegt, die als Versteck und als trockene Sitzplätze dienen.
Das Substrat wird feucht, aber nicht Nass gehalten, es sollte einige Wochen „einfahren“ bevor man Asseln einsetzt damit die Pilze aus dem Weißfaulem Holz wachsen können.
Futter:
Gefüttert wird immer soviel, wie gefressen wird, ohne dass das Futter verdirbt.
Als Nahrungsquelle dienen bei mir:
Frisches Gemüse, Laub. Blätter aus dem Garten, bestmöglich Biologisch angebaut.
Fischfutter als Proteinquelle,
und Versuchstierfutter als Vitamin und Mineralstofflieferant.
Von der Verfütterung toter Insekten oder Futtermäuse sehe ich aus Hygienischen Gründen ab.
Als Winterfutter, kann man im Sommer Laub sammeln und im Mixer mixen, danach Portionsweise einfrieren und verfüttern.
Das verfüttern von Laub birgt den Nachteil der Blattskelette, die Asseln sind nicht in der Lage diese völlig zu verwerten, sie bleiben als „Müll“ im Kasten liegen und sollten regelmäßig entfernt werden, da sie die entnahme von Tieren behindern.
Als gute Futtermittel für meine Asselzuchten haben sich bewährt:
Karottenstücke als Dauerfutter, da recht lange haltbar
und im Sommer Kapuzinerkresseblätter, die sind wirklich sehr beliebt.
Kartoffelscheiben sind auch als Dauerfutter geeignet, allerdings nicht zu sehr beliebt.
Versuchstierfutter als Vitamin und Mineralstofflieferant schimmelt zu schnell.
Weißfaules Holz ist wirklich sehr wichtig, es wird gerne gefressen.
Entnahme:
Ich nehme einfach eine Korkrinde mit den Asseln raus und klopfe die in dieser Box ab, danach tu ich mein Deckel mit fehlender Ecke drauf, und schütte alles in ein Glas. (zum bestäuben oder zum Verteilen in die Terris)
Die Ecke ist dazu da, damit arg hüpfelige Viecher, wie Heimchen nicht davonhüpfen, bei Kellerasseln würde das auch ohne Deckel gehen.
Klimatische Bedingungen:
Die Zucht sollte zwischen 18°C und 28°C ablaufen, regelmäßige Befeuchtung durch gießen oder sprühen ist erforderlich, es sollten immer feuchte stellen auf dem Substrat vorhanden sein, aber zumindest unter den Korkrindestücken, doch sobald dies der fall ist, ist eine Befeuchtung erforderlich.
Ein Tag-Nachtrythmus sollte gegeben sein, es ist jedoch kein Leuchtmittel erforderlich.
Vergesellschaftung.
Die Vergesellschaftung von Mauer und Kellerasseln bildet eigentlich kein Problem, allerdings sollten alle anderen Asselarten zur effektiveren Zucht einzeln gehalten werden.
Zucht:
Die Zucht läuft eigentlich unproblematisch, es werden pro Jahr und Muttertier etwa 3-4 Gelege abgesetzt.
Man darf sich also demnach nicht zuviel erhoffen, man braucht schon einige Boxen zur Zucht, dass man mehr wie nur ein Pärchen Leopardgeckos damit ernähren kann.
Beschaffung:
Kellerassen und Mauerasseln bilden das kleinste Problem, diese kann man fast überall unter Terrassenplatten, Steinen oder Hölzern finden und einfach zur Terrarienhaltung der Natur entnehmen.
Die anderen Arten stellen eine kleinere Herausforderung dar.
Weiße Asseln sind bei guten Futtertierhändlern im Sortiment zu finden, seltener befinden sich auch Orangene Asseln darunter, diese findet man eher in Kleinanzeigen im Internet.
Feedback:
Asseln sind gute und leicht zu haltende Terrarienpfleglinge und ein hervorragendes Futtertier, allerdings ist die Vermehrungsrate nicht allzu hoch das man sich keine zu großen Hoffnungen machen darf, allerdings ist es nicht aussichtslos diese als Abwechslung zum normalen Futtertiersortiment zu züchten, oder sein Pärchen Leopardgeckos oder andere Terrarienpfleglinge (Jungtiere) damit zu ernähren.
Zudem:
Wer schon eine erfolgreiche Asselzucht betreibt, sollte diese unbedingt weiterhin so betreiben wie es gerade läuft, mit Änderungen kann nur der Zuchtstamm zusammenbrechen, dies hier soll nur als Anregung dienen, für Menschen, die ihren Terrarienpfleglingen eine Erweiterung des Speiseplanes bieten wollen.
Noch nebenbei:
Der Unterschied zwischen Rollasseln und Saftkuglern wird so gebildet:
Man schaut sich das letzte Stück des Tieres an:
Rollasseln haben dort viele kleine Segmente, Saftkugler jedoch nur eines.
Link, leider in Englisch.
Und: Assel oder Saftkugler
Als weitere Randinfo:
Asseln in Terris mit Füßern und Phasmiden:
Die Asseln (Zebras) die ich in Terris gesetzt habe, die auch mit Tausendfüßern besetzt sind vermehren sich um einiges stärker wie die Asseln in meinen Zuchtboxen.
Ich denke das liegt einfach an der Menge und Ausgewogenheit der vorhandenen Nahrung.
In Terris, die mit Geckos besetzt sind:
Eines mit 1.1 Phelsuma klemmeri und Lepidodactylus und 0.1 Lepidodactylus lugubris,
das andere mit 0.1 Gekkonia speciosum
vermehren sich die Asseln spährlicher als wie in den Zuchtboxen.
Das kann zu einem daran liegen, dass die Geckos evtl. mal die eine oder andere kassieren,
oder dass es einfach nicht so ein tolles Nahrungsangebot gibt, obwohl ich Karotte anbiete.
Viele Grüße Joschka - geckodactylus@googlemail.com - https://localhost/www.geckodactylus.de.tl