Grüß Gott, Karola!
Bei Krebsen und Garnelen im Süßwasser ist es noch schlimmer!
Letztes Jahr und dieses Jahr haben wenigstens einige Krebse
der Gattung Cherax aus Neuguinea, einem Brennpunkt der
krebsischen Artenvielfalt,vollgültige wissenschaftliche Namen erhalten,
was das Leben mittelfristig erleichtern wird.
Bei den Garnelen sieht es besonders verwirrend aus, aus den nun folgenden Gründen:
1.) Die tolle EU erlaubt anscheinend den Import von Aquarientieren unter welcher Bezeichnung auch immer! Diese Tiere kommen in der Natur häufig in China und Taiwan vor, und werden dort in allen Variationen
in riesigen Tanks gezüchtet. Weder die Garnelenfänger noch die Züchter in Asien sind besonders auskunftsfreudig , die genaue Herkunft betreffend. Und einige Händler in Europa tragen noch das Ihrige zur Verwirrung bei, indem sie verkaufsfördernde Namen erfinden, wie King-Kong-Garnele oder Panda-Garnele....
2.) Dazu kommt: Manche Garnelenarten vermischen sich leicht untereinander, noch viel mehr Garnelenarten aber sind im Phänotyp sehr variabel.
Und in der Folge sind durch Selektionszucht sowohl in Ostasien wie in Europa von ein -und derselben Art sehr unterschiedliche Erscheinungen erschienen, sogenannte Hochzuchten.
Und die werden immer mehr! Eine der Folgen: Die Garnele um 2 Euro und die Garnele um € 1.500,- gehören zur gleichen Art, und auch ihr Verhalten ist gleich. Das Aussehen allerdings nicht!
In der Wissenschaft behilft man sich über Jahre hinweg mit einem cf. (=conferre, schaut aus wie..) zwischen Gattungs-und Artnamen.
In der Garnelenzüchterszene gibt es in Deutschland-Österreich ist da nur ein Anhängsel-einige Leithammeln, die bei Neuzüchtungen aus bekannten Arten frei Namen vergeben,
die von den anderen Garnelenfreunden übernommen werden. Namen übrigens in einer EU-Sprache,
die bald nur mehr von 5 Millionen Bürgern gesprochen werden wird...
Warum aber in beiden Bereichen Provisorien über Jahre und Jahrzehnte mitgeschleppt werden, statt daß ausgewiesene Kapazunder sich auf ihre
4 Buchstaben setzen und halt einmal das wissenschaftliche Ritual der Beschreibung nach den Regeln der Kunst durchzuführen,
zählt für mich mit zu den größten Rätseln der Wissenschaft! Zumal einige dieser Arten bei uns in Mitteleuropa
schon seit langem problemlos gehalten und nachgezüchtet werden.
In diesem Sinne!
Glück auf und Masel tov!
Erwin aus Graz-Andritz!
Ja,ja, die Welt IST voller Rätsel!
