Beiträge von ThomasW

    Also bei mir ist es so dass ich in meinen IKEA-Boxen bei sich gut vermehrenden Arten (Rhinocricus sp., Anadenobolus, Benoitolus spp., Atopochetus spinimargo, Spirostreptidae sp. 6 Schwarzfuß und früher auch Weißfuß, Telodeinopus) so starken Überbesatz hatte (500-1000 Tiere), dass diese 1-2 Jahre weiter zurück waren als 10 Tiere, die ich dann immer für einen Neuansatz rausnehme. Bei meinen Weißfußtieren sind jetzt nach 5-6 Jahren die letzten Überlebenden noch nicht Adult - Nachwuchs hat sich leider nicht eingestellt, anders als bei mindestens zwei Haltern an die ich Tiere abgegeben habe.

    Das hängt sicher von der Art ab. Nicht alle Arten produzieren pro Weibchen 500-1.000 Eier. Die unglaublich hohe Überlebensrate der Eier und Junglarven (bei vielen Tausis hat man da hohe Ausfälle in den ersten Stadien), schiebe ich auf mein in den untersten Bodenschichten dann manchmal vorhandene zu nasses Niveau: Austrocknen wird da keiner. Der zu Nasse Boden (kann ich nur von abraten...) liegt an meinem Tick dass ich trockenes Laubstreu dann zu stark besprühe, da nur weiches, feuchtes Laubstreu von einigen Arten gefressen werden kann. Durch gute Belüftung trocknet die obere Schicht bei mir oft zu stark aus.

    Also, normale Tausendfüßer, besonders Spirostreptida, können sichrlich einen großen Teil ihres Proteinbedarfs durch Zusatzfutter wie Gurke oder Fischfutter decken.

    Ich habe jahrelang mit großen Erfolg alle möglichen Tausis ausschließlich auf Eßkastanienlaub gehalten, einfach weil wir da ein paar Bäume hatten und das Laub jedes Jahr zu riesigen Haufen eh schon vom Hausmeister zusammengefegt wurde (wir benötigen so ewa 15 80L Säcke Laubstreu im Jahr). Immernoch besser als Buchenlaub aus sauren Böden (welches sich zur Deko oder für Aquarien super eignet, es zersetzt sich nur sehr langsam). Riesenkugler sind mir trotzdem verhungert.

    Nahrungsspezialisten wie reine Streuzersetzer sind da ein ganz anderes Kaliber. Durch die ausschließliche Aufnahme dieser sehr nährstoffarmen Nahrung können die Tiere verhungern. Wenn man die Wahl hat (ich habe sie nicht, bei uns gibt es nur bodensaure Wälder) wäre natürlich Laubstreu aus Kalkbuchenwäldern etc ideal. Diese haben auch eine viel höhere Individuendichte und Artenzahl an Tausendfüßern und man kann dann nichts falsch machen. Selbst Arten die in bodensauren Wäldern gut überleben kommen in Wäldern auf Kalkboden besser zu recht.

    Tonkinbolus caudulanus war der Händlername. Tonkinbolus wurde synonymisiert, die Art aber nicht und ist zurück in "SPiribolus" gefallen.

    Leif Moritz und ich haben Männchen bestimmt und es sind Atopochetus uncinatus im Handel.

    Viele Grüße

    -Thomas

    Hallo,

    falls es diese Art ist die auch als "Spiropoeus fisheri" red leg oder aber Mardonius sp. aus Kamerun im Handel ist (u.a. im Moment bei Polyped, aber auch IsopodWorld), so konnte ich diese identifizieren:

    Kennzeichen: Schwarz, (braun)rote BEine und ANtennen, Metaazonite stark gefurcht, zumindest meine geben kein Wehrsekret ab. >200 mm, 67-71 Körperringe.

    Es ist Treptogonostreptus intricatus (Voges, 1878)

    Hallo,

    Jungtiere haben noch Beine dort wo später die Gonopoden sind. Unreife Männchen haben dann dort eine kleine Lücke, sehen aber vom Körperbau schon anders aus. Erst bei Erwachsenen sind die Männchen klar zu erkennen - erst dann sind sie auch Fortpflanzungsbereit.

    Eine andere Sache ist es bei den Arten, bei denen die Männchen eine andere Farbe besitzen, zum Beispiel EPibolus pulchripes. Da kann man natürlich auch schon unreife Männchen 2-3-4 Häutungen vor dem Einsetzen der Geschlechtsreife erkennen.

    Anekdotisch ist es durchaus möglich das Männchen schneller (eine oder zwei Häutugen schneller) geschlechtsreif sind als die Weibchen, oder aber Männchen unter unseren suboptimalen Bedingugen hinfälliger sind.

    Boar, bei den Atopochetus ist es echt schwer. Die Art heißt ja korrekt bestimmt Atopochetus uncinatus. Die Arten sind schon Färbungsvariabel, aber es gibt auch, zB bei den Atopochetus spinimargo (die sich noch besser vermehren als die A. uncinatus) eine sehr ähnlich gefärbte aber andere Art.

    Ne, die Anzahl dürfte stimmen. Habe 647 Jungtiere damals umgesetzt und es waren noch viele in der Elternbox.

    Telodeinopus ist ähnlich produktiv, ein Freund hatte da auch über 800 Nachkommen von einem Paar. Coromus diaphorus waren 600+. Spirobolida sind da wesentlich unproduktiver.

    Edit: Ich sehe grad dass ich 976 Jungtiere hatte - offenbar habe ich den "Rest" dann auchmal durchgezählt.

    So, leider hat bei mir der Nachwuchs noch nicht geklappt ,es leben aber immernoch nicht-Adulte Tiere.

    Bei Godin sowie in Österreich haben sich meine NZ-Tiere allerdings zum Glück vermehrt.

    Zusammenfassung:

    03.2018 Kauf

    06.2018 erste Larven. Insgesamt 1.000 oderso Jungtiere. Wenig Ausfälle.

    2020 erste Adult

    2023 erster Nachwuchs der NZten

    Generationszeit von 5 Jahren, ganz schön lang.

    Ne sorry, das wird ja dann die Einkaufliste für den nächsten Exporteur. Die häufigen Farbmorphen im Handel kenne ich, die Weißen welche hier gezeigt werden gehören dazu.

    Es gibt auch Hyleoglomeris aus Thailand im Handel, die scheinen jedoch noch hinfälliger zu sein als die Rhopalomeris. Weitverbreitete Arten wie R. carnifex kommen häufig mit nicht optimalen Parametern besser zurecht als andere Arten.

    Echt toll dass es mit deinen Weißfüßen geklappt hat. Mein 1 Weibchen hat 976 halb-erwachsene Jungtiere produziert... Weißt Du noch wann Du den ersten Nachwuchs entdeckt hast? Wäre interessant wegen der Generationsfolge.

    Bei meinen Weißfüßen gab es eventuell wegen Crowding-Effekten leider noch keinen F2 NAchwuchs.

    Viele Grüße

    -Thomas

    Ich habe verschiedenste Farbmorphen von R. carnifex zumindest zwischen Krabi und Phuket untersucht. Die kommen wirklich an jeder Straßenecke vor, oftmals wenn die Böschungsvegetation den Asphalt überwuchert. Bislang war es immer R. carnifex.

    Viele Grüße

    -Thomas

    Hallo,

    ich bleibe bei meiner schon oft geschriebenen Meinung: Asseln sind Futterkonkurrenten im Besten Fall und es gibt keinerlei Notwendigkeit die in irgendeiner Tausendfüßerkultur zu haben. Alle Arten vermehren sich 10-100x schneller als Tausis.

    Wie bei Regenwürmern hatte ich schon komplett versauten Boden durch weiße Asseln, diese sind immer schneller am Fischfutter als selbst Centrobolus.

    Dann fressen die bei Überpopulation (die IMMER Eintritt) Tasuendfüßer Eier und auch lebende Tiere an. Habe dies selber bei Riesenkuglern schon gesehen, und bei Epibolus Jungtieren. Habe schon gesehen wie Porcellio und auch Armadillidium sich gegenseitig auffressen - ähnlich wie Heimchen oder Grillen nach ein paar Wochen in der Heimchendose. Habe schon gesehen wie Asseln einen Frosch angegriffen haben.

    Ich glaube sogar es ist ein Marketing-Trick der Verkäufer Asseln als "Bodenpolizei" zu verkaufen.

    Hallo,

    für die Gattung gibt es eine rezente Revision: https://www.researchgate.net/profile/Taromb…New-Species.pdf

    Schlüsselmerkmale, Verbreitungskarten, alles drin.

    Generell im Handel ist neben A. gigas auch A. tumuliporus als recht große, weitverbreitete Art zu finden. Neue Einfuhren aus Südafrika hatten dagegen keine Archispirostreptus sondern generel Spirostreptus, zB S. kruegeri (Nur anhand des HAbitus schwer von Archispirostreptus zu unterscheiden).

    Hier gäbe es einen schönen Schlüssel zumindest zu den Familien und Gattungen südafrikanischer Tausis: https://journals.co.za/doi/pdf/10.10520/AJA03040798_105

    Hallo,

    da ich jetzt bei beiden in der Haltung befindlichen Arten, die kleinen schwarz-weißen B. siamensis und die doppelt so großen Benoitolus sp. "Khao Sok" etwa 2 Jahre nach Haltungsbeginn sehr viel (an die 1000) Nachwuchs habe/hatte, wollte ich einmal ganz kurz kleine Tipps diese einfach zu haltenden und züchtenden Arten zu geben.

    Es sind ungewöhnlich lange Spirobolida, die ungewöhnlich gut klettern können. Sie leben in Thailand wohl auch auf Bäumen und dort in humosen, feuchten Blattachseln und Baumlöchern.

    Ich halte die Tiere bei Zimmertemperatur (18-28) Grad in 25 Liter IKEA Boxen mit 4 Löchern im Deckel. Meine Haltung ist sehr feucht, auf eine relativ dünne Erd-Sand Muschelkalksubstratschicht. Daraufhin kommt eine fast bis zum Deckel gehende sehr nasse Schicht Laubstreu, die schon sehr weich und schwarz ist und etwa 2/3 einnimmt. In der anderen Hälft habe ich einen großen Haufen weißfaules Holz (24 Stunden unter Wasser gesetzt und triefend nass). Äste und Rinde mit Flechten wird binnen kurzer Zeit komplett abgeweidet. Zugefüttert wird mit viel FIschfutter und Gurke, jeweils so viel wie am nächsten Tag aufgefressen ist. Generationszeit ist etwas länger als ein Jahr, ich habe also jetzt schon die zweite Generation.

    Achja, eventuell ist die KhaoSok Population etwas ingezüchtet, ich hatte einige Albinos.

    So, kurzes Update, zumindest die ersten Männchen sind jetzt nach etwas über 2 Jahren Adult. Die Tiere in der großen Massenbox (waren mehrere hundert Jungtiere) sind allerdings noch deutlich kleiner und brauchen wohl noch ein Jahr.

    Die Adulti sind jetzt auc hfast ständig an der Oberfläche und legen Erdgänge an in die sie sich zurückziehen. Flechten werden jetzt besonders intensiv abgenagt.

    Hallo,

    nochmal ein Mini-Update: Ich habe eine IKEA Box neu gemacht (Substrat verbraucht, irgendwie Asseln eingeschleppt). Irgnedwann muss ich da wohl 5 meiner 1000 Weißfuß-Jungtiere eingeschleppt haben. Drei davon sind jetzt tatsächlich Adult oder fast und haben ungefähr die Größe der Elterntiere erreicht.

    In den Boxen mit den 50, 100 und 350 Tieren sind die Tiere dagegen bislang erst 6-9 cm lang und noch nicht Adult. Die werden sicher noch ein Jahr oderso brauchen. ALso, je nach Bestatzdichte 2-3 Jahre Entwicklungszeit. Schafe und Kühe entwickeln sich schneller...