Beiträge von Phili

    Hallo zusammen,

    auch wenn der letzte Beitrag schon etwas her ist, hätte ich noch was zu ergänzen.

    Wie sol schon schrieb gibt es Tonkinbolus caudulanus (jetzt in der Gattung Spirobolus, da den Autoren keine Exemplare zur Untersuchung hatten, Tonkinbolus aber ja aufgelöst wurde und so ist die Art jetzt wieder in der Gattung Spirobolus, da so bei ihrer Erstbeschreibung in diese gestellt wurde - hier wird sich taxonomisch also definitiv noch irgendwann etwas ändern, da die anderen Spirobolus-Arten ja komplett anders aussehen)

    ...und Atopochetus uncinatus. ThomasW hatte mir vor einigen Jahren meine als "T. caudulanus" verkauften Tiere (hierzu sehen) an Hand eines toten Männchens als A. uncinatus bestimmt. Soweit ich weiß hatte Peter vor Ewigkeiten die "echten" caudulanus auch mal an Hand der Gonopoden als diese bestimmt, aber leider hat er glaube ich nie die von ihm untersuchten Exemplare gepostet.

    Ich vermute, dass beide Arten schon länger in Haltung sind, allerdings als Farbvarianten von T. caudulanus abgestempelt wurden (HIERschreib Peter mal etwas von einer hellen und denklen "Farbvariante").

    LG

    Phili

    Hallo sol,

    ja, es wird dadurch definitiv nicht einfacher^^

    Aber zumindest die A. dollfusii und L. segregatus scheinen mir einfach auseinander zu halten. Die Frage ist jetzt allerdings wie denn die echten T. caudulanus aussehen und ob die so einfach von A. uncinatus zu unterscheiden sind.

    LG

    Phili

    Hallo zusammen,

    der Titel verrätss ja eigentlich schon. Vor einiger Zeit kam eine Publikation raus, die die Arten der Gattung Tonkinbolus auf zwei andere Gattungen aufteilt. Relevante Kernaussage für die Hobby-Diplopodenfans ist folgende:

    - die Gattung Tonkinbolus wurde basierend auf morphologischen (Gonopoden) und genetischen Merkmalen aufgelöst und alle Arten wurden in die Gattungen Litostrophus und Atopochetus gesteckt.

    -an in Haltung befindlichen Arten betrifft dies T. caudulanus und T. dollfusii. Tonkinbolus dollfusii heißt also jetzt Atopochetus dollfusii. In welche Gattung aber nun Tonkinbolus caudulanus gehört bleibt erstmal offen, da den Autoren nur Weibchen vorlagen und somit keine Gonopodenmerkmale herangezogen werden konnten, da die Gattung aber wie gesagt komplett aufgelöst wurde heißt die Art jetzt offiziell Spirobolus caudulanus, da sie unter diesem Namen zum ersten mal wissenschaftlich beschrieben wurde.

    Leider gibts aber auch gleich noch mehr Verwirrendes zu berichten:

    Ich hatte Thomas W. einige "Tonkinbolus caudulanus" zum nachbestimmen gegeben, die ursprügnlich aus Südthailand kamen, bei denen es sich dann wie ich befürchtet hatte aber um eine andere Art handelte, da T. caudulanus nicht soweit südlich vorkommen dürfte. Thomas konnte mir die Tiere als Atopochetus uncinatus identifizieren. Diese Art ist von Nordost-, Zentral- bis Südthailand bekannt.

    Da meines Wissens ein Großteil (alle?) der als T. caudulanus angebotenen Tiere aus diesem Gebiet zu kommen scheinen und ich bisher auch immer meine Atopochetus uncinatus für T. caudulanus hielt, drängt sich hier der Verdacht auf, dass die Tiere die im Hobby als T. caudulanus laufen alle Atopochetus uncinatus sind.

    Außerdem gibt es unter den Neubeschriebenen Arten, die man leicht mit A. dollfusii verwechseln kann. So sieht Litostrophus segregatus (eine Art, die um den Golf von Thailand verbreitet ist), dollfusii sehr ähnlich, hat jedoch einen größeren Rotanteil am Collum und Telson, ist kleiner und hat weniger Segmente. Für A. dollfusii schreiben die Autoren, dass die Art bisher nur aus Cambodja und Vietnam bekannt ist. Da es im Handel/Hobby allerdings auch "dollfusiis" gibt die aus Thailand stammen, wrde ich auch hier behaupten, dass dies NICHT dollfusii ist sondern eher L. segregatus.

    Und schlussendlich hier der Link zum selber lesen (im Paper gibt es auch Farbfotos der neuen Arten sowie eine Verbreitungskarte der Gattung)

    https://bioone.org/journals/inver…1/IS17052.short

    LG

    Phili

    Shura:

    Peinlich...aber sind halt auch nur Menschen und wo kein Kläger da kein Richter:D Solange die Füßer gut bei dir ankamen und nicht vom Zoll als Gefahrgut eingesackt wurden passts ja.

    Mit der Meldepflicht geschützter Arten ist das auch immer so ein Glücksspiel ob man einen qualifizierten Behördenmenschen hat. Eigentlich müsste man ja meinen das wäre einigermaßen einheitlich und die guten Leute dort hätten Ahnung, aber was beim einen durchgeht kann bei einer anderen Behörde ungeahnte Probleme machen. Meine letzte UNB wollte, dass ich meine Marokkanischen Geburtshelferkröten anmelde, da angeblich meldepflichtig, obwohl sie eigentlich weder auf wisia.org gelistet sind noch in Europa vorkommen, und somit keiner Meldepflicht unterliegen dürften, aber wenns den Beamten glücklich macht ...das nur am Rande :S

    LG

    Phili

    @Erwin:

    Woher die Tiere denn nun genau kommen ist natürlich nicht sicher geklärt. Ich kann mich hier noch an Narceus gordanus erinnern, die angeblich aus Benin kamen. Aber irgendwo muss man halt mal anfangen zu suchen, wenn man das Viech identifizieren möchte und da ist die Länderangabe des Händlers halt das einzige was man bekommen hat. Zumindest Afrika scheint ja zusstimmen, also vlt. ja doch Kamerun :)

    Dass die auf die Wildlife Animal Export Certificates meist nich drauf schreiben um was es sich genau handelt liegt wohl daran, dass die meist auch nicht genau wissen was die da haben...wenn die Art überhaupt schon beschrieben wurde. Gerade bei Wirbellosen ist das mit der ID ja nicht so einfach, da braucht es oft spezialisierte Experten, das ist aber im kommerziellen Handel nicht wirklich rentabel. Da ists einfacher die Anzahl der Würmer drauf zu schreiben. In der Regel können selbst Biologen, geschweige denn zuständige Behördenmitarbeiter oder Veterinäre, nicht alle heimischen Tier- oder Pflanzengruppen aus dem Stegreif bestimmen. Meist sspezialisiert man ich auf ein paar Gruppen (oder auch nur eine) und mit dem Rest kann man nicht viel anfangen. Und in Europa ist die artenvielfalt nur ein Bruchteil von dem, was es so in den Tropen gibt, das erschwert die ganze Bestimmungsarbeit deutlich.

    LG

    Phili

    Hallo Tina,

    sicher, dass es sich um Planarien handelt und nicht viel mehr um bodenlebende Nematoden?Würde da nämlich eher von zweiteren ausgehen :)...die sind halb so wild und bedeuten ssoweit keine Gefahr.

    LG

    Phili

    Hallo Karola,

    habe die Art auch erhalten, aber hatte leider auch schon Ausfälle :/ ...wies also nicht geht kann ich dir schon mal sagen. Hatte die Art bei meinen Spirobolus bungii (gelb-schwarze Art), da ists relativ feucht drinn in der Box.

    Gefressen hatten sie aber bisher recht gut, sind eigentlich an diverses Ersatzfutter gegangen, besonders gerne mögen sie Trockenhefe, das verbliebene Tier hängt da fast dauernd dran.

    Drücke die Daumen, dass es bei dir besser läuft. Aber wenn dein verstorbenes Tier dazu beitragen sollte, dass die Art bestimmt wird, würde mich das auch sehr freuen.

    LG

    Phili

    Hallo Katharina,

    ich meine, dass ich die vor Jahren auch mal hatte (oder eine ähnliche Art), ebenfalls aus Nigeria. Besonders auffällig fand ich die langen Beine und Antennen.

    Ist eine Odontopygidae (zugespitzte Analklappen), mehr ist an Hand von Fotos wohl schwierig, Peter kannte meine damals auch nicht.

    LG

    Phili

    Hallo Karola,
    hatte auch mal so etwas ähnliches in einer Füßerbox. Das war ebenfalls sehr sicher ein Pilz, der sich auf dem Laub ausgebreitet hatte (im Becken war auch ein "pilziger Geruch"). Wie bei Sabine ist der aber nach etwas "umgraben" wieder verschwunden. Solange der Pilz nicht über Hand nimmt würde ich ihn einfach da lassen wo er ist. Bei mir hatte sich der Pilz nach langer Abwesenheit (2-3 Wochen Urlaub) ausgebreitet und war wohl auf das feuchte Klima und den geringen Luftaustausch zurückzuführen.

    LG
    Phili

    Hallo Elias,
    viele Saftkugler (Glomerida) findest du sozusagen vor der Haustür beim Waldspaziergang unter Holz, Steinen oder im Laub. Für "exotischere" Arten musst du warten bis jemand wieder welche anbietet. Konkrete Seiten gibt es hierfür nicht. Gelegentlich haben Halter Nachwuchs, welcher dann hier im Forum oder über diverse Portale inseriert wird.
    Dein Terrarium ist völlig ausreichend, richte es einfach wie einen heimischen Laubwald (Substrat, Moos etc.) ein, damit fährst du gut. Da Glomeriden recht klein sind kannst du in deinem Becken ohne Probleme mehrere dutzend Tiere unter bringen und hast immer noch Platz für Nachwuchs. Für die konkreten Haltungsbedingungen lies dich einfach etwas hier im Forum und auf diplopoda.de ein. Saftkugler sind prinzipiell genau wie andere Diplopoden zu halten.
    Falls du aber Riesenkugler (Sphaerotheriida) und keine Saftkugler meintest sieht das ganze wieder etwas anders aus. Die sind aber auch definitiv keine Anfängertiere.

    LG
    Phili

    T. bibundinus:
    Hier mal vorläufige Bilder von Telodeinopus bibundinus. Ergänzend hat mir Thomas noch folgende Infos mitgeteilt:
    Breite 11 mm, 58-60+0 Körperringe, Verbreitung: Kamerun, u.a. Bibundi, Victoria.
    Die Art sieht Dendrostreptus auf den ersten Blick recht ähnlich, hat aber z.B. neben einer leicht anderen Optik auch weniger Segmente und weniger Ocellen.
    Ich vermute auch dass Simons Tiere von damals ebenfalls bibundinus waren.Millipeter hatte HIER ebenfalls mal Bilder der Art gepostet.

    D. uncinatus:
    Und der Vollständigkeit wegen: Doratogonus uncinatus lief im Forum lange fälschlicherweise als D. stephensi.

    LG
    Phili

    Durchaus eine witzige Geschichte :D
    Hätte da auch eine nette Story mit der Aussprache von fremdklingenden bzw. lateinisierten Namen zu bieten, allerdings nicht ganz so dramatisch^^
    Vor vielen Jahren hatte ich meine ersten Epibolus purlchripes (leider) in einem Zoogeschäft gekauft und ein wenig mit der Verkäuferin geplaudert. Als ich fragte ob sie demnächst noch mehr Tiere der Art erwarten würden rief die Dame den Händler an und fragte diesen ob er noch weitere Tiere von "Epibobolus pulchripenis" hätte.

    LG
    Phili

    Hallo Tobi,
    mir ist da leider nix bekannt. Weiß nur, dass sich Peter Decker (Millipeter) bereits an den Tieren versucht hat und mit der Bestimmung nicht weiter kam, da die Gonopoden sehr variabel sind.
    Weißt du denn wer die Art bestimmt haben soll? Eigentlich gibt es ja nicht wirklich viele Leute, die das seriös hinbekommen.

    LG
    Phili

    Danke für den Tipp, werde es mal mit Karotte oder Apfel probieren, hatte es erstmal mit Gurke versucht, da die meisten Arten die ganz gern nehmen.
    Geben deine bei "Belästigung" eigentlich Wehrsekret oder flüssigen Kot ab? Das sagt man dieser Art ja zumindest nach, aber bisher kann ich dieses Abwehrverhalten glücklicherweise gar nicht beobachten. Meist wird sich nur eingerollt und nach einiger Zeit gemütlich herumgelaufen .

    LG
    Phili