Verschiedene Springschwänze

  • Hallo zusammen

    Ich möchte hier meine Erfahrungen mit verschiedenen Springschwänzen in den Terrarien zusammentragen. Weltweit gibt es viele tausende Arten von Springschwänzen und ich bin mir nicht sicher, welche Arten in meinen Terrarien leben. Zudem muss das, was bei zutrifft, bei anderen nicht auch so sein. Aber vielleicht ist das hier ja für jemanden interessant oder ihr könnt auch gerne von gegenteiligen Erfahrungen berichten.

    PS: Ich bin mir bewusst, dass meine Handykamera diesem Thema eigentlich nicht gewachsen ist ;- )

    Weisse tropische Springschwänze


    Das sind wohl die Klassiker, obwohl es ja verschiedene Arten im Umlauf gibt. Die tropischen weissen Springschwänze sind bei mir unbeabsichtigt aber nicht ungewollt mit dem Kauf anderer Terrarientiere in meine Terrarien gelangt. Daher weiss ich auch nicht, welche Art ich habe bzw. möglicherweise sind es mehrere Arten. Weisse Springschwänze vermehren sich sehr schnell und sind überall auf der Oberfläche verstreut in grosser Zahl zu finden. Bei vermeintlicher Gefahr springen sie davon. Sie scheinen feuchtes Klima zu bevorzugen.

    Dunkle einheimische Springschwänze

    Am Anfang meiner Tausendfüsserhaltung bin ich in den Wald gegangen und habe mir diese Springschwänze von alter, toter Baumrinde geholt. Sie kommen langfristig bei mir im Terrarium nur in geringer Populationsdichte vor. Im Gegensatz zu den weissen Springschwänzen konnten sie sich aber auch in den Terrarien mit hoher Dichte an weissen Asseln halten (s.u.).

    Die dunklen Springschwänze bewegen sich bei mir fast nur auf Rindenstücken und sind selten auf dem Bodengrund zu finden. Sie scheinen Trockenheit viel besser zu ertragen als ihre weissen Verwandten (vielleicht finde ich sie deswegen nur an den etwas trockeneren Rindenstücken).

    Rote Springschwänze

    Diese habe ich mir separat für gutes Geld gekauft. Wahrscheinlich handelt es sich um Bilobella braunerae. Diese Art wäre auch im deutschsprachigen Raum einheimisch, aber die Tiere hier stammen angeblich aus Spanien und sind daher nicht auf eine Winterpause angewiesen.

    Die roten Springschwänze verhalten sich ziemlich anders als die weissen. Sie vermehren sich einiges langsamer und sind daher weniger geeignet, um in einem neuen Terrarium möglichst schnell eine effektive Bodenpolizei aufzubauen. Sie gehen stark an Zusatzfutter wie Hefepulver, Fischfutter oder Champignons. Meist leben sie versteckt, versammeln sich aber alle ums Futter. Die Tiere sind im Terrarium auch noch in 15cm tiefen Bodenschichten zu finden. Sie springen nicht, sondern sind eher tapsig und erinnern mich an «riesige» Bärentierchen. Die rote Farbe ist sehr auffällig, was auf dem Bild schlecht rüberkommt. Meine Lieblingsart, die trotz ihrer geringen Grösse einen Schauwert hat.

    Braune, trockenheitsliebende Springschwänze (?)

    Nachträgliche Anmerkung: Eventuell handelt es sich hier gar nicht um Springschwänze, sondern um Staubläuse o.ä.

    Diese leben bei meinen Fragezeichenschabe in der ganz trockenen Ecke im Terrarium. Keine Ahnung, ob die mit den Terrarientieren oder von draussen bei mir eingezogen sind. Meist finde ich sie dort in grosser Zahl, wo ich das Futter für die Schaben hinstreue. Die Art ist noch kleiner als die anderen drei Typen. Aufgrund ihres Trockenheitsbedürfnisses ist diese Art im Gegensatz zu den anderen dreien wahrscheinlich nicht für die Diplopodenhaltung geeignet.


    Koexistenz?

    Als ich mir die (teuren) roten Springschwänze gekauft habe, fürchtete ich, sie könnten von den anderen viel vermehrungsfreudigeren weissen Springschwänzen verdrängt werden. Daher habe ich noch eine Backup-Kultur der roten Springschwänze angelegt, wo ich gut aufpasse, dass keine anderen Arten reinkommen.

    In zwei Terrarien koexistieren die roten und weissen Springschwänze aber nun seit knapp einem Jahr miteinander. Wahrscheinlich besetzten sie zwei unterschiedliche ökologische Nischen: Die weissen leben mehr oberirdisch und ernähren sich von Schimmel u.a., während die roten auch in tieferen Schichten leben und eher Zusatzfutter fressen. Das ist aber bis jetzt nur meine Erfahrung und Interpretation, ich weiss nicht ob das generell so gilt.

    Springschwänze sind bei mir langfristig häufig in den Terrarien verschwunden, in denen ich eine grosse Zahl an weissen Asseln oder an der Assel Porcellio laevis habe. Wahrscheinlich sind die Asseln hier zu grosse Nahrungskonkurrenten. Mit einigen anderen Asselarten (Cubaris sp. «Panda King», Helleria brevicornis) hat es bis jetzt aber gut funktioniert.

    Was habt ihr für Springschwänze und was sind eure Erfahrungen?

    Liebe Grüsse,
    Mohammed

    Einmal editiert, zuletzt von Baumfarn (14. Mai 2023 um 10:20)

  • Hallo Mohammed

    Ich habe nur die schwarzen, einheimischen Springschwänze, die ich mir mit dem Laub und/oder WFH eingefangen habe.

    Die leben gut mit den weissen Asseln zusammen und zur Zeit mit Trauermücken und Fruchtfliegen :D

    Sie sind viel am Zusatzfutter und, wenn ich es richtig mitbekomme, überwiegend an der Oberfläche.

    Die Population ist stabil, weder zu viel noch zu wenig.

    Die roten Springschwänze finde ich ja klasse.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Waldfee
    Wenn man sich so umhört scheint es ja der Normalfall zu sein, dass die Springschwänze mit weissen Asseln koexistieren können. Wieso die Springschwänze bei mir in einigen Terris verschwunden sind und ob tatsächlich die Asseln schuld sind, wer weiss?
    Die anderen Springschwänze gehen bei mir auch an Zusatzfutter, aber das ist bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei den roten.
    Und ja: Trauermücken habe ich auch ...

    BeetlebreederGermany
    Vielen Dank für den Hinweis! Ja es ist gut möglich, dass das gar keine Springschwänze sind.

    LG, Mohammed