Fragen zu Oreophoetes peruana vergesellschaftung mit Tausendfüssern und Käfern?

  • Hallo Zusammen!

    Ich möchte mein Exo-Terra-Terrarium (60x45x60 (lxbxh)) neu bevölkern und da fiel die Wahl

    auf die schönen Oreophoetes peruana. In meinem Phasmidenbuch von Alexander Esch steht,

    dass man bei dieser Schreckenart den Futterfarn einfach als ganzes ins Terrarium stellen kann.

    Wie lange überlebt der das? Wäre der dann nach 3 Wochen futtern tot? Oder könnte man den als

    Dauerbepflanzung und Dauerfutter ins Terrarium pflanzen?

    Ich überlege außerdem, die Schrecken mit kleineren Tausendfüssern wie Centrobolus splendidus und Kongo-Rosenkäfern (Pachnoda marginata

    peregrina) zu vergesellschaften. Würde das klappen? Oder würden sie sich alle auf den Farn -

    oder noch schlimmer - auf ihre Mitbewohner stürzen?

    Vielen Dank schon mal im Vorraus!

    Lg, Schreckse

  • Hallo Schreckse

    Ich bin neu hier im Forum, finde aber deine Frage interessant, weil ich mir auch einmal überlegt habe, meine Wandelnden Blätter mit Centrobolus splendidus zu vergesellschaften. Am Schluss bin ich davon abgekommen und halte nun beide Arten in separaten Terrarien. Hier ein paar Gedanken, die vielleicht hilfreich sind? Ansonsten findest du im Forum auch andere Einträge zur Vergesellschaftung von Phasmiden und Tausendfüssern.

    Ein Problem mit Phasmiden ist, dass sie häufig Unmengen an Eiern legen und sich unkontrolliert vermehren können, wenn man die Eier nicht regelmässig absammelt und einfriert. Bei einem Tausendfüssersubstat mit vielen Blattstücken, Holzteilchen usw. wird es aber aufwändig, die Eier zu finden. Ich habe meine Wandelnden Blätter auch über einem solchen Substrat mit Asseln (Porcellio laevis). Es funktioniert, weil ich regelmässig Eier entfernen oder Teile der Bodenschicht einfriere, und weil sich überschüssige Wandelnde Blätter sehr gut verkaufen. Es geht also, ist aber nicht ganz ohne.

    Centrobolus splendidus sind sehr aktive Kletterer. In meinem Terrarium wird jeder Ast pro Nacht wahrscheinlich x-mal auf- und abgewandert, was für Phasmiden möglicherweise störend wäre. Dieses Problem könnte man mit einer weniger kletterfreudigen Taussendfüsserart wohl abmindern.

    So wie ich das gelesen habe, kann die Farnschrecke bei Bedrohung ein Wehrsekret absondern. Ob sie dies auch gegen Käfer oder Tausendfüsser tun würde, kann ich nicht beurteilen.

    Wenn sich Farnschrecken tatsächlich so spezifisch von Farnen ernähren, könntest du möglicherweise tolle Pflanzen (vielleicht gar Epiphyten) in dem doch grosse Terrarium kultivieren, genügend Platz für die Futterpflanze vorausgesetzt. Oder weitere kleine Phasmidenarten, die sich von Brombeeren ernähren und daher eine andere Ressource nutzen (aber Wehrsekret)? Das sind aber nur ein paar Gedanken ohne eigene Erfahrungswerte.

    Wie schnell der Farn von den Farnschrecken weggefuttert wird, hängt natürlich davon ab, wie gross er ist und wie viele Schrecken du hast. Generell fressen Phasmiden aber relativ viel, und Farn wächst nun auch nicht so schnell.

    LG, Mohammed

  • Hallo Mohammed,

    Danke für deine sehr ausführliche Antwort!

    Ich habe bisher 3 Jahre Erfahrung mit Extatosoma tiaratum. Bei denen hatte ich glücklicherweise nie Probleme mit zu viel Nachwuchs, aber danke für die Warnung.

    Stimmt, das mit dem Klettern hatte ich nicht bedacht. Die weniger aktiven Arten wären aber auch weniger spannend... ;)

    Ich hab grad noch mal geschaut, manche sagen O. peruana BLOSS NICHT mit Diplopoden vergesellschaften, andere sagen das es klappt... Ich habe aber leider keine Möglichkeit, sie zu trennen falls es nicht klappt, deshalb würde ich (falls nicht doch noch jemand bestätigt, dass sie sich vertragen) das mit der Vergesellschaftung lassen.

    Schade, aber ich will wie gesagt nicht, dass die Tiere leiden.

    Der Tipp, im Forum nach ähnlichen Threads zu suchen, ist ein echt guter! Ich habe, bevor ich dieses Thema aufgemacht habe, schon einiges gelesen. Aber in den Themen ging es um andere Arten und da war ich mir nicht sicher, ob das auch für O. peruana gilt.

    Wenn sich Farnschrecken tatsächlich so spezifisch von Farnen ernähren, könntest du möglicherweise tolle Pflanzen (vielleicht gar Epiphyten) in dem doch grosse Terrarium kultivieren, genügend Platz für die Futterpflanze vorausgesetzt.

    Das ist eine Superidee!!!! :hurrah:

    Einer der Gründe, warum ich mich für O. peruana entschieden habe, ist dass sie sich von Fan ernähren. Ich stellte mir vor, dass der Farn den Kot der Schrecken als Dünger benutzt, und die Schrecken den Farn als Futter, sodass ein geschlossener Nahrungskreislauf entsteht. Ich war mir aber nicht sicher, ob das auch klappt, oder ob der Farn nicht viel zu schnell gefressen wird. Aber einfach andere Pflanzen ins Terrarium zu pflanzen ist eine Tolle Idee, da diese dann den Kot verwerten und ich den Farn zusätzlich zufüttere.

    Lg, Schreckse

  • Hallo Schreckse

    Verschiedene Leute machen mit den gleichen Arten teils unterschiedliche Erfahrungen, die Haltungsbedingungen sind ja auch nie 100% die gleichen. Das macht es natürlich noch schwieriger die Sache einzuschätzen. Wenn du dann schon eine Weile die Farnschrecke in der Haltung hast, kannst du selber vielleicht auch besser einschätzen wie sich die Art verhält und ob eine Vergesellschaftung in Betracht kommt oder nicht.

    Ich wünsche dir jedenfalls viel Spass und Erfolg beim Einrichten des Terrariums!

    LG, Mohammed