Gefärdung und Ausbruchssicherheit bei Ophistrepus guineensis

  • Hi,

    ich bekomme demnächst 3 Riesentausendfüßler (Ophistreptus guineensis) in ein selbst eingerichtetes Wald-Terrarium.

    Die erste Frage bezieht sich darauf, dass ich mit dem aus dem Garten entnommenen Moos einige Spinnen (bisher Kreuz und vermutlich Wolfsspinne gesichtet) sowie einige kleine Ameisen (hoffentlich kein ganzer Stamm) ins Terra eingeschleppt habe.

    Auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass diese den Tausendfüßlern irgendetwas anhaben können hat evt. jemand Sicherheit ob man sie entfernen sollte oder ob das passt ?

    Des weiteren Wüsste ich gerne ob die Tausendfüßler auch Glaswände bzw. Silikonfugen entlang klettern und womöglich aus den Löchern im Deckel entkommen können ( aufgrund der Einrichtung, der Größe der Tiere und den eher kleinen Fugen eigentlich recht unwahrscheinlich)

    Sie ziehen in ein Gemeinschaftsterrarium mit Achatschnecken // Vampirkrabben (noch nicht ganz sicher)

    LG

    Einmal editiert, zuletzt von GrafGregor (3. Februar 2020 um 22:39)

  • Hi Gregor,

    Also ich entferne Ameisen nur wenn es zu viele sind...ein paar im Terra zu haben finde ich nicht schlimm.

    Spinnen ebenso...

    Ja, Diplopoden können Silikonfugen hochkrabbeln,ziemlich gut sogar.

    Auch Glasscheiben sind kein Problem wenn diese durch das sprühen stark verkalkt sind.

    Bei großen Arten glaub ich allerdings nicht dass du dir da sorgen machen musst - habe das Fugenklettern und Glaskrabbeln nur bei Jungtieren oder adulten kleineren Arten beobachten können.

    Größere Arten bekommen da glaub ich nicht genug Halt:thumbup:

    LG,

    Basti

    LG,

    Basti

  • perfekt, danke

    dann probiere ich es einfach mal aus und Warte ab was passiert.

    Da ich eine Menge Wurzeln/Äste als Klettermöglichkeiten anbiete würde es mich ohnehin wundern wenn sie die kalten Glasscheiben bevorzugen:/

    kennst du evt. einen Weg den Bodengrund effizient mit Nährstoffen anzureichern, außer durch Laub?

    Momentan ist es ein Humus (mit geringem Kokosfaser Anteil) - Waldboden Mix ca.70% mit Moos oder Wurzeln bedeckt.

  • Also ich bin der Meinung dass egal wie gering der Kokosfaser-Anteil auch sein mag er trotzdem zu hoch ist - sorry :pinch:

    Kokosfasern gehen gar nicht,auch wenn sie anteilig eher gering beigemischt sind.

    Was spricht gegen Laub?:/

    Weißfaules Holz hast du drinnen?

    LG,

    Basti

  • Also ich bin der Meinung dass egal wie gering der Kokosfaser-Anteil auch sein mag er trotzdem zu hoch ist - sorry :pinch:

    Kokosfasern gehen gar nicht,auch wenn sie anteilig eher gering beigemischt sind.

    Was spricht gegen Laub?:/

    Weißfaules Holz hast du drinnen?

    https://www.reptilienkosmos.de/terraristik-sh…usziegel/a-755/

    Hier wurde der Kokosfaser - Humus als geeignet für alle Wald-Terrarien angepriesen (Tausendfüßler werden sogar namentlich erwähnt)

    natürlich ist die Kokosfaser Problematik auch an mir nicht komplett vorbei gegangen aber laut Internet besteht das Hauptproblem darin, dass die geringe Nährstoffaufnahme eben durch die Unverdaulichkeit der Fasern zu einem Fressen in enormen Mengen führt.

    Reichert man den Boden extrem mit Nährstoffen an z.b. mit großen Mengen an zerkleinerten Blättern o.ä. sollte das dem entgegenwirken.

    Ich werde es wohl auf einen Versuch ankommen lassen.

    Weißfaules Holz ist bereits vorhanden und da ich am Waldrand lebe in nahezu unerschöpflicher Menge Vorrätig. (Das Becken ist fast fertig kann ja mal ein Bild machen)

    Von der Vergesellschaftung mit Achatschnecken ist abzuraten. Schnecken graben sich ohne Rücksicht auf Verluste ein und können so in der Häutung befindliche Tausendfüsser stören.

    Ich glaube wir haben verschiedene Ansichten auf die Terraristik...

    Mein Ziel ist es nicht alle eventuellen Störungen für die Tiere zu beseitigen und das "perfekte Umfeld" zu schaffen

    Mein Ziel ist es das natürliche Lebensumfeld der Tiere so Detailgetreu wie möglich nachzustellen.

    Aus diesem Grund verwende ich keine "Dose" oder Behälter in ähnlicher Form mit einer künstlichen Höhle und kahlem Bodengrund wie ich es eindeutig zu oft sehe!

    In meinem 120x40x60 Terrarium gibt es Wurzeln, Rinde, Kleine Stämme/Äste, Einen "Mini-Teich", Nebelwerfer, echte Pflanzen, Massen an Moos, usw.

    Davon mal Abgesehen, dass sich meine Achatschnecken noch nie!!! Tiefer als 1-2 cm in den Boden gegraben haben (Gehäuse immer noch oben zu sehen) während die Tausis sich mehrere cm Unter die Erde begeben, ist es durch Natürliche Höhlen etc. sehr Unwahrscheinlich dass sie sich Unter der Erde begegnen.

    Um auf das Argument der Natürlichen Bedingungen zurück zu kommen gibt es im Natürlichen Lebensraum der Füßler mind. 100.000 andere Insekten/Tiere die alle ebenfalls Höhlen Graben oder gar komplett im Boden Leben.

    Daher sehe ich keinen Grund die Tatsache, dass beide Tiere "graben" als Ausschlusskriterium zu sehen.

  • Wenn du das probieren willst kann sich da natürlich keiner von abhalt :wacko:

    Alleine wegen der Verstopfungsgefahr würde ich erneut davon abraten....

    Ich rate grundsätzlich jedem davon ab Kokoshumus zu benutzen...und dass die auf der Seite schreiben dass es für Tausis passt ist eh klar...wollen das Zeug ja verkaufen :wacko:

    LG,

    Basti

  • Hmm wäre jetzt natürlich ein gewaltiger Aufwand das komplette Becken neu zu machen und zudem eine riesen Verschwendung, da ich diesen Boden auf großen Vorrat habe und alle anderen Tiere super damit klar kommen O.o

    Das ist jetzt sehr ärgerlich :/

  • Klar is das ärgerlich,versteht glaub ich jeder hier....

    Aber wenn du deinen Tieren was gutes tun willst dann mach das Substrat neu.

    Würde es nicht auf "einen Versuch ankommen lassen" wie du geschrieben hast - es geht ja schließlich um die Gesundheit deiner Tiere.

    Klar is das nervig aber besser als bei den Tieren eine tödliche Verstopfung zu riskieren:(

    LG,

    Basti

  • Klar is das ärgerlich,versteht glaub ich jeder hier....

    Aber wenn du deinen Tieren was gutes tun willst dann mach das Substrat neu.

    Würde es nicht auf "einen Versuch ankommen lassen" wie du geschrieben hast - es geht ja schließlich um die Gesundheit deiner Tiere.

    Klar is das nervig aber besser als bei den Tieren eine tödliche Verstopfung zu riskieren:(

    ich überlege mir was wegen dem Bodengrund .... hab in einem neuen Thema mein Becken mal Vorgestellt kannst dir ja vlt. mal anschauen ob da noch was auszusetzen ist :)

    Mein Terrarium

  • , Einen "Mini-Teich

    Füßer können ertrinken.

    Hallo Graf Gregor

    Ich möchte mich Boone und Godin anschliessen bezüglich Kokosfasern und Vergesellschaftung mit den Schnecken.

    Die natürlichen Lebensbedingungen hören sich im Prinzip schon gut an.

    Allerdings haben die Tiere in natürlicher Umgebung die Möglichkeit, sich ihren Lebensraum weitgehend selbst auszusuchen, so dass manche Arten vielleicht überhaupt nie aufeinandertreffen.

    Liebe Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine

  • wie im anderen Beitrag zu sehen ist der Mini Teich außer "mini" auch gerademal ca. 1- 1,5 cm tief ... wird schwer darin zu ertrinken

    Der Bodengrund wird mit Normalem Wald und etwas Blumen-Komposterde (nur kompostgedüngt) ausgebessert denke das sollte besser sein.

  • Also spätestens wenn du Nachwuchs hast muss der Mini Teich raus:|

    Brauchst du den unbedingt?

    Diplopoden nehmen ja das Wasser über die Nahrung/Substrat auf oder direkt nach dem sprühen...der Teich wäre also überflüssig:):thumbup:

    entscheide ich mich für die Schnecken als Mitbewohner kann der Teich raus werden es die Krabben ist er essenziell :/

    Allerdings stellt sich auch hier wieder die Frage: Nimmt man den natürlichen Lebensraum Tropische bis (südlich) subtropische Räume merkt man schnell dass sowohl steh- als auch fließgewässer und vor allem Temporärgewässer durch Regen quasi alle 50 Meter zu ihrem natürlichen Lebensraum gehören

    sollten sie nicht auch in indirekter nähe zu einem extrem seichten Gewässer mit flachem Rand problemlos Überlebensfähig sein ?

    3 Mal editiert, zuletzt von GrafGregor (4. Februar 2020 um 20:04) aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Das is ne interessante Frage aber leider gibt es niemanden der die weggespülten Diplopoda -Jungtiere in der Natur ausm Bach oder aus der Pfütze fischt.^^

    Im Terra sieht man die Kleinen halt am nächsten Tag in der Schale treiben....

    Also wenn man auf Nummer sicher gehen will lieber keine Schale rein und gut is;)

    LG,

    Basti

  • Das is ne interessante Frage aber leider gibt es niemanden der die weggespülten Diplopoda -Jungtiere in der Natur ausm Bach oder aus der Pfütze fischt.^^

    Im Terra sieht man die Kleinen halt am nächsten Tag in der Schale treiben....

    Also wenn man auf Nummer sicher gehen will lieber keine Schale rein und gut is;)

    diese Frage stellt sich zum Glück erst bei Nachwuchs

    PS : Möglicherweise erweckt meine Sichtweise auf manche Themen den Eindruck, dass mir das Wohl der Tiere nicht wichtig währe, was aber in keinster Weise der Fall ist. Mir persönlich Wiederstrebt bloß alles, was von den natürlichen Umständen abweicht, zumal diese Sachen ( wie der Teich) positive Effekte auf das entstehende Ökosystem haben die ich manuell ersetzen müsste.

    Mit dem Gedanken die Terrarien/ Aquarien möglichst Naturgetreu zu halten auch wenn das manchmal nachteile für das Tier mitbringt habe ich bis jetzt bei meinen (inzwischen SEHR) vielen Terrarien und Aquarien noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Meiner Meinung nach steigern sich viele Terrarianer und Aquarianer so sehr in ihre Verantwortung für das Tier hinein, dass sie vergessen wie erstaunlich Stark und anpassungsfähig die Natur ist :) Immerhin leben diese Tiere Sehr viel länger auf der Erde als wir .... und dass passiert nicht wenn man in einer Pfütze ertrinkt ;)

  • dass sie vergessen wie erstaunlich Stark und anpassungsfähig die Natur ist :) Immerhin leben diese Tiere Sehr viel länger auf der Erde als wir

    Das ist richtig, wenn man die Tierarten an sich betrachtet, also als ganze Gruppe und nicht die einzelnen Individuen.

    Dazu ein Beispiel:

    Ratten wird nachgesagt, dass sie sehr viel überleben können und sehr anpassungsfähig sind, was auch durchaus zutrifft.

    Wenn man jetzt aber die einzelne Ratte betrachtet, wird man feststellen, dass sie nur eine recht begrenzte Lebensdauer hat, anfällig für Erkrankungen ist und leider oft ein unschönes Ende findet.

    Die Anpassungsfähigkeit resultiert eher aus der sehr schnellen Fortpflanzung und dem Leben in Rudeln, gilt aber nicht unbedingt für das einzelne Tier.

    Viele Tierarten pflanzen sich in großer Menge und in kurzen Abständen fort, kalkulieren damit sozusagen den natürlichen Schwund mit ein.

    Ohne mich jetzt damit besonders gut auszukennen, denke ich doch, dass das auf unsere Diplopoden auch zutrifft.

    Ich finde es erstrebenswert, den natürlichen Lebensraum so gut wie möglich nachzuahmen, allerdings wird uns das niemals gelingen.

    Mir persönlich widerstrebt es, meine Pfleglinge bewußt irgendwelchen Gefahren oder Freßfeinden auszusetzen.

    Wobei mir durchaus bewußt ist, dass das immer wieder geschieht, wenn man sich z. B. durch selbstgesammeltes Substrat Räuber einschleppt.

    Liebe Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine