• Liebe Diplopoden-Freunde,

    täglich lege ich etwas Frischfutter auf das Substrat nach. Was meine Tausis (Spiropoeus fischeri und Spirostreptus spec 1) nicht vertilgen, das putzen die weißen Asseln so ratzeputz weg, dass ich so gut wie keine Probleme mit Schimmel habe :) .

    Aber kann die regelmäßige Frischfuttergabe nicht auch auf Dauer schädlich sein? Wir alle haben wohl noch den Glyphosat-Skandal vor Augen. Zwar kaufe ich für meine Tiere nur Bio, und wenn ich es mal nicht zum Biosupermarkt schaffe und herkömmliche Ware kaufe (gibt aber in immer mehr Discountern auch Bio), dann esse ich das nur selbst. Trotzdem ist ja auch Bioanbau nicht ganz ohne Spritz- und Düngemittel möglich, wenn man eine weitreichende Versorgung erzielen will. Verzichtet wird wohl weitestgehend auf synthetische Chemie wie aus dem Hause Bayer(Monsanto).

    Können sich die evtl. schädlichen Stoffe im Substrat anreichern und sich auf die Tausis auswirken?

    Viele Grüße
    Anton

  • Hallo Anton

    Ich persönlich glaube, dass es inzwischen unmöglich ist, unbelastete Lebensmittel zu bekommen.
    Die Spritzmittel, Dünger und alle möglichen Schadstoffe sind doch in unserer gesamten Umwelt verteilt. Selbst Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten sind nicht frei davon. Man hat nur Einfluß darauf, dass man selbst nicht spritzt und nur angemessen mit Kompost oder Vergleichbarem düngt und die Mikroorganismen im Boden fördert.
    Diese bauen bestimmt einige für uns schädlichen Stoffe ab, aber ich denke, die kommen da überhaupt nicht mehr hinterher.

    Verhindern kann man Schadstoffeintrag sicherlich nicht, nur eben reduzieren. Auch das WFH und die verrotteten Blätter aus dem Wald sind sicherlich nicht unbelastet.
    Inwieweit das unseren Tausis schadet...keine Ahnung.
    Ich denke, wenn das Zusatzfutter geschält ist bzw. gut gewaschen, ist schon einiges weg. Bioware zu kaufen ist natürlich auch kein Fehler.
    Mehr können wir meiner Meinung nach nicht tun.

    Liebe Grüße
    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Liebe Sabine,

    vielen Dank, das denke ich auch. Ich schäle grundsätzlich jedes Stück Obst oder Gemüse, wasche es vorher, wasche auch vor und nach jedem Eingriff im Terrarium meine Hände. Dazu benutze ich in Bad und Küche je ein eigenes Handtuch, um nicht Spuren von Haushaltsmitteln oder Shampoo einzutragen. Mehr kann ich wohl nicht tun.

    Eine andere Frage: Beobachtest Du auch, dass einzelne deiner Diplos regelmäßig trinken? Ein großer Spiropoeus fischeri hängt seit einigen Nächten fast immer am Napf, manchmal ziemlich lange. Zu trocken ist es in meinem Terra aber nicht. Kann das auf eine Erkrankung hindeuten?

    Viele Grüße
    Anton

  • Gestern abend hatte ich dann gesehen, dass mein Spiropoeus seinen Darm weit ausgestülpt hatte! Minutenlang hat er sich gemüht, zwei winzige Kotkrümel rauszupressen. Nach einiger Zeit waren die Analklappen wieder zu, er hatte sich geputzt. Hoffentlich ist er den Ileus, der es wohl gewesen ist, losgeworden, denn er machte danach einen normalen Eindruck, als er in sein Versteck zurück gekrabbelt ist. Hoffentlich wiederholt sich das nicht.

    Kokoshumus vermeide ich aus hier oft diskutierten Gründen, über die ich mich auch im Vorfeld schon informiert hatte. Das kommt mir nicht zu Diplos.

    Viele Grüße
    Anton

  • Hallo Anoton,

    meien Spiropoeus fischeri sind auch regelmäßig am Wassernapf und trinken ein paar Minuten lang. Das scheind normal zu sein. Bei mir ist das Substrat auch überal feucht. Bei meinen Sp.6ern sehe ich es aber auch das der Wassernapf gut besucht ist. Zwar nicht so oft wie bei den Spiropoeus fischerie aber man erwischt doch immer wieder mal einen. ;)

    Das mit dem Darm hatte ich auch bei meinem A.Gigas. Sie sind zum teil minuten lang mit den offenen Analklappen rumgelaufen und es kam nichts raus. Hier weiß ich leider nicht ob es auf eine Krankheit hindeutet. Meine hatten das gut ein Jahr und dan sind Sie gestorben. Ich weiß aber nicht ob es daran lang. Die Tiere waren schon adult und nicht mehr die Jüngsten.

    Vieleicht weiß jemand anderes noch was dazu oder hat auch schon die gleiche Beobachtung machen können. :)

    Viele Grüße

    Marvin

  • Heyho,

    also meine Füßer gehen auch alle sehr gerne und regelmäßig an den Wassernapf
    -die großen Arten (Spirostrep.sp.6/sp.12) trinken dabei dann länger als die kleineren Arten (Centrobolus ruber vulpinus/splendidus)
    Das kann bis zu 20 Minuten dauern - obwohl ich beobachten konnte dass sie dazwischen immer wieder Trinkpausen einlegen.
    Offenen Analklappen/ausgestülpter Darm konnte ich auch schon beobachten
    -meist nach dem Sprühen wenn alles schön feucht ist, dann pressen sie ihren Darm auf den Boden und nehmen so die Feuchtigkeit auf.
    Dass sie mit offenen Analklappen rumlaufen hab ich auch schon ein paar mal beobachten können - irgendwann sind die Klappen dann wieder geschlossen und alles is gut ;) Da es den Tieren gut zu gehen scheint mach ich mir da keinen Kopf...

    LG,
    Basti

    LG,

    Basti

  • Hallo

    Ich sehe nur ab und zu einen am Wassernapf, also C. spledidus, S. gregorius und D. macracanthus.
    Den einzelnen S. fischeri habe ich erstaunlicherweise noch nie trinken gesehen, obwohl er über den Winter der aktivste war.
    Ich habe den Wassernapf auch erst irgendwann im Herbst hingestellt, habe da also noch nicht so viel zu berichten. Bei mir im Terra ist es noch eher ruhig, wobei seit ein bis zwei Wochen so ganz langsam wieder mehr zu sehen ist.

    Das mit den ausgestülpten Analklappen konnte ich auch schon ein paar mal beobachten. Da wurde dann wirklich Flüssigkeit aufgenommen, meist von der Terrarienscheibe. Also nichts zum Sorgen machen.
    Ein paar mal habe ich auch schon gesehen, dass die Analklappen nach dem Kötteln nicht gleich wieder eingeklappt wurden. Nach kurzer Zeit und ein bißchen Putzen war das dann aber auch erledigt.

    Liebe Grüße
    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Lieber Marvin, lieber Basti, liebe Sabine,

    jetzt komme ich mal dazu, mich für Eure ausführlichen und konstruktiven Beiträge zu bedanken :) . Es beruhigt mich, dass die Tiere ab und zu mit offenen Analklappen und ausgestülptem Darm herumlaufen, auch wenn ich es zuvor noch nie beobachtet hatte (wohl aber natürlich Klappe auf, raus und Klappe wieder zu :D ). Mein Tier hing eine halbe Stunde lang im Wasser und hat getrunken, was ich an der Schmeck-Tast-Bewegung der Fühler erkannte, hinten hat sie entweder mühsam Kot herausgepresst oder zusätzlich Feuchtigkeit aufgenommen. Ich glaube, Shura schreibt in ihrem Buch, dass sie das manchmal tun, allerdings eher bei zu großer Trockenheit.

    Meine beiden anderen Sp. fischeri liegen seit gut einem Monat meist zusammengerollt in der hintersten, dunkelsten Ecke unter Rindenstücken zusammengekuschelt. Sie wirken aber intakt, belebten sich normal, als ich sie vorsichtig auf meine Hand setzte. Jetzt lasse ich sie natürlich wieder in Ruhe. Verbringen Diplos wirklich Monate völlig inaktiv, in denen sie auch nicht fressen? Energiesparen? Ein Forenmitglied hat mal vor ein paar Jahren beschrieben, wie er/oder sie? einen Spirostreptus spec 1 direkt hinter der Glasscheibe im Substrat drei Monate lang beim Nichtstun beobachten konnte. Wenn die wirklich solche Ruhephasen einlegen und damit Leben aufsparen - schönes Dasein! Dazu könnte dieses Winterwetter mit dem wenigen Licht auch mich verleiten... ;)

    Zuguterletzt: Einkauf von Biogemüse finde ich immer empfehlenswert. Soweit es natürlich geht, nehme ich halt etwas mehr Geld für gesundes Essen in Kauf. Vorteil: Meine Füßler und ich sind derzeit die einzigen nichtpflanzlichen Bewohner meines Haushalts, auch zusammen brauchen wir nicht sooo viel.

    Liebe Grüße
    Anton