Spinnen-Assel

  • Hallo,

    ich habe mal eine Frag zu den Spinnenasseln. Beim Ausräumen des Gästequartiers von den überwinterten Juliformias hatte ich das Glück, eine kleine Vertreterin dieser Art genauer zu studieren und auch zu fotografieren.

    Das ist zunächst ein Diplopode und wenn man die von vorn genau betrachtet gibt es da ein Beisswerkzeug ähnlich dem der Skolopender.

    Der Name Assel passt eigentlich gar nicht oder ?

    Weiss jemand, von was die sich ernähren ? Verfügen die über Gift zum töten ?

    Grüsse aus GR

    Lothar

  • 8oHi Lothar!Sie echt furchterregend aus ,das Insekt auf dem Foto! 8o
    Hallo Lothar
    Aber nun mal noch eine Frage!!
    Wie sieht es eigentlich mit der Artenvielfalt unter den Dipolopoden aus? Du hat bis jetzt nichts drüber verlauten lassen aber ich denke mir in Griechenland müsste es doch nur so wimmeln von unterschiedlichen Diplopodenarten oder auch nicht? Weist du da eventuell mehr? Das was du bis jetzt hast drüber verlauten lassen, bezieht sich glaube ich immer auf ein und die selbe Gattung? Leider hast du nur eine sehr langsame Internetverbindung sonst würde ich sagen sende mal ein paar Fotos von unterschiedlichen Tausis ins Forum rüber falls mehrere Gattungen bei dir rum krabbeln sollten. Es wäre schön wenn du trotzdem hin und wieder mal die eine oder andere neue Diplopodengattung aus deiner Heimat in Form von neuen Fotos ins Forum stellst. Das wäre echt super!!
    Gruß Mathias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lothar,

    Zitat

    Original von Lothar Gutjahr
    Das ist zunächst ein Diplopode und wenn man die von vorn genau betrachtet gibt es da ein Beisswerkzeug ähnlich dem der Skolopender.

    Stimmt so nicht ganz, denn Scutigera coleoptrata gehört zu den Chilopoden und nicht den Diplopoden.

    Soweit ich weiß haben die Tiere ein Gift, aber frag mich bitte nicht nach Nährem - vielleicht kann uns da Jochen weiterhelfen.

  • Hallo Mathias, hallo Robert,

    habe immer gedacht, dass es dann ein Dilopode ist, wenn zwei Beinpaar pro Körperring vorhanden sind. Schönen Dank aber für die Info. Ich gebe mal ein Foto von oben dazu, wo man den Grund meines Missverständnisses besser erkennt. ( die können mit ihren langen Beinen richtig rennen )

    Mathias: Was die Artenvielfalt anbelangt, habe ich noch keine grösseren Untersuchungen gemacht, weil diese eine Art, wie sie jetzt auch bei dir sind zu mir kommen und ich sie nicht suchen brauche.
    Das ist aber vorgemerkt und da wird dann schon mal der eine oder andere Stein umgedreht um zu schauen wer da wohnt, smile.
    So wie ich neben der Garage unter einem Stapel Marmorplatten ein herrliches Kreuzkrötenpärchen weiss, kennt man sich allmählich in seinem "Terrarium" aus.

    Grüsse aus GR

    Lothar

  • Hi Lothar,

    ich hatte letzten Winter ein solches Exemplar bei mir für einige Wochen zu Gast. Was aus Madame geworden ist, weiß ich nicht, sie ist ausgebüchst.

    Es ist eine Skolopenderart (spinnenassel ist ein völlig irreführender Begriff), und sie hat Gift. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass sie beim Menschen durch die Haut beißen kann. Falls doch (z. B. in eine halbverheilte Wunde hinein), rechne mit einem Ergebnis wie bei einem Wespenstich.

    Sie ernähren sich von allen möglichen lebenden Tieren, die bis zu halb so groß sind wie sie selber. Am liebsten aber von relativ kleinen. Mit ihren langen Beinen springen sie auf Gruppen drauf und halten nach Möglichkeit weitere Opfer fest, während sie eines fressen.

    Weitere Links zu diesen Tierchen findest du hier:

    Ein tolles Bild:
    http://www.reptilis.org/scutigera/image2.html

    Hundertfüßer-Seite (dort auf Pix klicken):
    http://www.scolopendra.de/

    Eher amüsante Artbeschreibung von einer Studentin, die die Tiere nicht leiden kann:
    http://www.math.umd.edu/~schris/scutigera.shtml

    Tschüssi *wink*

    Millenium

  • Hallo Millenium,

    schönen Dank für die Links. Von Zeit zu Zeit sehe ich da mal einen an der Hauswand und für ein Foto werden die dann schon mal "vorübergehend festgenommen".

    Der derzeit einzige Mitbewohner( S.cingulata ) hat sich gerade über einen 12 cm langen Erdläufer her gemacht, den aufgewickelt / gefaltet oder vielleicht sollte man besser zusammengeknüllt sagen, hält ihn mit den ersten acht Beinen fest und frisst jetzt genüsslich.
    Und ich dachte die vertragen sich vielleicht.

    Gruss Lothar

    Einmal editiert, zuletzt von Lothar Gutjahr (11. April 2005 um 14:12)

  • huch 8o 8o
    das ist mal ein gruselig aussehendes tier. aber irgendwie total hübsch :D :D

  • Spinnenasseln sind echt hübsche Tiere und hervorragende Jäger, einem Scutigera gigas wollte ich nicht unbedingt über den Weg laufen 8o

    Um hier ein bißchen Klarheit in die (systematische) Welt der Chilopoden zu bringen. Es gibt innerhalb der Hundertfüsser folgende Ordnungen:

    - Scutigeromorpha, also die Spinnenasseln um die es hier geht
    - Scolopendromorpha, den berüchtigten Skolopendern von denen es in Deutschland übrigens auch ein paar wenige kleine Arten gibt
    - Lithobiomorpha, den skolopenderähnlichen Steinläufern
    - Geophilomorpha, die langen dünnen Erdläufer

    @Lothar: Bei den Diplopoden sind die Tergite (Rückenplatten) und Sternite (Bauchplatten) miteinander im Verhältnis 1:1 verwachsen und daher kann man die Beine den Doppelsegmenten sehr gut zuordnen. Bei den Chilopoden sind sie nicht miteinander verwachsen und es gibt weniger Tergite als Sternite, dadurch sieht es teilweise so aus als ob ein (Rücken-)Segment 2 Beinpaare trägt.

  • peter
    Wie groß muss ich mir denn so einen S. gigas vorstellen? 8o
    Und in welchem Land bzw. Erdteil sind sie zu Hause?
    Viele Grüße, Andrea

    Einmal editiert, zuletzt von Andrea (13. April 2005 um 13:36)

  • Dass mit dem S. gigas sollte nur ein Scherz sein. Es gibt nur wenige Spinnenasselarten und die bleiben alle ziemlich klein. Aber eine 30cm lange Spinnenassel, dazu die sehr langen Beine und die Geschwindigkeit, das wäre eine gruselige Vorstellung. Da hätte wahrscheinlich auch kein Scolopendra gigantea eine Chance in einem Zweikampf.

  • Schade dass heute nicht der erste April ist, sonst wäre er in Südamerika zuhause und gelangt gelegentlich mit Bananen in unsere Supermärkte um sich dort auf kleine vorbeilaufende Kinder zu stürzen :D:D:D:D:D

  • Hallo Peter,

    hier hat man nach dem 1. April auch keine von den grossen Bremsen gesehen. Eigentlich schade oder ?

    Nochmal zu den Spinnenasseln. Die sind ja sagenhaft schnell im Spurt. Ich hatte noch grosses Glück, dass die "mediengeil" war und für die Fotosession sitzen blieb.

    Gruss Lothar

  • Hmm, hier in Karlsruhe soll sich Scutigera coleoptrata ja auch angesiedelt haben. Diesen Sommer werd ich wohl mal die Augen auf halten ;)

  • Hallo Jahn,

    das klingt interessant, dann können wir ja mal die Grössen vergleichen.
    Einen nachträglichen Geburtstagsgruss aus GR

    Lothar

  • Zitat

    Original von Millipeter
    Dass mit dem S. gigas sollte nur ein Scherz sein. Es gibt nur wenige Spinnenasselarten und die bleiben alle ziemlich klein. Aber eine 30cm lange Spinnenassel, dazu die sehr langen Beine und die Geschwindigkeit, das wäre eine gruselige Vorstellung. Da hätte wahrscheinlich auch kein Scolopendra gigantea eine Chance in einem Zweikampf.

    Schaut mal
    http://www.entomologie.de/cgi-bin/webbbs…rames;read=2796

    8 cm halte ich auch schon für recht kapital! ;)

  • Hallo,

    diese Grössen kann ich mir durchaus vorstellen. Wenn man Fühler und Beine mit messen würde ist man schnell über der 10 cm Grenze.Die Fühler sind so lang oder länger wie der Körper.
    Ich habe vor drei Jahren eine grössere fotografiert, nur ist das Bild auf einem mit XP und Speichererweiterungsversuchen hängengebliebenen Rechner drauf, wo ich bis lang zu faul bin den wieder ordentlich am laufen zu bringen.

    Im Moment geht auch die Überholung unserer "Schiffsflotte" vor.

    Ach Mathias: wir sind uns einig, dass es sich um einen Hundertfüsser handelt. Also kein Insekt, wenn ich bitten darf,smile.

    Gruss Lothar

    Einmal editiert, zuletzt von Lothar Gutjahr (15. April 2005 um 20:51)