Eine kleine Geschichte von einem der Tausis lieben lernte...

  • Hallo
    Ich möchte euch heute einmal eine kleine Geschichte erzählen. Als ich von Füßer-Virus befallen wurde, war mein Freund sehr skeptisch und wollte die Tiere nicht einmal anschauen, weil die ja so eckelhaft sind. Das ging einige Zeit so, auch Bilder wollte er keine sehen. Nach dem sich bei mir die Terras immer weiter ausgebreitet haben und er ein ganzes freistehendes Stockwerk hat, kam irgendwann einmal die vorsichtige Anfrage, ob ich nicht ein Terra zu ihm bringen kann. Irgendwie wurde aus der Sache nichts und das Thema verschwand mit der Zeit wieder vom Tisch.
    Zu meinem Geburtstag, im April, dann die riesen Überraschung. Von meiner Schwiegermutter ein merkwürdiger Brief in dem die Rede von Romeo und Julia ist und vor der Tür ein großer Lieferwagen, zwei Männer schleppen sich ab und tragen ein wirklich riesiger Terra (120x60x80) herein. Romeo und Julia so stellte sich herraus waren zwei Spirostreptidae [lexicon]sp.[/lexicon] 9, wobei Romeo leider am nächsten Tag verstorben ist. Die beiden kamen leider aus einer Zoofachhandlung und Julia habe ich seit dem Einsetzen nur einmal wieder gesehen.
    Nach dem ich mit meinem Freund im Wald war um Substrat zu sammeln und Julia verschwunden war, meinte er, das ist etwas fad, wir brauchen mehr (ein Satz den wohl jeder hier kennt). Also, was macht man da? man bringt einmal Shuras Buch mit. Schon bald waren einige hübsche Arten ausgewählt. Als die ersten Tierchen ankamen, war die Aufregung groß, wie sehen die wohl aus, wenn sie wirklich da sind, sind die wirklich so bunt....?
    Mittlerweile wohnen in dem Terra neben Julia noch fünf Centrobolus ruber vulpinus und sechs Dendrostreptus macranthus. Ich freue mich natürlich immer, wenn ich einen der kleinen sehe.
    Sobald mein Freund gemerkt hat, dass die Tiere raus kommen, wenn er das Licht abschaltet, wurde es zum Täglichen Ritual vor dem Schlafen gehen, Terra steht im Schlafzimmer, noch einmal das Licht anzudrehen und zu zählen wie viele Tausis wirklich da sind. Mein Freund ist so begeistert von den Tausis, dass jeder Gast der kommt immer das Terra besichtigen muss, und selbstverständlich muss dann auch eines der armen Tiere für eine Begehung der Hand des Gastes herhalten. Wiederstand ist in diesem Falle zwecklos. :D
    Momentan bin ich auf der Suche nach ein paar schönen Geburstagstausendfüßen und habe zum Glück noch viel Zeit was schönes zu finden.
    Ich wollte euch einfach einmal diese Geschichte näher bringen, weil sie schön zeigt, wie Menschen ihre Meinung ändern können und mit was sie Freude haben.
    Liebe Grüße
    Antonia

  • Liebe Antonia,

    so was wird mir mit meinem Kerl leider nicht passieren *grmpf* Glückwunsch...

    Dann würde ich was zeigefreudiges suchen, dass auch eine gewisse Größe hat, ich selber mit ein großer Fan von Odontostreptus spec. 2.

    Alternativ Gigas? Julia hat aber viel Platz, da bietet es sich durchaus an noch was zuzupacken.

    Gruß Jenny

  • Jenny, wenn das bei Dir immer noch der gleiche "Kerl" ist, dann hat er doch wohl schon seine Leidensfähigkeit bewiesen, wenn ich an die diversen früheren Abenteuer denke...... :D:D:D
    Und Antonia, wie wärs denn mal mit ein paar schönen ordinären Füssern, die man zu jeder Tageszeit auch mal oben sieht und die optisch durchaus was zu bieten haben, grad gestern habe ich mal wieder einen meiner ältestens Species 1 in einer Terraecke beim Putzen beobachtet, orange-braun im Wechsel mit olivgrün, hat schon was, muss man nur eine Einstellung dazu haben... ;););)
    Gruß K.

    "Bildung ist das Bewußtsein der Zusammenhänge." KAESTNER, aber der Alfred und nicht der Erich, 1963

  • Hallo,
    Gigs und Spec. 1 sind schon in einem anderen Terra, aber die Spec. 1 konnte ich in letzter Zeit öfters bei Paarungen beobachten, also vielleicht gibt es ja Nachwuchs und der kann dann übersiedeln...^^
    Liebe Grüße
    Antonia

  • Das Zählen der Füsser vor dem zu Bett gehen kommt uns sehr bekannt vor.
    Bei uns hat der Sohnemann damit angefangen. Aus einem Terrarium sind nun mehrere geworden und der Füsser-Virus hat sich auf die gesamte Familie ausgebreitet.

    Sogar der Herr Papa steht nun Abends mit der Taschenlampe im Zimmer des schlafenden Sohnes und zählt noch mal und staunt und schaut.

    Schön, wenn alle Freude am Hobby von einem Familienmitglied haben.

    Liebe Grüße schickt
    Caroline samt Familie

  • Hab´ da auch so eine ähliche Geschichte. Vor ein paar Jahren, da wusste ich von der Existens von solchen Füßern nicht mal was, sind wir (mein Mann und ich) ins Zoogeschäft gegangen um etwas zu besorgen. Und da hatte ich sie gesehen: Drei stattliche Exemplare Archispirostreptus Gigas. Von da an gingen mir die Tierchen nicht mehr aus dem Kopf. Hatte meinen Mann viele Wochen lang damit genervt bis er eines Tages sagte: "Wir müssen in der Stadt noch was besorgen". Zu dem Zeitpunkt ahnte ich noch nichts. Es ging wieder zur Zoohandlung, und ich schaute sofort nach den dreien. Sie waren alle noch da. Mein Mann rief eine Verkäuferin herbei und ließ alle drei einpacken. Ein großes Terra hatte ich sowieso leer, und alles andere wurde dann auch noch besorgt.

    Inzwischen stehen hier neben den fünf Vogelspinnenterrarien und einem großen Landeinsiedlerkrebsterrarium 5 Terrarien mit Tausendfüssern herum.

    Und Besucher werden auch bei uns immer zuerst zu den Terrarien geführt... ^^

  • Jenny, wenn das bei Dir immer noch der gleiche "Kerl" ist, dann hat er doch wohl schon seine Leidensfähigkeit bewiesen, wenn ich an die diversen früheren Abenteuer denke...... :D:D:D

    Was weißt du was ich nicht weiß bzw. schon wieder vergessen habe? ?(:D

    Du hast natürlich insofern Recht, dass er mit meinem Zoo und meiner Tierverrücktheit leben muss, obwohl es ihn nicht die Bohne interessiert was hier kreucht und fleucht. Das er ihn toleriert ist zwar schonmal super (sonst wären wir aber auch nie zusammen gekommen), nur würd ich mir ab und zu schon wünschen, dass er sich von meiner Begeisterung ein wenig anstecken lässt oder wenigstens ab und an so tut. Ist schon manchmal frustrierend, wenn du freudestrahlend zum Beispiel deinen Nachwuchs (egal ob Phasmide, Füßer oder Rennmaus) präsentierst und nicht mal einen Blick oder ein Schulterzucken hervorlocken kannst. Bestenfalls ein "Hm, ja..." Ich glaub ich könnte in meine Terrarien Stofftiere setzen und es würde Wochen oder Monate dauern bis er merkt, dass da niemand mehr wohnt. Wenn überhaupt... Da werd ich eben ein wenig neidisch, wenn andere berichten , dass der Partner mit der Zeit selber ein wenig Tierliebe an den Tag gelegt hat, das musst du mir zugestehen. Es ist doch toll, wenn es einem gelingt die Begeisterung weiterzugeben und zu teilen, da macht es gleich mehr Spaß... Caroline trifft es genau: "Schön, wenn alle Freude am Hobby von einem Familienmitglied haben." Und letztlich ist es schlicht auch praktisch, wenn du mal ein paar Tage weg bist oder dich nicht so kümmern kannst und der Partner kann dann notfalls mal einspringen und du weist alles in guten Händen.

    Gruß Jenny