Tausendfüßer und Geckos / Reptilien

  • Hi,

    ich schreibe mal hier ein Pro / Contra Thread für alle Füßer im Gecko-Terri-fanatiker:

    Einige Terrariener - vermehrt Phelsumenhalter von P. grandis kommen auf die Idee oder werden auf die Idee gebracht Tausendfüßer als Gesundheitspolizei im Terrarium zu halten.
    Ganz ehrlich: Die beste Gesundheitspolizei ist der Kratzrechen des Pflegers / Terrarianers.

    Angebliche Vorteile der Vergesellschaftung wären:
    Die Tausendfüßer fressen die Kacke weg - das Stimmt nur bedingt - diese lassen oftmals die Harnsäureklümpchen des Kotes liegen.
    Blickfang im Terrarium - Das stimmt auch nur solange wie der Tausendfüßer zu sehen ist - die meisten Arten legen eher eine verstecktere Lebensweise an den Tag und kommen erst zur Dämmerung aus ihren Verstecken.

    Nachteile der Vergesellschaftung sind:
    Es wird oftmals der falsche Bodengrund angeboten. -> Kokoshumus ist für Tausendfüßer schädlich.
    Die Tausendfüßer stören die Reptilien in ihren Ruhephasen - und umgekehrt.
    Tausendfüßer können Wehrsekrete - manchmal sogar recht üble - absondern, die dem Reptil schaden können - vorzugsweise bei Aufnehmen des Tausendfüßers bzw. aufnehmen deren Jungtiere.
    Große Tausendfüßer können im Extremfall die Reptilien regelrecht festhalten und anfressen.
    Das geht auch anders rum: Reptilien fressen die Tausendfüßer oder zumindest deren Nachwuchs, was aufgrund der Wehrsekrete im mildesten Fall mit einer Magenverstimmung endet.

    Da halte ich mir doch lieber Weiße-, oder Rollasseln, die sind ungiftig, klein, harmlos und dazu noch ein kalziumreiches Futtertier.

    P.S: Wem noch Nachteile / Vorteile einfallen kann hier dazu eine Antwort schreiben. Die Antworten werden dann je nach Verwertbarkeit mit ins Thema übernommen.

    Gruß Joschka

    "I´m the lizard king, i can do everything" - Jim Morrison

    2 Mal editiert, zuletzt von Joschka (17. April 2012 um 19:42)

  • ich seh da eigentlich kein Problem am Boden lebende Füsser mit Baum Bewohnenden Echsen zu vergesellschaften,die werden sich ja so gut wie nie begegnen

    Gruß Tom

  • Da teuschst du dich aber gewaltig Tom, meine Epibolus sind damals wie die verrückten an allem hochgeklettert. Zumal "Bodenbewohner" noch lange nicht heißt dass sie nur auf dem Boden sitzen, klettertouren sind immer drin. Katzen sind auch Bodenbewohner, können einem aber auch mal in einem Baum begegnen ;) .

    Gruß

  • na darum hab ich ja Boden bewohnende geschieben ohne die Art zu benennen denn nicht alle Füsser klettern auch, und zb: Taggeckos sind nie auf dem Boden anzutreffen das sollte doch eigentlich passen


    Tom

  • Nein eben nicht. Vergesellschaftungen in unseren Maßstäben passen nicht einfach so! Und wenn Taggeckos nie auf dem Boden anzutreffen sind frage ich mich, ob die Phelsumen auf Mauritius und La Réunion alle verstrahlt sind, denn die hab ich in fast jeder Agave am Boden gefunden... Und ich hab dir doch schon geschrieben "bodenbewohnende" heißt garnichts.... nur, dass sie überwiegend dort leben! Klettern tun sie trozdem. Zumal muss man bei Phelsumen täglich beregnen, der Boden würde versumpfen und die Diplopoden damit ertrinken. Passt was? Ich glaub nicht.

  • Hallo zusammen

    ich hab bei meinen grossen Gigas zwei Stummelschwanzchamäleons und die wissen schon wo sie ungestört sitzen können.
    Warum diese sich nicht zusammen treffen, liegt wohl an der dicke der Äste für die Chamelions welche zu dünn für die grossen Gigas sind.
    Es müssen natürlich auch verschieden Wärme-, Kältezonen geben, welche bei 800 Höhe leicht zu realisieren ist.

    Grüsse
    Morro

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  • Hi Morro,

    und wie lange funktioniert das schon? - Stummels sind ja übel Stressanfällig.
    Hattest du dann von den Stummels schon NZ?
    Bzw. kam es beim Weiblichen Tier zur Eiablage?

    Ich denke du kannst erst von einer funktionierenden Vergesellschaftung reden wenn die Stummels erfolgreich nachgezogen haben.

    Grüße Joschka

    "I´m the lizard king, i can do everything" - Jim Morrison


  • Joschka

    Große Tausendfüßer können im Extremfall die Reptilien regelrecht festhalten und anfressen.
    Das geht auch anders rum: Reptilien fressen die Tausendfüßer oder zumindest deren Nachwuchs, was aufgrund der Wehrsekrete im mildesten Fall mit einer Magenverstimmung endet.


    Hi Joschka,
    ich selbst halte Heteropteryx dilatata mit A.gigas zusammen (die einzige Fremdmischung, die ich mir erlaube) und habe nie beobachten können, dass die Gigas die Dilatatas würgen und aufressen. Tausendüßer sind doch keine Jäger und gehen nur an totes tierisches Material. :huh: Verwechselst du die harmlosen Füßer mit Scolopendern ?(


    Dass wiederum Reptilien die Füßer anknabbern kann ich mir sehr gut vorstellen.


    LG Juli

    Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen. (Arthur Schopenhauer)

    Ich suche Acladocricus [lexicon]sp.[/lexicon]

  • Hi,

    Juli, nein, verwechsle ich nicht... stell dir einfach so nen gigas vor, der ein langsames Erdchamäleon festhält und aus jux reinbeisst...
    Oder du hast schon ein betagtes Reptil, das einfach nicht mehr so schnell kann...
    Oder einen anderen unglücklichen Unfall.
    Dass kleine Reptilien große Tausendfüßer anknabbern halte ich eher für unwahrscheinlich.

    So ein Skolopender würde vor kaum etwas halt machen, der würde sich bestimmt auch was größeres wie Nackenstachler krallen,
    aber ich denke jemand der seine Skolopender nicht seperat und verschlossen hält, handelt unverantwortlich.

    Grüße Joschka

    "I´m the lizard king, i can do everything" - Jim Morrison

  • Für mich sind Menschen, die Scolopender halten eh etwas suspekt ;)

    LG Juli

    Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen. (Arthur Schopenhauer)

    Ich suche Acladocricus [lexicon]sp.[/lexicon]

  • Moin,

    allgemein zur Vergesellschaftung: Eine Vergesellschaftung mehrerer Tierarten oder Gattungen bringt nur dem Halter einen Vorteil. Er spart Platz. Für die Tiere entstehen dadurch keinerlei Vorteile, eher im Gegenteil. Das zusammenleben auf so engem raum wie in den Terrarien die wir bieten können sorgt für enormen Stress der die Tiere auf kurz oder lang eingehen lässt. Nur weil eine Vergesellschaftung ein, zwei oder vier Jahre gut geht heißt das rein garnichts. Viele Reptilien und Amphibien werden zehn Jahre und älter, es ist nicht abzusehen welche Langzeitfolgen eine Vergesellschaftung, wenn auch "nur" mit Diplopoden, haben kann. Schlichtweg ist es so, das jeder erfahrene Terraristiker davon abrät weil die Erfahrungen der letzten Jahre deutlich gezeigt haben das Vergesellschaftungen nur unter bestimmten Vorraussetzungen funktionieren. Ich habe selbst meine Erfahrungen im Thema Vergesellschaftung und kann auch nur dazu sagen: lasst es.

    just my two cents...

    Zitat

    Ich denke du kannst erst von einer funktionierenden Vergesellschaftung reden wenn die Stummels erfolgreich nachgezogen haben.


    Nachzcuhten sind absolut kein Garant für eine artgerechte Haltung oder zufriedene Tiere. Der Arterhalt kommt bei Tieren vor dem Selbsterhalt.

    Zitat

    Für mich sind Menschen, die Scolopender halten eh etwas suspekt

    Sagt der, der Diplopoden hält ;) Hast du ein Problem mit Scolopendra Haltern? Ich steh gerne Rede und Antwort.

    Gruß

    2 Mal editiert, zuletzt von AquaTerraristik (15. September 2012 um 15:19)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo AT und Juli,
    der Thread heißt "Tausenfüßer und Geckos / Reptilien", alle Beiträge ab Nr 9 beschäftigen sich nicht mit diesem Thema!

    Wenn ihr über Phasmiden, Scolopender und andere Arthropoden plaudern wollt, so könnt ihr im OffTopic einen Diskussionsthread eröffnen.

    Gruß, Sol :wink:

  • @AquaTerraristik

    Das war ein Scherz ;) Außerdem bin ich eine Sie :D

    @Solaris

    Es ging um Füßer, die artfremde Tiere (hier in der Überschrift Geckos) angreifen bzw. verletzen können. Das Phasmidenbeispiel war...ein Beispiel, passt zum Tread und sollte jetzt nicht überbewertet werden...

    LG Juli

    Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen. (Arthur Schopenhauer)

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  • Hallo, ich halte meine 1.2 A.Gigas mit meinen 1.2 Phelsuma Grandis zusammen und kann nur Gutes berichten.
    Ich hatte meine Phelsuma Grandis aus schechter haltung übernommen....1.2 sagt alles!

    Ich habe mich für A.Gigas schon immer interessiert. Ich hatte einige Erfahrungsberichte von erfahrenen Terrarianer gelesen die diese vergesellschaftet haben.

    Unter anderem von Ingo Kober.
    Es wahr eigtl. geplant eine meiner Grandis Weibchen zu verkaufen weil sie sich genseitig nur zerflückt haben.

    Seit dieser vergesellschaftung ist ruhe.
    Laut Ingo Kober liegt das an Umweltreizen, ausgelöst von anderen Lebewesen die Aggressionen abbauen (Reizarmut entgegenwirken).
    Die Gigas würden bei regelmäßiger Fütterung auch niemals an etwas Lebendes gehen.

    Genauso interessieren sich meine Grandis kein Stück für Die A.Gigas. Nicht einmal für die Jungtiere oder den einheimischen Bandrüßern die im Terrarium leben.

    Ganz im Gegenteil.Ich sehe immer wieder wie sie zusammen an Äpfeln oder Bananen naschen.
    Oder konnte ich mal beobachten das einer meiner Grandis die Milben ganz sanft vom Füßer gepickt hat.

    Ich bin der Meinung das Vergesellschaftungen immer mit Vorsicht zu genießen sind. Aber in diesem Fall ist dies absolut unbedenklich.

    Man sollte sich natürlich über beide Arten informieren und BEIDEN ARTEN ein artgerechtes zuhause bieten.

    4 Mal editiert, zuletzt von Chris (7. August 2016 um 17:01)

  • Danke für deine Erfahrungen, Chris!
    Schön, dass das so gut klappt. Hätte an dieser Vergesellschaftung auch wenig Zweifel, dass eins der Tiere Schaden nimmt. Hatte auch mal mit Ingo geschrieben und ihn ein wenig über seine Erfahrungen zu dem Thema ausgefragt :)
    Welchen Bodengrund verwendest du denn?

    LG
    Phili