Latein-Übersetzung

  • Hallo,
    ich hätte einmal eine Frage an diejenigen,
    die Latein können:
    Was heißt eigentlich Anadenobolus monilicornis und Telodeinopus aoutii übersetzt auf Deutsch?
    Hat das irgendetwas mit cornu -us, das Horn zu tun?
    Also meine haben jedenfalls keine Hörner.

  • Hallo,
    wie blöd von mir!
    Hätte mir selbst einfallen müssen!
    Allerdings habe ich noch nie einen länger beobachten können,
    meine Tiere sind absulut lichtscheu.
    Weiß jemand, was der Rest bedeutet?

  • Huhu Grobi, ich fühle mich da irgendwie angesprochen, aber Du mußt Dir darüber klar sein, dass die Nomenklatur der alten Zoologen nicht unbedingt unseren heutigen Denkschemata entspricht, die Botaniker waren da erheblich hilfreicher. Ich kann es so aus dem Hut auch nicht übersetzen. Aber der aouti(i, us) ist sicherlich ein Eigenname, ana und telos (-e) sind griechische Präpositionen bzw. Substantive und was der bolus und das monile sind, das weißt Du ja bestimmt als Lateiner selber, also bastel mal, ich bin gespannt.....
    Gruß, K.
    PS: der morg wäre da auch noch ein kompetenter Ansprechpartner, wie ich weiss...

    "Bildung ist das Bewußtsein der Zusammenhänge." KAESTNER, aber der Alfred und nicht der Erich, 1963

  • aout ist einfach der französische "August" (Monat wie Name - ich schätze, hier ist der Monat gemeint …?).

    - Ach ja, das ist eine schöne Idee die Namen mal zu sammeln, für alle die (noch) kein Latein und Griechisch hatten.

    Auch auf die Gefahr hin, dass das alle ausser mir schon wissen: Ich war neulich entzückt, als mir jemand sagte, dass pulchripes "schönfüßig" heißt.

    Das Internet sagt, macracanthus setze sich aus "macros" (groß) und "acanthus" (dornig) zusammen. (Damit wären wir dann beim Griechischen.)

    Ebenfalls ergoogelt: hamatus bedeutet "mit Haken versehen".


  • Japp, der Monat geht mir rein, aber der Vorname August ist der Auguste, weiß ich, weil ich zufällig einen Kollegen habe, der so heißt....
    Gruß,K.

    "Bildung ist das Bewußtsein der Zusammenhänge." KAESTNER, aber der Alfred und nicht der Erich, 1963

  • Hallo,
    noch eine Frage:
    Was heißt "ana" und "telos"?
    Ich kann griechisch (leider) nicht.
    Und so weit sind bin ich in Latein noch nicht,
    dass ich "bolus" und "monile" übersetzen könnte,
    aber wozu hat man das Lateinwörterbuch:

    Zitat

    bolus, -i m der Wurf (beim Würfelspiel), der Gewinn


    und

    Zitat

    monile -is n das Halsband


    Halsband leuchtet mir ein,
    aber was soll der Wurf?

  • Ja Grobi, den Bolus hatte ich mir so im Zusammenhang mit dem Pachybolus ligulatus (jetzt Pelmatoiulus), als ein geringeltes dickes walzenförmiges Tierchen abgeleitet, aber vielleicht bin ich da beim Anadenobolus auf dem Holzweg, denn der obolus ist anscheinend im Altgriechischen ein kleiner Spieß gewesen (GOOOgle läßt grüßen), würde ja auch passen.
    Also, ich passe da mangels entsprechender griechischer Sprachkenntnisse, aber vielleicht findet sich noch jemand, der da was drauf hat.......
    Gruß, K.

    "Bildung ist das Bewußtsein der Zusammenhänge." KAESTNER, aber der Alfred und nicht der Erich, 1963

  • Anandeno- hat was mit Drüse zu tun und monilicornis bedeutet in etwa bandförmiger Dorn, was allerdings auf die [lexicon]Gonopoden[/lexicon] bezogen ist, nicht auf den Telsonfortsatz.

    Der aouti ist ein Widmung an den aus dem Staat Elfenbeinküste stammenden Wissenschaftler M. A. Aouti, der das Material damals Demange gegeben hatte, aus welchem T. aouti beschrieben wurde. Der Telodeinopus ist schon schwieriger. Mit Telos (=Ende) ist das Ende des Telopodites gemeint und -opus müsste eine Umschreibung des Kanalastes sein. Zumindest bei Telomicropus bezieht sich der Name auf den kurzen Kanalast, der am ende des Telopodites entspringt. Bei Telodeinopus fehlt der Kanalast, -dein- könnte also so etwas wie fehlend heißen ?(

    Ein paar Tipps zu den Artnamen:
    Vornamen haben als endung -e, z. B. birgitae, terae, delfae
    Nachnamen sind immer an der Endung -i zu erkennen, wie z. B. weberi, voigti, hoffmani usw.
    Ortsnamen meist an der Endung -ensis, wie guineensis, siamensis, banglagensis usw.

    Salopp fallen mir als Tausendfüßernamen ein:

    pallidus = bleich
    caeruleocinctus = hellblaugestreift
    nitidus = dick
    latestriatus = weitgefurcht
    sabulosum = Sand
    unilineatum = einstreifig
    pusillus = klein
    fuscus = braun
    testaceus = hell rotbraun
    vulgaris = gewöhnliche
    pyrhozonus = feuerfarben gebändert
    brachycerus = schlanker Arm
    ruber = rot
    excisus = zerstörung
    laxus = schlaff

  • Hallo,
    vielen Dank.

    Zitat

    Vornamen haben als endung -e, z. B. birgitae, terae, delfae


    Ich denke es müsste ein -ae sein, oder?

    Da fällt mir noch etwas ein:
    splendidus = glänzend, strahlend, leuchtend
    gigas = götterfeindlicher Riese (aus der griechischen Mytologie)
    (Allerdings ist das Wort im Singular unüblich. Meist wird es im Plural "Gigantes" verwendet)

  • Okay, ist wirklich -ae (Birgit) und nur -e wenn der Name schon auf a endet (Tera, Delfa).

    Allerdings gibt bei der Benennung keine wirklich festen Regeln, an die sich der Erstbeschreiber halten muss.