Vergesellschaftung nach Größe - ein Zweifel

  • Bevor irgendwer schreit: Ja, ich habe die SuFu genutzt, nein, ich bin nicht fündig geworden beztüglich keiner konkreten Frage :D

    Und zwar ist es ja gängige Meinung, dass man Füßer problemlos untereinander vergesellschaften kann, wenn die Haltungsparameter und die Größe ca. passt.
    Nun bin ich in den letzten Tagen zu der Ansicht gekommen, dass ich zweitere Bedingung so eigentlich nicht unterschreiben kann - und zwar aus folgendem Grund:

    Während sich kleine und große Füßer bei mir im Terrarium (zb es meine MPA-Jugendlichen oder meine Pachyiulus varius zusammen mit meinem großen Gigas) überhaupt nicht stören, bzw sich aus dem Weg gehen und ich noch nie erlebt habe, dass ein kleiner von einem Großen übertrampelt oder sonstwas worden wäre, muss ich in letzter Zeit immer öfter feststellen, dass gerade die eher gleichgroßen Arten sich in Form von "sexueller Nötigung" kräftig auf den Sack gehen... seien das nun die notgeilen Gregorii, die ständig auf meinem Gigas hängen, oder auch mein Gigasbock, der anscheinend gerade das subadulte MPA-Weiberl als solches erkannt hat, und diesem durch das ganze Terrarium nachjagt...

    Nun frage ich mich, was ihr von dieser These/Beobachtung/Einschätzung haltet...?

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

  • nix^^, sollen die doch ihren spass haben....

    Wenns zu heftig wird, würde ich die trennen, vor allem schon aus dem Grund [lexicon]MPA[/lexicon] und A.gigas [lexicon]NZ[/lexicon] auseinanderhalten zu können.
    Ich vergesellschafte nur Arten die man dann auch schon in frühen stadien gut unterscheiden könnte, seis an der Färbung oder Körperbau...

    Gruß Joschka

    "I´m the lizard king, i can do everything" - Jim Morrison

  • Naja, der Punkt dabei ist, dass das eher ein "Unfall" war, nachdem Ich damals von Albiceps eben Junge bestellt hatte, von denen sie mir aber vorher schon mitgeteilt hatte, dass sie Gigas und [lexicon]MPA[/lexicon] noch nicht unterscheiden kann. Sind nun halt MPAs, was ja an sich kein Ding ist, aber ich besitze eben noch einen Gigas...

    Nachzuchtproblem ist bei einem Gigas wohl nicht gegeben, aber wie viel Spass es der MPA-Dame macht, ständig vor Gregorii oder dem Gigas fliehen zu müssen, frag ich mich schon... und in Folge dessen eben, ob sich ein [lexicon]MPA[/lexicon] bei Centros oder anderen "friedlichen", nicht als Paarungspartner in Betracht kommenden Arten wohler fühlen würde...

    Also nichtmal jetzt nur für den konkreten Fall, mehr allgmein...

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

  • Ich als Anfänger finde diese Frage sehr interessant. Wie ja schon gesagt wurde, scheinen Vergesellschaftungsprobleme bei in etwa gleichgroßen Arten gängigerweise eher weniger vorhanden zu sein. Wenn allerdings feststeht, dass männliche Tausis im Gegensatz zu weiblichen Tausis kleiner ausfallen und sich "immer" die größten Weibchen zur Fortpflanzung aussuchen - warum sollte dann dieses Verhalten auch nicht bei in etwa gleichgroßen Tausis verschiedener Gattungen auftauchen?

    Es ist eben die Frage, ob da 2 Zentimeter schon die Rolle spielen oder doch noch ein paar andere Faktoren mit einwirken. Grundsätzlich, rein aus der Logik her, würde ich sagen, dass


    Zitat

    ... und in Folge dessen eben, ob sich ein [lexicon]MPA[/lexicon] bei Centros oder anderen "friedlichen", nicht als Paarungspartner in Betracht kommenden Arten wohler fühlen würde...


    dies eher zutreffen würde.


    Aber das ist nur eine Vermutung eben, ich hab ja nu nicht den Riesenplan von der Materie. :D

    2 Monologe, die sich ständig untereinander unterbrechen, nennt man eine Diskussion.

    • Offizieller Beitrag

    dass gerade die eher gleichgroßen Arten sich in Form von "sexueller Nötigung" kräftig auf den Sack gehen... seien das nun die notgeilen Gregorii, die ständig auf meinem Gigas hängen

    Das scheint mir ein schlechtes Beispiel für gleichgroß. ;)

    Hier sind zwei schöne Beispiele für Paarungsversuche zwischen verschiedenen Arten von etwa gleicher Größe.

    Bis vor Kurzem turnte bei mir ein Spirostreptus Spec.5 Mann (10cm) hinter einer A.gigas Dame (25cm) her aus Ermangelung eines eigenen Weibchens.
    In der Zwischenzeit hat sie aber Eier abgelegt, und seitdem hat die Verfolgung aufgehört.

    Ich denke eher, dass das mit den Pheromonen zusammenhängt, die die Weibchen abgeben, wenn sie paarungsbereit sind. Die mögen von Art zu Art unterschiedlich sein, trotzdem können einzelne Komponenten darin gleich sein und andere Männchen auch anregen.

    Haben sie dann erst mal Kontakt, stehen sicher die taktilen Reize im Vordergrund und da ist es natürlich möglich, dass ein größeres Weibchen verlockender ist, was ich allerdings so nicht glaube. Sonst könnte man die großen Weibchen mit gar keinen anderen Arten vergesellschaften.

    Ich seh das eher so wie Joschka, sollen sie ihren Spass haben. :thumbup:

    Gruß, Sol :wink:

  • Hm,

    ich kann nur von meiner Einzelbeobachtung berichten. Ich habe Centrobolus splendidus und Centrobolus spec. Mosambik zusammensitzen, Unterarten die sich also wirklich sehr ähnlich sind und sehen. Beide Arten haben passende Geschlechtspartner und paaren sich auch am laufenden Band, allerdings bisher immer -zumindest was ich bisher gesehen habe- mit den passenden Partnern.

    Bei deinen Erfahrungen wäre noch gut zu wissen, ob auch artgleiche Geschlechtspartner in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen?

    Lieben Gruß Jenny

  • Jupp, eigentlich schon, zumindest bei den Gregorii: Da hab ich ca. 4.4, glaub es sind nurnoch 7insgesamt, aber vom Prinzip jedenfalls.
    Die paaren sich ja auch am laufenden Band artintern, aber offenbar reicht das den Böcken nicht, jedenfalls besteigen die darüber hinaus alles, was 1000Beine hat, auch wenns bei 3 aufm Baum ist, quasi :D

    Der Gigas ist, wie gesagt, derzeit leider allein, da die jungen Gigas sich dann ja als MPAs herausgestellt hatten, und ich jetzt eigentlich nicht noch gigas zusätzlich reinpacken will =/

    Nur wie gesagt: Während die Kleinfüßer in dem Terrarium vollkommen ungestört neben den großen leben, gibts da doch manchmal in der tat recht wilde Besteigungskämpfe... neulich erst ist mein MPA-Mädel (kann mir nicht vorstellen, dass die überhaupt schon geschechtsreif wäre) krass abgegangen, durchs komplette Terrarium geflitzt udn hat sich gewunden wie ein Hering, um den Gregoren loszuwerden =/

    Aber vielleicht sind auch nur Gregorii (oder nur meine?) etwas schwierig in der Hinsicht...^^

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

  • ... jedenfalls besteigen die darüber hinaus alles, was 1000Beine hat, auch wenns bei 3 aufm Baum ist, quasi :D

    Dann haben sie aber nicht viel zu besteigen, wenn es wirklich Tausend Beine haben muss ;)

    Wahrscheinlich sind es auch nur bestimmte Arten die so aufdringlich sind, ich meine in Shuras Buch ist eine Art sogar mit der Bemerkung aufgeführt, dass man sie nicht vergesellschaften solle, da die Männer sehr rabiat wären. Und bei den Epibolus ist auch bekannt, dass sie stundenlang auf ihren Damen reiten... Wenn man so was bemerkt wie bei dir muss man halt notfalls doch trennen, wenn es gar zu heftigst wird. "Spaß haben" ist schön und gut, aber ich denke wenn genau ein bestimmtes Tier ständig bedrängt wird in der Enge eines Terrariums ohne Ausweichmöglichkeit, ist das auf Dauer nicht so prall für dieses.

    Gruß Jenny