Nachzucht bei Dendrostreptus macracanthus

  • Hallo,
    beim Saubermachen des Terrariums, sind mir gestern zwei Dendrostreptus macracanthus in einer Erdhöhle aufgefallen. als ich diese vorsichtig beiseite drehte, saßen viele (Anzahl ?) Jungtiere in schon fortgeschrittenem Entwicklungsstadium , in den eingeringelten Adulttieren. Die Jungtiere besitzen schon ca 20 Beinpaare, was in mir die Frage aufwarf, --- betreibt diese Art eine gewisse Brutpflege---?
    Auf jeden Fall hat es mich gefreut als ich dies sah.
    Heute habe ich die Separierten Jungtiere auf jeden Fall schon an der Banane und an der Kartoffel gefunden.

    Gruß
    Andreas

  • Bei mir war es auch so, dass das Weibchen so lang unter der Erde bei den Jungtieren lag, bis die sich dann auch an die Oberfläche trauten- dachte schon sie sei tot, bzw. am Sterben, weil sie sich kaum rührte und das in nicht zusammengerollter Position (war gut zu beobachten, da alles genau an der Frontscheibe stattfand, als ich die Kleinen zum ersten Mal gesehen hab). Ob das nun Brutpflege ist- keine Ahnung. Gibts das denn bei irgendwelchen anderen Füßerarten? ?(

    Und ja- wenn sie erst mal durch die Gegend krabbeln,kann man die Kleinen fast immer beim Futter finden. *g*
    Die haben einen wirklich gesunden Appetit. ;)

    Glückwunsch zum Nachwuchs!

    LG,
    Bärbel

  • Sehr interessant, besonders da dieses Verhalten schon von min. 2 Leuten beobachtet wurde. Besonders dass der Nachwuchs so lange (min. 2 Häutungen!) bei der Mutter bleibt ohne auszuschwärmen ist sehr interessant. Stinkt ganz nach Duftstoffen.
    Bisher ist ein "Brutverhalten" nur von Tausendfüßern der Ordnung Platydesmida bekannt. Ansonsten wird der Nachwuchs sich selbst überlassen. Aber wie auch so oft weiß man viel zu wenig über das Verhalten der meisten Arten. Mal schauen, ob noch weitere Leute ähnliches berichten können.

  • Guten Abend allerseits!

    Dann möchte ich jetzt auch einmal meine Beobachtungen zum Thema "Brutpflege bei Dendrostreptus macracanthus" beisteuern.
    Kurzes Info zu den Haltungsparametern:

    Terrariumgrundfläche 30 cm x 30 cm, Höhe 50 cm
    Bodengrund ca. 15 cm Höhe, Gemisch aus Laubwalderde mit ca. 20 % Anteil Cocoshumus und Rasenkalkgranulat.
    Momentane Raumtemperaturen 25°-27° tagsüber und ca. 22° nachts.
    Das Terrarium ist besetzt mit 2:2:0 Tieren.

    Vor ca. einer Woche war mir bei Pflegemaßnahmen aufgefallen, das ein Weibchen an einer Seitenscheibe in einer Tiefe von ca. 11 cm eine geräumige Höhle von 5 cm Durchmesser und einer Höhe von 3,5 cm angelegt hatte. Die Höhlenwände sind sehr glatt und sehen nach relativ stark verdichtetem Erdreich aus. Ich war zunächst davon ausgegangen, daß es sich um eine Häutungskammer handelt. Das Tier verhielt sich in der Kammer sehr ruhig, kam aber in Bewegung, als ich mit der Taschenlampe hinein leuchtete.
    Bei täglichen Kontrollen konnte ich feststellen, daß das Tier durchaus öfters seine Ruheposition wechselte.
    Bei meiner heutigen Kontrolle vor wenigen Minuten sah ich mehrere Senfkorn große Eier von gelblicher Farbe lose in der Höhle herum liegen. Ein Ei haftete an der Höhlenwand, wurde jedoch von dem Tier bei einer Bewegung abgestreift.
    Ich werden meine Beobachtungen täglich fortführen und euch auf dem Laufenden halten. Bilder kann ich leider nicht liefern, da ich über keine geeignete Kamera verfüge.


    Viele Grüße aus dem Sauerland

    Thomas

  • Mahlzeit allerseits!

    Hallo Andreas!

    Besten Dank für dein Interesse. Es wäre ganz schön, wenn wir unsere Beobachtungen evtl. miteinander abgleichen können.

    Gestern konnte ich in der Höhle nur noch ein lose herumliegendens Ei erkennen. Dafür sah ich allerdings mehrere relativ große Kotpillen, jedenfalls halte ich sie dafür, in der Größe einer Erbse. Sie sind also etwa 2 - 3 mal so groß, wie die normalen Fäkalpellets. Die genaue Anzahl konnte ich nicht feststelle, da das Muttertier die Sicht behinderte. Jetzt erhebt sich die Frage, ab das Ootheken sind. Ich meine, gelesen zu haben, daß diese Art keine Ootheken produziert.
    Wenn es nun keine Ootheken sind, wozu sind diese Pillen dann gut?
    Könnte es evtl. sein, dass diese Pillen das Startpaket, also das erste Futter für die schlüpfenden Larven darstellen, mit dem sie gleichzeitig die nötige Darmflora aufnehmen?
    Über Rückmeldungen würde ich mich freuen. Wer hat ähnliche Beobachtungen gemacht?

    Viele Grüße aus dem momentan verregneten Sauerland

    Thomas

  • Hallo Thoma,
    ich habe das Gelege ja erst gefunden, als die Jungtiere schon selbstständig unterwegs waren. In der Wohnhöle habe ich allerdings auch keine aufgebrochenen Otheken finden können. Leider kann ich dir da nicht weiter helfen.
    Meine Haltungsparameter sind in etwa deckungsgleich mit deinen.
    Gruß
    Andreas