Pilzbekämpfung mit Seemandelbaumblätter

  • Hallo,

    meine beiden Riesenkugler hatten einen Pilz. Es sieht so aus, als hätte ich diesen mit der Behandlung mit Seemandelbaumblättern in den Griff bekommen. Daher hat Robert mich gebeten, hier einen Bericht darüber zu verfassen, um eine Anleitung zu geben, wie diese anzuwenden sind. Bzw. auch damit hier weitere Anregungen, Erfahrungen eingebracht und gesammelt werden können.


    Vorgeschichte


    Generell sind mir 3 verschiedene Pilzinfektionen bekannt:

    1). schwarze Flecken, ein nicht oberflächlicher Pilz

    meinen erstern Skolopender habe ich mit 1-2 bis zu ca. 1 Cent großen Flecken am Bauch erhalten die sich noch vermehrt hatten. Er ist kurze Zeit später gestorben

    Hier ein Link zu diesem Thema.


    2). Fadenförmige Auswüchse, überwiegend am Kopfbereich

    Habe ich bei meinem A. Gigas auch entdeckt. Hier brachten die Seemandelblätter leider keine Verbesserung (!!).

    Hier ein Link zu diesem Thema.


    3). Pulvriger Belag auf Panzer

    Eben, was ich bei meinen Kuglern entdeckt hatte. Eines der Aulacobolus rubropunctatus - Babies, welches ich erst mit bei den Kuglern hatte, ist auch daran erkrankt und gestorben. 

    Hier noch ein Link zu diesem Thema. 


    Da sich der Pilz bei allen betroffenen Tieren im Kopfbereich befand, wollte ich nicht die oft erwähnte verdünnte Fußpilzlösung (Clotrimazol) verwenden. Ich hatte dann beim Stöbern in den Threads einen Beitrag gefunden, in dem jemand diese Seemandelbaumblätter erwähnte. Diese werden in der Aquaristik gegen Pilzinfektionen verwendet. Also ein Blatt ins Wasser für 1000l gelegt. Das Wasser wird dann leicht bräundlich. Welse sollen diese Blätter auch gerne verzehren, also dürften diese auch nicht giftig sein.


    Ansetzen der Lösung

    Die Blätter (ca. 10 Stück bei einem Online-Auktionshaus mit 4 Buchstaben erworben) sehen aus wie getrocknete Tabakblätter. Ich habe ca. 1/2 bis 1 Blatt etwas klein gerissen und in eine Sprühflasche gesteckt. Diese dann mit kochendem Wasser aufgefüllt. Und natürlich erst mal abkühlen lassen. Das war es auch schon. Ich hab diese Mischung dann die ganze Zeit verwendet, also nicht wieder erneuert (Ist ja gegen Pilze, also kann/hat das Wasser auch nicht geschimmelt ;) ). Das nachfolgende Bild zeigt ungefähr die verwendete Menge.


    Anwendung

    Die Anwendung ist bei Riesenkuglern nicht besonders einfach. Manchmal ausbuddeln, in eine kleine Plastikbox, warten bis diese sich "aufkugeln" und dann Schuß. Also so ca. im Abstand von 1-3 Tagen habe ich diese Prozedur durchgeführt. Manchmal haben sie es mir auch leicht gemacht, und waren aktiv unterwegs im Terrarium. Ich habe auch ein paar kleinere angefeuchtete Blattfetzen unter das Laub gemischt, da Kugler sich ja praktischerweise von Laub ernähren. Ich gehe aber nicht davon aus, dass sie diese auch gefressen haben.


    Fortschritte

    Ca. 2 Monate später scheint der Pilz fast komplett verschwunden zu sein. Hier mal ein Bild von Apollo, der am stärksten betroffen war:

    Im linken Bild sieht man noch ein paar kleinere Reste, ursprünglich befallen (leider habe ich kein Bild vom Anfangszustand) war der ganze grün schimmernde Bereich im Kopfbereich und weitere Stellen (habe ich im rechten Bild markiert). Das war ein fast durchgehender brauner Belag. Dann waren die Fühler und die Beine noch fast komplett belegt. Jetzt sind sogar die Beine vollständig frei, wie das folgende Bild zeigt:


    Fazit

    Ich kann nicht 100%-ig sagen, ob die Behandlung mit den Seemandelbaumblättern der Grund für das Verschwinden des Pilzes ist. Ich habe zusätzlich die Feuchtigkeit im Terrarium etwas zurückgenommen, bzw. ein besseres Feuchtigkeitsgefälle im Bodengrund geschaffen. Und dann können die beiden, wenn auch etwas unwarscheinlich, diesen Pilz "weggehäutet" haben. Und wie bereits oben erwähnt: Gegen die Fadenpilze im Mundbereich des A. gigas hat das Mittel leider nicht geholfen.

    Sollte also jemand positive oder negative Erfahrungen im Umgang mit diesem Blättern haben, dann bitte hier posten, bzw. ergänzen.


    Vielen Grüße,

    Martin. :thumbup:

    2 Mal editiert, zuletzt von aplomado (11. Februar 2008 um 21:33)

  • Ach ja,

    da ist mir noch etwas aufgefallen. Die beiden waren sehr stark mit Milben befallen. Jetzt haben sie keine mehr. Ob die Milben sogar diesem Pilz erlagen, oder diesen Pilz nur gemieden haben und daher verschwunden sind oder ob das Seemandelbaummittel diese vertrieben hat wäre nun rein spekulativ... aber man sollte dies mal weiter im Auge behalten. Dafür habe ich nun seltsamerweise jede Menge Springschwänze, woher auch immer die jetzt gekommen sind. Aber das ist ja eher von Vorteil.

    Cheers,

    Martin.